MORNING BRIEFING - USA/Asien
14.10.2025 / 08:20 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
China hat die neuen Exportkontrollen des Landes für Seltene Erden verteidigt. Die USA seien im Voraus über die Maßnahmen informiert worden, hieß es aus dem chinesischen Handelsministerium. Diese hatten für erneute Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt gesorgt. Die Beschränkungen stellten kein Exportverbot für Seltene Erden dar, die in vielen Sektoren der Wirtschaft von der Elektronik bis zur Automobilindustrie gebraucht werden. Sie dienten vielmehr dem Schutz der nationalen Sicherheit Chinas und der Stabilität der globalen Industrie- und Lieferketten, teilte das Ministerium mit. In Bezug auf die Verhandlungen zwischen beiden Seiten erklärte das Ministerium, dass die USA und China am Montag ein Arbeitstreffen abgehalten und die Kommunikationskanäle offen gehalten hätten. Es bekräftigte jedoch auch, dass Washington keine Handelsgespräche mit Peking führen könne, solange die US-Regierung Drohungen ausspreche und neue Beschränkungen verhänge.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Samsung Electronics erwartet seinen Gewinn im dritten Quartal auf einem Drei-Jahres-Hoch. Der koreanische Elektronikkonzern profitiert in seiner Halbleitersparte davon, dass die wachsende KI-Branche die Chip-Nachfrage anheizt. Einige Analysten sprechen bereits von einem bevorstehenden Boom in der Halbleiterindustrie. Counterpoint führt die solide Leistung von Samsung vor allem auf die unerwartet hohen Preise sowie die Verkaufszahlen von DRAM- und NAND-Chips zurück, die in einer Vielzahl von elektronischen Geräten zum Einsatz kommen. Der Technologieriese kündigte für den Zeitraum Juli bis September einen operativen Gewinn von 12,1 Billionen Won an, umgerechnet 7,3 Milliarden Euro. Das wäre ein Anstieg um 32 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, mehr als das Doppelte des Vorquartals und die höchste Zahl seit dem zweiten Quartal 2022. Analysten hatten einen operativen Gewinn von 9,742 Billionen Won erwartet.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
12:00 US/Blackrock Inc, Ergebnis 3Q
12:25 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 3Q
12:45 US/JP Morgan Chase & Co, Ergebnis 3Q
12:45 US/Wells Fargo & Co, Ergebnis 3Q
13:30 US/Goldman Sachs Group Inc, Ergebnis 3Q (15:30 Analystenkonferenz)
14:00 US/Citigroup Inc, Ergebnis 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine relevanten Daten angekündigt.
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
Index zuletzt +/- % E-Mini-Future S&P-500 6.665,25 -0,4% E-Mini-Future Nasdaq-100 24.777,75 -0,6% S&P/ASX 200 (Sydney) 8.899,40 +0,2% Nikkei-225 (Tokio) 46.662,38 -3,0% Hang-Seng (Hongk.) 25.545,51 -1,3% Schanghai-Comp. 3.878,01 -0,3% Kospi (Seoul) 3.559,19 -0,7%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen neigen die Indizes schon wieder zur Schwäche. Die Erholungsbewegung aus dem späten Vortagesgeschäft ebbt schon wieder ab. Besonders schwach zeigt sich japanische Aktienmarkt, der die Vortagesverluste der Region wegen eines Feiertages zum Wochenbeginn nachholt. Anleger zeigen sich verunsichert über den Fortgang der Handelsstreitigkeit zwischen den USA und China. Zuletzt hätten zwar die versöhnlicheren Töne auf beiden Seiten überwogen, dennoch sei es für Käufe noch zu früh, heißt es. US-Finanzminister Scott Bessent glaubt indes weiter daran, dass sich US-Präsident Donald Trump und sein