MÄRKTE USA/Kreditsorgen, "Shutdown" und Handelsstreit belasten Kurse
16.10.2025 / 22:13 Uhr
DOW JONES--Der immer noch nicht beigelegte Haushaltsstreit in den USA und die dadurch bedingte Schließung von Behörden ("Shutdown") haben die Stimmung an den US-Börsen am Donnerstag gedämpft. Daneben lastete der schwelende Handelskonflikt mit China auf den Kursen. Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent niedriger bei 45.952 Punkten. Der S&P-500 sank um 0,6 Prozent. Der Nasdaq-Composite gab um 0,5 Prozent nach. Vor allem Kursverluste im Finanzsektor zogen die Indizes nach unten, nachdem die Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance von Problemen mit Kreditnehmern berichtet hatten, was die Aktien der beiden um über 10 Prozent absacken ließ. An der Nyse wurden 750 (Mittwoch: 1.703) Kursgewinner und 2.029 (1.076) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 45 (78) Titel.
In Sachen Haushaltsstreit und im Handelskonflikt der USA mit China gibt es kaum Hoffnung auf schnelle Lösungen. Eine bislang recht positiv verlaufene Berichtsperiode und Zeichen einer robusten Nachfrage nach KI-Produkten hielten die Stimmung derweil weiter hoch. Etwas Unterstützung bot zudem eine optimistische Einschätzung von US-Finanzminister Scott Bessent zum Handel mit Südkorea: Seoul und Washington stünden kurz davor, neue Bedingungen für ein Handelsabkommen zur Senkung der US-Zölle auf südkoreanische Produkte festzulegen, sagte der Minister.
Letztlich war es aber im Wesentlichen der Themenkomplex KI, der dem Markt half, die Verluste zu begrenzen. Am Vortag hatte ein optimistischer Ausblick des niederländischen Halbleitermaschinenbauers ASML die KI-Hoffnungen befeuert. Nun kamen positive Signale aus Taiwan. Denn das globale Chipschwergewicht Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC) hat erneut seinen Ausblick angehoben und sprach von einer KI-Nachfrage, die oberhalb der Annahmen von vor drei Monaten liege. Ökonom Joseph Briggs von Goldman Sachs erwartet mit Blick auf den KI-Bereich generell, dass "die erwarteten Investitionsniveaus nachhaltig sind". Die Aktien von Nvidia gewannen 1,1 Prozent. Auch für Micron Technology (+5,5%) und Broadcom (+0,8%) ging es nach oben.
Die Agenda der US-Konjunkturdaten war erneut recht übersichtlich, was auch dem andauernden Shutdown in den USA geschuldet ist. Für eine Enttäuschung sorgte der Philadelphia-Fed-Index. Dieser fiel im Oktober auf minus 12,8 von plus 23,2 im Vormonat. Ökonomen hatten hier nur einen Rückgang auf plus 9,5 erwartet.
Daneben fanden die Reden von Fed-Vertretern stärkere Beachtung mit Blick auf den weiteren Zinskurs der US-Notenbank. Unter anderem sprach sich Fed-Gouverneur Christopher Waller wegen des schwachen Arbeitsmarkts für eine Zinssenkung um einen viertel Prozentpunkt bei der nächsten Fed-Sitzung Ende des Monats aus.
Mittelfrist-Ziele von Salesforce kommen gut an
Die Aktie von Salesforce stieg nach der Bekanntgabe neuer mittelfristiger Finanzziele des US-Softwarekonzerns um 3,9 Prozent. Der Anbieter von Customer-Relationship-Management-(CRM)-Software erwartet für das Geschäftsjahr 2029/30 einen Umsatz von mehr als 60 Milliarden Dollar und übertraf damit die Prognosen der Analysten, die laut Factset für das Jahr bisher von einem Umsatz von 59,66 Milliarden Dollar ausgingen. Für das Geschäftsjahr 2025/26 per Ende Januar rechnet Salesforce mit einem Umsatz von 41,3 Milliarden Dollar, was den Konsensschätzungen entspricht.
