MÄRKTE USA/Trump-Attacke auf Fed bremst Aktien wegen Zinshoffnung kaum
26.08.2025 / 22:13 Uhr
DOW JONES--Trotz eines erneuten Angriffs von US-Präsident Donald Trump auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank hat sich die Wall Street am Dienstag erstaunlich wacker gehalten. Marktteilnehmer setzten stattdessen auf Zinssenkungen, was den Markt stützte. Trump hatte Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit Verweis auf einen angeblichen Hypothekenbetrug entlassen. Nach Ansicht von Marktbeobachtern erhöhte der Schritt die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen, wie sie von Trump beharrlich immer wieder gefordert werden. Cook schien derweil gegen die Entlassung vorgehen zu wollen. Sie sagte, Trump habe keine Befugnis, sie zu entlassen, und sie werde nicht zurücktreten.
Der Dow-Jones-Index legte um 0,3 Prozent auf 45.418 Punkte zu, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um je 0,4 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.415 (Montag: 929) Kursgewinner und 1.335 (1.841) Kursverlierer. 64 (59) Titel gingen unverändert aus dem Handel. "Dies könnte sich zum bisher marktrelevantesten Test von Trumps Fähigkeit entwickeln, Vertreter unabhängiger Regierungsbehörden zu entlassen", mahnte Ökonom Peter Sidorov von der Deutschen Bank mit Blick auf Cook. Zudem drohte Trump China im Streit um Seltene Erden mit neuen Zöllen. Auch der Streit um Digitalsteuern gegen US-Technologie-Unternehmen gewann wieder an Schärfe - so auch mit der EU. Doch auf davon ließen sich Anleger kaum beunruhigen.
Denn die Aussicht auf Zinssenkungen wurde untermauert durch Daten: Der Auftragseingang langlebiger US-Wirtschaftsgüter war im Juli gesunken. Zudem hatte sich die Stimmung unter US-Verbrauchern im August abgeschwächt. Volkswirte hatten bei beiden Datenreihen zwar Schlimmeres vorausgesagt, doch die Konjunktursignale dahinter wurden als schwach interpretiert.
Weil längerfristig die neuerliche Attacke auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank verunsicherte, fiel die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen nur um 3 Basispunkte auf 4,25 Prozent. Eine politische Einmischung in die Geldpolitik veranlasste Anleger, für den Kauf längerlaufender Staatsanleihen eine höhere Prämie zu verlangen, hieß es im Handel.
Der Dollar gab mit den Zweifeln über die Unabhängigkeit der US-Geldpolitik nach - der Dollarindex büßte 0,2 Prozent ein - passend zu den Zinssenkungsfantasien. Händler sprachen aber auch von Vertrauensverlusten beim Greenback. Der Goldpreis zog um 0,7 Prozent an. Laut MUFG erfuhr das Edelmetall Rückenwind wegen Sorgen um die Unabhängigkeit der Zentralbank. Auch Zinssenkungsfantasien stützten - ebenso die Dollar-Schwäche.
Für die Ölpreise ging es nach einer viertägigen Rally um über 2 Prozent nach unten. Im Handel verwies man auf Angebotsausweitungen durch die Gruppe Opec+, Aussichten auf einen Rekordüberschuss im nächsten Jahr belasteten die Preise.
Unternehmensseitig war die Nachrichtenlage weiter eher dünn. Umso mehr richtete sich der Fokus auf die Geschäftszahlen des KI-Vorreiters Nvidia, nachdem es zuletzt vermehrt kritische Stimmen zur Profitabilität in KI gegeben hatte. Die Nvidia-Zahlen werden am Mittwoch nach Börsenschluss erwartet. Der Kurs stieg um 1,1 Prozent.
Boeing hatte einen Großauftrag von Korean Air Lines erhalten. Der Kurs zog um 3,5 Prozent an. Interactive Brokers gewannen 0,9 Prozent, die Aktie des Online-Brokers wird zur Handelseröffnung am Donnerstag den Platz von Walgreens Boots Alliance im viel beachteten S&P-500-Index übernehmen. Walgreens wird gerade vom Beteiligungsunternehmen Sycamore Partners übernommen. Talen Energy kletterten um 6,5 Prozent. Die Aktie des Stromerzeugers soll Interactive Brokers im S&P MidCap 400 Index ersetzen.
Eli Lilly rückten um 5,9 Prozent vor, der Pharmakonzern hofft auf die baldige Zulassung für einen Gewichtsreduzierer in Tablettenform. Das Halbleiterunternehmen Semtech hatte mit den Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen. Der Kurs legte um 15,1 Prozent zu. Heico, ein Hersteller von Ersatzteilen für die Luft- und Raumfahrt, hatte im dritten Quartal die Erwartungen bei Gewinn und Umsatz übertroffen. Der Kurs gewann 8,8 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 45.418,07 +0,3% 135,60 +6,4% S&P-500 6.465,94 +0,4% 26,62 +9,5% NASDAQ Comp 21.544,27 +0,4% 94,98 +11,1% NASDAQ 100 23.525,29 +0,4% 99,69 +11,5% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1637 +0,1% 1,1620 1,1728 +12,2% EUR/JPY 171,60 -0,0% 171,63 171,95 +5,4% EUR/CHF 0,9352 -0,1% 0,9363 0,9389 -0,2% EUR/GBP 0,8637 +0,0% 0,8634 0,8662 +4,3% USD/JPY 147,46 -0,2% 147,72 146,62 -6,1% GBP/USD 1,3474 +0,1% 1,3457 1,3540 +7,6% USD/CNY 7,1082 -0,0% 7,1095 7,1221 -1,4% USD/CNH 7,1541 -0,0% 7,1568 7,1675 -2,4% AUS/USD 0,6492 +0,2% 0,6481 0,6497 +4,8% Bitcoin/USD 110.989,40 +0,9% 110.023,10 116.872,60 +16,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,37 64,80 -2,2% -1,43 -9,4% Brent/ICE 67,30 68,80 -2,2% -1,50 -8,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.390,53 3.368,50 +0,7% 22,03 +28,4% Silber 38,57 38,58 -0,0% -0,01 +33,6% Platin 1.163,15 1.158,39 +0,4% 4,76 +32,1% Kupfer 4,47 4,48 -0,2% -0,01 +8,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
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