MORNING BRIEFING - USA/Asien
31.07.2025 / 07:50 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet zum fünften Mal in Folge stabil gehalten. Der Offenmarktausschuss sah sich dabei jedoch mit seltenen Gegenstimmen von zwei Fed-Gouverneuren konfrontiert, die eine sofortige Senkung forderten. Der Leitzins liegt weiter in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Fed nahm nur sehr wenige Änderungen an ihrer geldpolitischen Erklärung vor, was darauf hindeutet, dass sie keine Absicht hat, auf eine mögliche Zinssenkung hinzuweisen. Fed-Chef Jerome Powell schlug bei der Pressekonferenz eher leicht falkenhafte Töne an und sagte "wir haben noch keine Entscheidungen bezüglich September getroffen". Die Fed habe sich für eine "mäßig restriktive Geldpolitik" entschieden und weitere Daten würden helfen, den weiteren Kurs zu bestimmen. Die höheren Zölle hätten sich auf die Preise einiger Waren ausgewirkt, sagte Powell. Die Inflation könne von kurzer Dauer sein oder länger anhalten. Daten zeigten, dass sich das Wirtschaftswachstum abgeschwächt habe. Die Abschwächung spiegele den Rückgang des Konsums wider. "Wir werden dafür sorgen, dass Zölle nicht zu einer ernsthaften Inflation führen", betonte Powell. Am Zinsterminmarkt sank die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September auf 43 von 55 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
13:45 US/Abbvie Inc, Ergebnis 2Q
14:00 US/Mastercard Inc, Ergebnis 2Q
22:05 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 2Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 Arbeitskostenindex 2Q PROGNOSE: +0,8% gg Vq 1. Quartal: +0,9% gg Vq US/Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 222.000 zuvor: 217.000 Persönliche Ausgaben und Einkommen Juni Ausgaben / Einkommen PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+0,2% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm/-0,4% gg Vm PCE-Preisindex / Gesamtrate PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,5% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+2,3% gg Vj PCE-Preisindex / Kernrate PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+2,7% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/+2,7% gg Vj 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Juli PROGNOSE: 41,7 zuvor: 40,4
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
zuletzt +/- % E-Mini-Future S&P-500 6.424,20 +1,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.660,50 +1,4% S&P/ASX 200 (Sydney) 8.740,20 -0,2% Nikkei-225 (Tokio) 41.102,12 +1,1% Hang-Seng (Hongk.) 24.799,91 -1,5% Schanghai-Comp. 3.581,26 -1,0% Kospi (Seoul) 3.235,18 -0,6%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Überwiegend im Minus zeigen sich die Aktienmärkte in Asien am Donnerstag. Klare Impulse gibt es nicht. Die US-Notenbank hat wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen. Dazu zieht etwas mehr Realismus beim Blick auf die nächsten Zinssenkungen ein. Denn Fed-Chef Jerome Powell ließ durchblicken, dass es im September nicht zwangsläufig dazu kommen müsse. Vor allem die Inflation müsse datenbasiert verfolgt werden. Hier fürchten viele Volkswirte, dass das Zolldurcheinander von US-Präsident Trump gerade erst begonnen hat, die Inflation zu treiben. Gleichzeitig hat in Japan die Bank of Japan ihren Leitzins unverändert gelassen. Allerdings hat sie gleich direkt ihre Inflationsprognosen erhöht. Dies macht künftige Zinserhöhungen noch wahrscheinlicher. Der Nikkei-Index klettert um 1,1 Prozent und zählt damit zu den stärkeren Indizes in Asien. Kräftigeren Druck gibt es auf Aktien aus China. Grund sind hier überraschend schwächere Einkaufsmanager-Indizes für Juli.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.461,28 -0,4% -171,71 +4,9% S&P-500 6.362,90 -0,1% -7,96 +8,3% NASDAQ Comp 21.129,67 +0,1% 31,38 +9,3% NASDAQ 100 23.345,41 +0,2% 37,11 +10,9% Mittwoch Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 1,16 Mrd 1,08 Mrd Gewinner 842 1.402 Verlierer 1.915 1.364 Unverändert 80 75