Die Papiere von J.B. Hunt Transport Services stiegen um 22,2 Prozent. Das Logistikunternehmen hatte für das dritte Quartal einen Gewinn ausgewiesen, der deutlich über den Schätzungen der Wall Street lag. Der Gewinn von 1,76 Dollar pro Aktie übertraf die Konsensschätzungen von 1,46 Dollar.
United Airlines fielen um 5,7 Prozent. Die Fluggesellschaft übertraf die Erwartungen für das bereinigte Ergebnis des dritten Quartals und gab eine bessere Prognose ab als erwartet, aber der Umsatz von 15,2 Milliarden Dollar lag leicht unter dem Analystenkonsens von 15,3 Milliarden Dollar.
Ein enttäuschender Ausblick drückte den Kurs von Hewlett Packard Enterprise um 10,1 Prozent.
Travelers (-2,9%) hat im dritten Quartal 2025 zwar mehr verdient als erwartet, mit den gebuchten Nettoprämien jedoch die Konsensschätzungen knapp verfehlt. Die Zahlen von Charles Schwab für das dritte Quartal waren besser als erwartet. Die Aktie fiel mit der negativen Stimmung im Bankensektor um 1 Prozent.
Dollar erneut schwach
Der Dollar gab erneut nach. Der Dollar-Index verlor weitere 0,5 Prozent. Das Beige Book habe die Erwartung an eine Zinssenkung im Oktober verstärkt, hieß es. Der Bericht habe gezeigt, dass sich das Wirtschaftswachstum abgeschwächt habe und die Bedingungen am Arbeitsmarkt schwach geblieben seien. Die Renditen am Anleihemarkt gaben ebenfalls nach. Händler nannten neben den Zinssenkungserwartungen die Befürchtung von gehäuften Kreditausfällen bei Banken als Grund und verwiesen auf die Probleme von Zions Bancorp und Western Alliance. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 7 Basispunkte auf 3,98 Prozent.
Beim Goldpreis ging die Rekordjagd weiter. Die Feinunze überwand erstmals die Marke von 4.300 Dollar. Das Edelmetall scheine sich in seiner stabilsten Hausse seit Jahren zu befinden, so Ahmad Assiri von Pepperstone. Gold ist im vergangenen Monat um rund 15 Prozent gestiegen, bei nur geringen Rücksetzern von weniger als 2 Prozent, was auf eine robuste Nachfrage sowohl von institutionellen als auch von privaten Anlegern hindeute.
Die Ölpreise fielen deutlicher zurück, nachdem die Rohölvorräte der USA wider Erwarten gestiegen waren. Aussagen von US-Präsident Donald Trump, wonach der indische Premierminister Narendra Modi zugesagt hat, die Käufe von russischem Öl einzustellen, stützten nicht.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 45.952,24 -0,7% -301,07 +8,7% S&P-500 6.629,07 -0,6% -41,99 +13,4% NASDAQ Comp 22.562,54 -0,5% -107,54 +17,4% NASDAQ 100 24.657,24 -0,4% -88,12 +17,8% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1689 +0,4% 1,1644 1,1625 +12,4% EUR/JPY 175,82 -0,1% 175,95 175,89 +8,0% EUR/CHF 0,9268 -0,1% 0,9277 0,9285 -1,1% EUR/GBP 0,8700 +0,1% 0,8693 0,8692 +5,0% USD/JPY 150,41 -0,5% 151,10 151,30 -3,9% GBP/USD 1,3435 +0,3% 1,3396 1,3375 +7,1% USD/CNY 7,1009 -0,1% 7,1071 7,1080 -1,4% USD/CNH 7,1241 -0,1% 7,1306 7,1308 -2,8% AUS/USD 0,6483 -0,4% 0,6511 0,6517 +5,2% Bitcoin/USD 108.249,55 -2,4% 110.953,60 110.877,95 +17,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,07 57,84 -1,3% -0,77 -18,7% Brent/ICE 61,14 61,91 -1,2% -0,77 -16,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.317,77 4.209,73 +2,6% 108,05 +60,5% Silber 54,08 53,09 +1,9% 0,99 +83,9% Platin 1.462,63 1.423,95 +2,7% 38,68 +62,6% Kupfer 4,99 5,01 -0,4% -0,02 +21,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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