MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Berichtssaison setzt Akzente
15.05.2025 / 16:06 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Donnerstagnachmittag uneinheitlich. Die Börsen haben vor allem mit einer Flut von Quartalszahlen zu kämpfen, es ist der letzte große Tag der Berichtssaison. Der DAX legt 0,3 Prozent auf 23.592 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 verliert dagegen 0,1 Prozent auf 5.396 Punkte. In der mit Spannung erwarteten Rede sagte Fed-Chairman Jerome Powell, dass die US-Notenbank dabei sei, Anpassungen an ihrem geldpolitischen Handlungsrahmen vorzunehmen, um den bedeutenden Veränderungen bei den Inflations- und Zinsaussichten nach der Pandemie von 2020 Rechnung zu tragen. Zur aktuellen Geldpolitik äußerte sich Powell nicht.
Mit Blick auf die Gespräche zum Ukraine-Krieg kehrt Ernüchterung ein. Nach aktuellem Stand werden weder der russische Staatschef Putin noch US-Präsident Trump teilnehmen. Entsprechend profitieren Rüstungswerte wie Rheinmetall mit 4,3 Prozent Plus. Der Sektor profitiert aber auch von steigenden Verteidigungsausgaben in Deutschland. "Die Regierung macht mit der Aufrüstung ernst", so ein Marktteilnehmer. Entsprechende Aussagen aus der Regierungserkärung vom Mittwoch habe Außenminister Johann Wadephul nun bekräftigt und sich Forderungen nach Verteidigungsausgaben von 5 Prozent des BIP angeschlossen.
Berichtssaison tobt
Mit Allianz, Deutsche Telekom, Merck KGaA, RWE und Siemens haben fünf DAX-Konzerne ihre Zahlen veröffentlicht. Der mangelnde Schwung bei Siemens Digital Industries könnte nach Einschätzung der Analysten der Deutschen Bank negativ bewertet werden. Der deutsche Technologiekonzern hat im zweiten Quartal durchwachsene Ergebnisse geliefert, wobei die Auftragseingänge im Bereich Automatisierung bei Digital Industries im Vergleich zum Vorquartal rückläufig gewesen seien. Die Aktie verliert 1,4 Prozent.
Deutsche Telekom notieren nun 2,5 Prozent höher. Die DZ Bank bescheinigt dem Konzern ein solides Auftaktquartal 2025 mit einer leichten Anhebung des Ausblicks. Durch den Quartalsbericht und die Anhebung der Prognose erwarten die Analysten zunächst einen minimalen positiven Effekt auf die Konsenserwartung.
Die Ergebnisse der Allianz (-1,3%) sind nach Einschätzung von Morgan Stanley relativ schwach ausgefallen. Der operative Gewinn habe zwar im Rahmen der Erwartungen gelegen, die Ergebnisqualität im Schaden-Unfall-Geschäft habe aber enttäuscht. Auch der Nettogewinn sei unter den Erwartungen geblieben.
RWE (+0,6%) hat im Unterschied zu Eon mit Gegenwind zu kämpfen. Das berechnete EBITDA hat im Großen und Ganzen den Konsenserwartungen entsprochen. Auch die schwächeren Ergebnisse im Bereich Offshore-Wind waren angesichts der ungünstigen Windbedingungen wie erwartet ausgefallen.
Bei Merck KGaA geht es 7,1 Prozent abwärts nach einem leicht gesenkten Ausblick. Die Prognosesenkung ist nach Aussage von Finanzvorständin Helene von Roeder zu 80 Prozent auf negative Währungseffekte zurückzuführen. 20 Prozent seien durch globale Unsicherheiten bedingt, die vor allem den Geschäftsbereich Electronics beträfen.
Crash bei Ubisoft nach Zahlenausweis
Mit einem Crash von 19,4 Prozent quittieren Anleger die Geschäftszahlen von PC-Spielehersteller Ubisoft. Hier wurde ein Jahresverlust ausgewiesen, die wichtige Kennziffer Net Bookings brach um 21 Prozent ein, im Ausblick auf das laufende Jahr wird keine Verbesserung erwartet, der freie Cashflow dürfte negativ werden.
Bei RTL Group geht es 3,9 Prozent höher, obwohl der bekräftigte Ausblick als ambitioniert bezeichnet wird. Gegenwind müsse mit weiteren Kostensenkungsmaßnahmen begegnet werden, sollten die Werbeeinnahmen unter Plan liegen, heißt es im Handel.
Thyssenkrupp fallen um 13,2 Prozent. Aus der Berichterstattung ergebe sich für die Markterwartungen zunächst ein eher negatives Revisionspotenzial für das bereinigte EBIT, urteilt die DZ Bank. Bei ihrer Ausgliederung Nucera steht ein Minus von 6,1 Prozent.
Die Aktien des Finanzdienstleisters MLP verlieren nach starken Geschäftszahlen zum ersten Quartal 3,7 Prozent. Hier wurde die Prognose nicht wie erhofft erhöht. Nach einem starken Quartal lese der Markt daraus, dass mit den folgenden drei Quartalen keine hohen Wachstumserwartungen mehr verbunden seien, heißt es im Handel.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.396,40 -0,1% -7,04 +10,4% Stoxx-50 4.508,63 +0,3% 13,07 +4,3% DAX 23.591,53 +0,3% 64,52 +18,2% MDAX 29.686,26 +0,6% 189,12 +15,3% TecDAX 3.798,84 +0,4% 15,52 +10,7% SDAX 16.498,79 -0,8% -128,85 +21,3% CAC 7.835,52 -0,0% -1,27 +6,2% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 10:29 % YTD EUR/USD 1,1205 +0,2% 1,1177 1,1196 +8,0% EUR/JPY 163,33 -0,3% 163,89 163,37 +0,6% EUR/CHF 0,9367 -0,5% 0,9411 0,9381 +0,7% EUR/GBP 0,8424 -0,0% 0,8427 0,8435 +1,9% USD/JPY 145,76 -0,6% 146,64 145,92 -6,8% GBP/USD 1,3301 +0,3% 1,3261 1,3274 +5,9% USD/CNY 7,1986 -0,1% 7,2057 7,2016 -0,0% USD/CNH 7,2051 -0,1% 7,2098 7,2118 -1,6% AUS/USD 0,6408 -0,3% 0,6430 0,6419 +3,9% Bitcoin/USD 102.210,85 -1,4% 103.668,60 102.064,55 +11,1% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,71 62,89 -1,9% -1,18 -12,4% Brent/ICE 64,54 65,85 -2,0% -1,31 -12,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3193,99 3178,75 +0,5% 15,24 +21,1% Silber 28,77 28,83 -0,2% -0,06 +3,4% Platin 883,42 877,67 +0,7% 5,75 +0,2% Kupfer 4,61 4,61 -0,1% -0,01 +13,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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