MORNING BRIEFING - USA/Asien

30.10.2025 / 07:49 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Präsident Donald Trump hat nach einem Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping erklärt, dass die USA die Zölle auf chinesische Waren im Rahmen eines umfassenderen Abkommens zur Reduzierung der Handelsspannungen senken würden. Der Präsident sagte, die USA würden die Zölle auf chinesische Waren im Gegenzug für eine Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Exports von Chemikalien, die zur Herstellung von Fentanyl verwendet werden, sofort senken. Trump sagte auch, China habe zugestimmt, "große Mengen, enorme Mengen an Sojabohnen" zu kaufen, und "landwirtschaftliche Produkte werden sofort gekauft". Trump und Xi seien zu einer Einigung gelangt, wonach China die von Peking verhängten Kontrollen für den Export seltener Erden lockern werde, sagte Jamieson Greer, der US-Handelsbeauftragte. "Ich fand es ein erstaunliches Treffen", sagte Trump Reportern auf dem Rückweg in die USA an Bord der Air Force One. Er werde im April nach China reisen und Xi werde die USA besuchen. Nachdem Trump in seinen Kommentaren an Bord der Air Force One zunächst erklärt hatte, "wir haben einen Deal", merkte er an, dass er denke, die USA und China würden "ziemlich bald" ein Handelsabkommen unterzeichnen können und dass es nicht mehr allzu viele Stolpersteine gebe. Die USA senken den Fentanyl-Zoll auf chinesische Waren von derzeit 20 Prozent auf 10 Prozent, ein Schritt, der den durchschnittlichen Zoll auf die meisten chinesischen Importe - der derzeit bei etwa 55 Prozent liegt - auf etwa 45 Prozent bringen würde. Trump sagte, Xi werde bei der Durchsetzung der Fentanyl-Vorschriften in China "sehr stark" sein. Fentanyl und Sojabohnen waren Teil eines Rahmenabkommens für den Gipfel, das Anfang der Woche von US-amerikanischen und chinesischen Unterhändlern ausgearbeitet worden war. Trump fügte hinzu, dass das Thema Taiwan - der gefährlichste potenzielle Krisenherd zwischen den USA und China - bei dem Treffen nie zur Sprache gekommen sei. In Taiwan hatte es Befürchtungen gegeben, dass Trumps Instinkt für Geschäftsabschlüsse ihn dazu verleiten könnte, die US-Unterstützung gegen Pekings Territorialanspruch auf die selbstverwaltete Insel im Austausch für Zugeständnisse im Handel aufzugeben.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

11:30 US/Merck & Co Inc, Ergebnis 3Q

13:00 US/Mastercard Inc, Ergebnis 3Q

21:05 US/Amazon.com Inc, Ergebnis 3Q

21:30 US/Apple Inc, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    13:30 BIP (1. Veröffentlichung) 3Q annualisiert 
          PROGNOSE:   +2,8% gg Vq 
          2. Quartal: +3,8% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:   +2,7% gg Vq 
          2. Quartal: +2,1% gg Vq 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

Index                       zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.887,50   unv. 
E-Mini-Future Nasdaq-100  26.094,40  -0,1% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       8.885,50  -0,5% 
Nikkei-225 (Tokio)        51.290,57  -0,0% 
Hang-Seng (Hongk.)        26.224,69  -0,5% 
Schanghai-Comp.            3.996,94  -0,5% 
Kospi (Seoul)              4.086,89  +0,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Nach den jüngsten Rekordständen an einigen Börsen der Region zeigen sich die asiatischen Handelsplätze am Donnerstag uneinheitlich. Die Bereitschaft für Gewinnmitnahmen wird durch wichtige Notenbanken indes gefördert. Während die US-Notenbank wie allseits erwartet den Leitzins um weitere 25 Basispunkte senkte, bestätigte die Bank of Japan ihr Leitzinsniveau. Etwas belastet wird das Sentiment durch US-Notenbankchef Jerome Powell. Denn der sagte im Hinblick auf das nächste Zinstreffen im Dezember, dass eine weitere Zinssenkung "alles andere als eine ausgemachte Sache" sei. Bei der japanischen Notenbank stehen die Zeichen sogar auf künftige Zinserhöhungen, wie Marktteilnehmer erläutern. Im Dezember könnte es soweit sein, hieß es. Gespannt warten Marktteilnehmer nun auf die Ergebnisse des Treffens von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollen XI Xinping, wo alles auf eine Handelsvereinbarung und damit eine Entschärfung des Handelsstreits hindeutet. In China bewegen sich die Indizes kaum. Der Kospi in Südkorea kletterte um 0,1 Prozent. Trump und sein südkoreanischer Kollege Lee Jae Myung haben ihr Handelsabkommen finalisiert.

