MÄRKTE ASIEN/Tokio mit Kursfeuerwerk nach Handelsabkommen USA/Japan

23.07.2025 / 09:34 Uhr

DOW JONES--Das Handelsabkommen zwischen den USA und Japan hat zur Wochenmitte am Tokioter Aktienmarkt zu einem Kursfeuerwerk geführt. Der Nikkei-225 schloss die Sitzung mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent bei 41.171 Punkten - den höchsten Stand seit Juli 2024. US-Präsident Donald Trump teilte in einem Beitrag auf Truth Social mit, dass er die sogenannten reziproken Zölle für das Land auf 15 Prozent festlegen werde.

Im Rahmen des Abkommens werde Japan 550 Milliarden Dollar in den USA investieren, so Trump weiter. Die USA würden "90 Prozent der Gewinne" aus den Investitionen erhalten, ergänzte Trump, ohne weitere Details zu nennen. Japan werde außerdem "sein Land für den Handel öffnen, einschließlich Autos und Lastwagen, Reis und bestimmten anderen landwirtschaftlichen Produkten", postete Trump. Entscheidend für Japan und seine wichtige Autoindustrie ist allerdings, dass die Zölle auf Kraftfahrzeuge ebenfalls von den derzeitigen 25 Prozent auf 15 Prozent gesenkt werden. An den Zöllen auf Stahl, die derzeit bei 50 Prozent liegen, werde sich jedoch nichts ändern.

In der Folge haussierten die Autowerte am Tokioter Aktienmarkt. So stiegen die Papiere von Mazda Motor um 17,8 Prozent, Toyota Motor kletterten um 14,3 Prozent nach oben, Nissan Motor legten um 8,3 Prozent zu und Mitsubishi Motors erhöhten sich um 13 Prozent. Aber auch für Werte aus anderen Sektoren ging es aufwärts. So gewannen die Aktien von Sony 4,3 Prozent. Für die Titel von Tokyo Electron ging es um 2,0 Prozent nach oben. Hier bremste die enttäuschende Gewinnprognose von Texas Instruments etwas.

Auch in Seoul waren die Werte aus dem Automobilsektor gesucht. Hyundai Motor verbesserten sich um 7,5 Prozent und Kia stiegen um 8,5 Prozent. Der Kospi schloss den Handel mit einem Plus von 0,4 Prozent.

Morningstar erhöhte nach dem Handelsabkommen ihre Gewinnprognosen für japanische Autobauer 2026. Die Senkung der Autozölle auf 15 Prozent sei besser als der Basisszenariowert von 25 Prozent, der in den Bewertungen von Toyota, Nissan und Honda durch Morningstar berücksichtigt worden sei, erläutert Lorraine Tan, Direktorin für Aktienanalyse Asien. Nissan und Honda seien aufgrund ihrer geringeren Produktionskapazitäten in den USA anfälliger für US-Zölle. "Daher wird ein Rückgang der Zölle dazu führen, dass sich unsere Prognose für den Betriebsverlust von Nissan im Geschäftsjahr 2026 um 33 Prozent verringert, während sich der Gewinn von Honda und Toyota um 28 Prozent bzw. 8 Prozent verbessert", so die Analystin.

Der Yen hatte in einer ersten Reaktion leicht zugelegt, gab die Gewinne allerdings recht schnell wieder ab und zeigte sich mit moderaten Abgaben. Der Dollar verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 146,71 Yen. Das Abkommen stärke die Risikobereitschaft und reduziere die Zuflüsse in den sicheren Hafen Yen, urteilte Chris Turner von ING. Der Yen werde zusätzlich durch Spekulationen belastet, dass Japans Premierminister Shigeru Ishiba nach dem Verlust der Mehrheit seiner Koalition bei den Oberhauswahlen am Sonntag zurücktreten werde, so der Analyst weiter.

Das Handelsabkommen deute auf eine Wiederaufnahme des Straffungszyklus der Bank of Japan (BoJ) in diesem Jahr hin, ergänzte Marcel Thieliant von Capital Economics. Das Abkommen beseitige ein wichtiges Abwärtsrisiko für die japanische Wirtschaft, so der Leiter des Asien-Pazifik-Raums.

Dagegen blieben die übrigen asiatischen Aktienmärkten deutlich hinter der Entwicklung in Japan zurück. So gab der Schanghai-Composite zwischenzeitliche Gewinne wieder ab und schloss unverändert. Dagegen notierte der Hang-Seng-Index im späten Handel 1,5 Prozent höher. In Australien schloss der S&P/ASX-200 mit einem Aufschlag von 0,7 Prozent.

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Index (Börse)              zuletzt       +/- %       % YTD        Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)      8.737,20       +0,7%       +6,3%       08:00 
Nikkei-225 (Tokio)       41.171,32       +3,5%       -0,2%       08:30 
Kospi (Seoul)             3.183,77       +0,4%      +32,7%       08:30 
Schanghai-Comp.           3.582,30       +0,0%       +6,2%       09:00 
Hang-Seng (Hongk.)       25.503,47       +1,5%      +24,4%       10:00 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %       00:00    Mi, 7:38   % YTD 
EUR/USD                     1,1751         0,0      1,1748      1,1732  +12,9% 
EUR/JPY                     172,40         0,1      172,23      172,59   +5,8% 
EUR/GBP                     0,8675        -0,1      0,8685      0,8672   +4,7% 
GBP/USD                     1,3546         0,1      1,3528      1,3529   +7,8% 
USD/JPY                     146,71         0,1      146,62      147,11   -6,4% 
USD/KRW                   1.378,64        -0,1    1.380,68    1.378,61   -6,4% 
USD/CNY                     7,1358        -0,1      7,1440      7,1360   -0,9% 
USD/CNH                     7,1620        -0,1      7,1711      7,1621   -2,2% 
USD/HKD                     7,8500         0,0      7,8496      7,8499   +1,0% 
AUD/USD                     0,6577         0,4      0,6551      0,6569   +5,4% 
NZD/USD                     0,6032         0,6      0,5995      0,6018   +7,1% 
BTC/USD                 118.631,80        -0,7  119.450,35  118.885,25  +23,9% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
Brent/ICE                    67,63       67,61       +0,0%       +0,02   -8,1% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.428,04    3.429,10       -0,0%       -1,06  +29,4% 
Silber                       33,51       33,42       +0,3%       +0,09  +19,3% 
Platin                    1.241,51    1.231,34       +0,8%      +10,17  +40,9% 
Kupfer                        5,70        5,70          0%        0,00  +39,6% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 23, 2025 03:33 ET (07:33 GMT)

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