Behauptet - Trotz hochkarätiger Ereignisse bewegten sich die Aktienindizes nur wenig. Zunächst zeigte der ADP-Bericht einen deutlicheren Stellenanstieg als erwartet. Dann fiel das annualisierte US-BIP-Wachstum im zweiten Quartal höher als erwartet aus und schließlich gab die Fed ihre Zinsentscheidung bekannt, begleitet von leicht falkenhaften Tönen von Fed-Chef Powell. Erwartungsgemäß wurde der Leitzins nicht verändert. Am Zinsterminmarkt sank darauf die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September, am Aktienmarkt gaben die Kurse ganz leicht nach. Mondelez erzielte einen höheren Gewinn und Umsatz. Treiber waren höhere Preise für Schokoladenprodukte, womit Mondelez die Inflation der Kakaokosten auszugleichen versucht. Gleichwohl sank die operative Marge. Die Aktie verlor 6,6 Prozent. Altria gewannen 3,6 Prozent. Hier übertrafen die Zahlen die Erwartungen, zudem wurde die Untergrenze der Jahresprognose angehoben. Visa büßten 0,1 Prozent ein, obwohl das Kreditkartenunternehmen einen Gewinn- und Umsatzanstieg berichtet hatte. Harley-Davidson machten einen Satz um über 13 Prozent, angetrieben vom Verkauf eines Anteils seiner Motorrad-Finanzierungssparte. Der Motorradhersteller will die dadurch zufließenden 1,25 Milliarden Dollar zur Reduzierung von Schulden und dem Rückkauf von Aktien verwenden.
US-ANLEIHEN
Nach robusten Konjunkturdaten und leicht falkenhaften Tönen von US-Notenbankpräsident Powell ging es mit den Renditen am Anleihemarkt nach dem kräftigen Vortagesrückgang wieder nach oben, allerdings nur leicht - im Zehnjahresbereich um 2 Basispunkte auf 4,38 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 7:56 % YTD EUR/USD 1,1431 0,2 1,1408 1,1551 +11,5% EUR/JPY 170,15 -0,2 170,51 170,92 +5,2% EUR/GBP 0,8617 -0,0 0,8619 0,8653 +4,5% GBP/USD 1,3266 0,2 1,3236 1,3348 +6,7% USD/JPY 148,84 -0,4 149,47 147,98 -5,6% USD/KRW 1.389,81 -0,3 1.393,50 1.382,35 -5,9% USD/CNY 7,1638 -0,1 7,1735 7,1540 -0,8% USD/CNH 7,1996 -0,2 7,2104 7,1803 -2,1% USD/HKD 7,8498 0,0 7,8490 7,8500 +1,0% AUD/USD 0,6466 0,5 0,6436 0,6512 +5,2% NZD/USD 0,5925 0,5 0,5895 0,5963 +6,4% BTC/USD 118.362,10 0,9 117.343,40 117.953,70 +24,1% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der robuste ADP-Bericht, das starke BIP-Wachstum und die Powell-Aussagen verliehen dem Dollar weiteren Auftrieb. Er setzte seine Aufwertung der Vortage dynamisch fort, der Euro sank auf 1,1424 Dollar. Zum Wochenstart hatte er noch etwa 1,1760 Dollar gekostet.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,81 70,00 -0,3% -0,19 -2,4% Brent/ICE 73,00 73,24 -0,3% -0,24 -3,0% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Ölpreise stiegen weiter, um gut 1 Prozent. Dass die US-Ölvorräte in der zurückliegenden Woche unerwartet gestiegen waren, bremste nicht. Erneut trieben Spekulationen, dass US-Sanktionen die Lieferungen von russischem Rohöl reduzieren könnten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.295,11 3.276,45 +0,6% +18,66 +26,8% Silber 32,52 32,56 -0,1% -0,04 +18,4% Platin 1.165,60 1.154,46 +1,0% +11,14 +38,3% Kupfer 5,60 5,60 0% 0,00 +42,7% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis gab deutlich nach um 1,5 Prozent. Gedrückt wurde er vom festeren Dollar und den etwas gedämpften Zinssenkungserwartungen.