chinesischer Kollege Xi Jinping in Südkorea treffen werden. Und die chinesische Seite bestätigte, dass man auf Arbeitsebene mit den Amerikanern nach einer Lösung suche. Aber man werde keineswegs einknicken. In Japan stürzt der Nikkei-225 ab. Ein wichtiger politischer Verbündeter der regierenden LDP ist aus der Regierungskoalition ausgetreten, was die politische Instabilität anheizen könnte. In China verlieren die Indizes nur knapp. Die Handelsdynamik Chinas werde nach den soliden September-Daten auf die Probe gestellt, urteilt Bank of America. Da die Binnennachfrage weiterhin schwach sei, sei es ein entscheidender Punkt, ob die Stärke des Importwachstums vom September anhalte, meinen die Ökonomen. Der Kospi dreht nach Höchstständen nun ins Minus. Samsung Electronics hat einen äußerst optimistischen Ausblick geliefert. Nach anfänglich deutlichen Aufschlägen dreht der Kurs rund 2 Prozent ins Minus und zieht den Gesamtmarkt mit nach unten.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 46.067,58 +1,3% 587,98 +6,9% S&P-500 6.654,72 +1,6% 102,21 +11,4% NASDAQ Comp 22.694,61 +2,2% 490,18 +15,0% NASDAQ 100 24.750,25 +2,2% 528,51 +15,3% Umsatzdaten Montag Wochentag Umsatz NYSE (Aktien) 1,06 Mrd 1,33 Mrd Gewinner 2.208 411 Verlierer 589 2.398 Unverändert 53 44
Sehr fest - Konziliantere Töne von Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China beruhigten Anleger. Kräftige Kursgewinne verzeichneten Aktien des Sektors Seltene Erden. JP Morgan (+2,4%) hatte eine 1,5 Billionen Dollar schwere Initiative zur Unterstützung von Unternehmen angekündigt, die sie als entscheidend für die nationale Sicherheit der USA erachtet. Dabei will JPM 10 Milliarden Dollar direkt investieren. MP Materials - an dem Produzenten von Seltenen Erden halten die USA einen Anteil - sprangen um 21,3 Prozent nach oben. Der Titel profitierte daneben unverändert von den Exportkontrollen Chinas. Daneben verteuerten sich die Aktien des Lithiumproduzenten Albemarle um 7,2 Prozent. Lithium Americas gewannen 12,7 und Ramaco Resources 11,1 Prozent. USA Rare Earth machten einen Satz von 18,6 Prozent. Broadcom verbesserten sich um fast 10 Prozent, beflügelt von einer neuen Kooperation mit OpenAI. Warner Bros. Discovery zogen um 4 Prozent an. Es bahnt sich ein Kampf um die Zukunft des Medienkonzerns an.
US-ANLEIHEN
Der Anleihehandel ruhte wegen des US-Feiertags Columbus Day. Am Freitag hatten die Kurse in Reaktion auf die Äußerungen des US-Präsidenten zu Zöllen auf Einfuhren aus China zugelegt, was die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen um 9 Basispunkte auf 4,06 Prozent gedrückt hatte.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mo, 09:34 % YTD EUR/USD 1,1589 0,1 1,1572 1,1610 +12,1% EUR/JPY 175,80 -0,2 176,19 176,87 +8,3% EUR/GBP 0,8701 0,3 0,8678 0,8704 +5,1% GBP/USD 1,3320 -0,1 1,3336 1,3338 +6,7% USD/JPY 151,70 -0,4 152,26 152,34 -3,4% USD/KRW 1.430,95 0,3 1.427,11 1.427,90 -3,1% USD/CNY 7,1185 0,1 7,1116 7,1212 -1,2% USD/CNH 7,1428 0,1 7,1372 7,1394 -2,7% USD/HKD 7,7749 -0,1 7,7802 7,7774 +0,2% AUD/USD 0,6468 -0,7 0,6516 0,6523 +5,1% NZD/USD 0,5698 -0,5 0,5725 0,5740 +2,3% BTC/USD 112.596,90 -2,8 115.828,85 102.914,00 +8,8%
Der US-Dollar erholte sich vom jüngsten Rücksetzer etwas - der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Der Greenback hatte mit der Aussicht auf einen neuen Handelskrieg zum Wochenschluss deutlich abgewertet und gewann mit den Entspannungssignalen verlorenes Terrain zurück.
Am Morgen neigt der US-Dollar zur Schwäche, der Dollar-Index büßt 0,1 Prozent ein. Analysten sprechen von einer leichten Belastung durch eine verbesserte Risikoneigung. NAB-Analyst Rodrigo Catril verweist auf US-Finanzminiser Bessent. Der sagte, dass die USA mit China im Dialog bleiben werde. Zugleich warnte er aber auch, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen in Reaktion auf Chinas Exportpolitik zu Seltene Erden.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,80 59,07 -0,5% -0,27 -17,3% Brent/ICE 63,15 63,32 -0,3% -0,17 -15,4%
Nach dem Einbruch der Erdölpreise zum Wochenschluss verteuerte sich Rohöl wieder etwas. Der Preis für das Barrel Rohöl WTI erhöhte sich um 1 Prozent auf 59,49 Dollar. Nach den versöhnlicheren Worten von Trump über China setzten Anleger darauf, dass ein Handelskrieg mit dem Abwürgen der Weltwirtschaft und dann geringerer Ölnachfrage ausbleiben wird. Zudem stiegen Chinas Rohölimporte im September. Die Aufschläge waren jedoch durch eine schrumpfende geopolitische Risikoprämie im Nahen Osten begrenzt.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.119,24 4.110,30 +0,2% +8,94 +53,1% Silber 51,72 52,2645 -1,0% -0,54 +74,0% Platin 1.417,33 1.425,41 -0,6% -8,08 +56,9% Kupfer 5,03 5,14 -2,2% -0,11 +22,4% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Der Goldpreis setzte seine Rekordjagd fort. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 2,1 Prozent auf 4.100 Dollar. Im Windschatten des Goldes legte auch der Silberpreis kräftig um 3,8 Prozent zu und überwand sein altes Rekordhoch aus dem Jahr 1980. Marktteilnehmer verwiesen auf die geopolitische Unsicherheit und die Gefahr einer sich eintrübenden Wirtschaftslage.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
FED
Die durch Zölle verursachten Preissteigerungen dürften nach Einschätzung von Anna Paulson, Präsidentin der Federal Reserve Bank von Philadelphia, nur vorübergehend sein. Paulson sprach sich auch für weitere Zinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr in Reaktion auf einen sich abkühlenden Arbeitsmarkt aus.
Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank, wird in seiner Rede vor der National Association for Business Economics in Philadelphia an diesem Dienstag einen Balanceakt vollführen müssen. Es handelt sich um Powells ersten großen öffentlichen Auftritt seit der Fed-Sitzung im September, die gravierende Meinungsverschiedenheiten unter den Fed-Vertretern über den Zeitpunkt und das Ausmaß künftiger Zinssenkungen zutage gebracht hat.
US-MEDIENPOLITIK
Große Medien wie die New York Times, die Washington Post, das Wall Street Journal und CNN lehnen die neuen Presseregeln des US-Verteidigungsministeriums ab. Diejenigen, die den neuen Regeln nicht zustimmen, müssen ihre Pentagon-Presseausweise abgeben und bekommen keine neuen. Jahrzehntelang war es üblich, dass Reporter mit Ausweisen weitgehend uneingeschränkten Zugang zu den nicht als geheim eingestuften Bereichen des Pentagon erhalten. Dieses Jahr wurden bereits die Bereiche reduziert, die Pressevertreter ohne Begleitung aufsuchen dürfen.
ALPHABET
Google erhöht ihre Investitionen in South Carolina. 9 Milliarden US-Dollar will die Alphabet-Tochter in die Infrastruktur für Künstliche Intelligenz in dem US-Bundesstaat stecken. Das Geld werde bis 2027 in den Ausbau seines Rechenzentrums in Berkeley County und in den laufenden Bau von zwei neuen Standorten in Dorchester County fließen.
BRAZILIAN RARE EARTH
Das australische Unternehmen hat über eine Kapitalerhöhung 120 Millionen australische Dollar eingenommen. Damit soll die Entwicklung seiner Seltene-Erden-Projekte in Brasilien beschleunigt werden.
GOLDMAN SACHS
hat eine Vereinbarung zur Übernahme der US-Risikokapitalplattform Industry Ventures für einen Kaufpreis von bis zu 965 Millionen US-Dollar in bar und in Aktien geschlossen. In einer Mitteilung heißt es, 665 Millionen Dollar seien bei Abschluss der Transaktion fällig, weitere bis zu 300 Millionen Dollar seien abhängig von der zukünftigen Performance von Industry Ventures bis zum Jahr 2030 abhängig. Beide Summen sind teilweise in bar und teilweise in Aktien zu zahlen.
RIO TINTO
hat ihre Eisenerz-Förderung aus der australischen Pilbara-Region im dritten Quartal stabil gehalten. Die Fördermenge belief sich auf 84,3 Millionen Tonnen nach 84,5 Millionen im Vorjahreszeitraum und 79,9 Millionen im zweiten Quartal. Der Konzern bestätigte zudem seine Prognose für die Eisenerz-Lieferungen im Gesamtjahr.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 14, 2025 02:20 ET (06:20 GMT)
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