+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR +++++
USA - Preisdaten
Die offiziellen Inflationsberichte der USA enthielten in den vergangenen Monaten mehr Mutmaßungen als bisher bekannt. Die monatliche Inflationserhebung stützt sich mehr auf Schätzungen als auf harte Daten darüber, wie viel die Unternehmen ihren Kunden in Rechnung stellen, nicht zuletzt aufgrund eines Personalmangels, der zum Teil auf einen Einstellungsstopp auf Bundesebene zurückzuführen ist. Das Bureau of Labor Statistics (BLS) teilte mit, dass die Datenerhebung in Buffalo, Lincoln und Provo vollständig eingestellt worden sei. In einer weiteren Mitteilung wies die Behörde auf das Ausmaß der Herausforderung an anderer Stelle hin.
KONJUNKTUR CHINA
Die Stimmung in der chinesischen Industrie ist im Juli nach offiziellen Angaben gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,3 (Juni: 49,7). Ökonomen hatten einen Stand von 49,8 Punkten prognostiziert. Der Subindex für die Produktion verringerte sich auf 50,5 (Vormonat: 51,0), jener für den Auftragseingang ermäßigte sich auf 49,4 (50,2). Der Index für neue Exportorder - ein Indikator für die Auslandsnachfrage nach chinesischen Gütern - fiel auf 47,1 (49,7). In der Dienstleistungsbranche hat sich die Lage im Juli eingetrübt - der Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor fiel auf 50,1 (Vormonat: 50,5) Punkte.
GELDPOLITIK JAPAN
Die japanische Notenbank hat ihren Leitzins beibehalten. Sie erhöhte aber ihre Inflationsprognose und schürte damit Erwartungen für eine Leitzinserhöhung. Der Zins liegt weiterhin bei 0,5 Prozent und damit auf demselben Niveau seit der Zinserhöhung im Januar.
META PLATFORMS
hat im zweiten Quartal die Erwartungen klar übertroffen. Der Umsatz wuchs um 22 Prozent auf 47,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit 44,8 Milliarden gerechnet. Der Nettogewinn betrug 18,3 Milliarden Dollar und schlug ebenfalls die Markterwartungen. Der Gewinn pro Aktie stieg laut FactSet auf 7,14 Dollar gegenüber der Konsensschätzung der Wall Street von 5,88 Dollar und verglichen mit 5,16 Dollar im Vorjahr. Auch die wichtigsten Kennzahlen von Meta - tägliche Nutzer, Ad-Impressions und Preis pro Anzeige - übertrafen den jeweiligen Konsenswert. Dazu gab Meta eine starke Umsatzprognose für das dritte Quartal ab, die mit 49 Milliarden Dollar in der Mitte der Spanne klar über der durchschnittliche Analystenprognose von 46 Milliarden liegt. Zum Vorjahresquartal entspricht das einem Plus von 21 Prozent.
MICROSOFT
hat in seinem vierten Quartal von seinem Cloud Computing und einer massiven Nachfrage nach künstlicher Intelligenz profitiert. Microsoft meldete einen Umsatz von 76,4 Milliarden Dollar, der die Erwartungen der Wall Street übertrifft. Die viel beachtete Cloud-Services-Sparte, zu der auch das Azure-Geschäft gehört, wuchs um 39 Prozent und übertraf ebenso die Erwartungen. Das Betriebsergebnis stieg um 22 Prozent auf 34,3 Milliarden Euro und lag über den Konsensprognosen. Der Nettogewinn erreichte 27,2 Milliarden Dollar oder 3,65 Dollar je verwässerter Aktie. Auch diese Zahl übertraf die Prognosen der Analysten.
SAMSUNG
hat im abgelaufenen Quartal einen niedrigeren Nettogewinn erzielt, erwartet aber, dass die Erträge in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen werden. Der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Smartphones gab bekannt, dass seine Gewinne im Halbleitergeschäft das vierte Quartal in Folge gesunken sind. Das Unternehmen hat die Auswirkungen der US-amerikanischen Beschränkungen für Chipexporte nach China zu spüren bekommen, daneben verzögerte sich der Verkauf leistungsfähiger Speicherprodukte mit hoher Bandbreite an Nvidia für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Der Nettogewinn im zweiten Quartal fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 5,116 Billionen koreanische Won und verfehlte damit die Konsensschätzung von 5,74 Billionen Won. Im Vergleich zum Vorquartal sank der Gewinn um 38 Prozent.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 31, 2025 01:50 ET (05:50 GMT)
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