WALL STREET

INDEX            zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA           47.632,00        -0,2%      -74,37      +12,1% 
S&P-500         6.890,59        -0,0%       -0,30      +17,2% 
NASDAQ Comp    23.958,47        +0,5%      130,98      +23,4% 
NASDAQ 100     26.119,85        +0,4%      107,69      +23,8% 
 
                     Mittwoch   Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,29 Mrd   1,08 Mrd 
Gewinner               815      1.009 
Verlierer            1.948      1.744 
Unverändert             77         93 
 

Behauptet - Die Rekordjagd erhielt nur einen leichten Dämpfer davon, dass die US-Notenbank im Hinblick auf das nächste Zinstreffen im Dezember, eine Zinssenkung als "alles andere als eine ausgemachte Sache" bezeichnete. Die am Berichtstag erfolgte Zinssenkung setzte keinen Impuls, zumal sie schon lange fest eingepreist war. Gespannt warten die Marktteilnehmer nun auf das Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten XI Xinping am Donnerstag, wo alles auf eine Handelsvereinbarung und damit eine Entschärfung des Handelsstreits hindeutet. Dabei will Trump auch die fortschrittlichen Blackwell-Chips von Nvidia zum Thema machen. Das befeuerte Spekulationen, dass Nvidia solche Chips zukünftig auch nach China ausliefern kann. Die Aktie hatte mit der Nachricht bereits im Späthandel am Vortag kräftig zugelegt und stieg um weitere 3,0 Prozent. Nvidia erreichte damit als erstes Unternehmen einen Marktwert von 5 Billionen Dollar. Micron Technology legten um 2,1 Prozent zu nach starken Geschäftszahlen des südkoreanischen Wettbewerbers SK Hynix. AMD stiegen um 2,4 und Broadcom um 3,5 Prozent, während Intel behauptet schlossen. Seagate Technology machten einen Satz um knapp 20 Prozent. Der Datenspeicherhersteller hatte überzeugende Geschäftszahlen präsentiert und gefiel auch mit dem Ausblick. Caterpillar schnellten um 11,6 Prozent nach oben. Der Baumaschinenkonzern verdiente zwar weniger, übertraf aber dennoch die Erwartungen. Boeing gaben um 4,4 Prozent nach. Der Flugzeugbauer schnitt belastet durch Sonderposten schwächer ab als vermutet. Fiserv stürzten um gut 43 Prozent ab. Das Unternehmen für Zahlungsverkehrstechnologie wird die Finanzprognosen seines früheren Chefs Frank Bisignano nicht erreichen, die dieser abgab, bevor er in die Trump-Regierung wechselte. Fiserv senkte seine Finanzziele für das Jahr und meldete Ergebnisse für das dritte Quartal, die unter den Erwartungen der Wall Street lagen. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass sein Finanzchef das Unternehmen verlässt und dass es seinen Vorstand umkrempelt und den Vorstandsvorsitzenden und den Leiter des Prüfungsausschusses austauscht.

US-ANLEIHEN

Am Anleihemarkt schlugen sich die Powell-Aussagen in steigenden Renditen nieder, zumal am Zinsterminmarkt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember zurückging auf knapp unter 60 Prozent von 90 Prozent tags zuvor. Im Zehnjahresbereich stieg die Rendite um 8 Basispunkte auf 4,06 Prozent.

DEVISEN

DEVISEN       zuletzt       +/- %       00:00   Mi, 08:23   % YTD 
EUR/USD        1,1619         0,1      1,1604      1,1636  +12,5% 
EUR/JPY        178,27         0,6      177,21      176,93   +8,8% 
EUR/GBP        0,8804         0,1      0,8795      0,8795   +6,1% 
GBP/USD        1,3198         0,0      1,3193      1,3230   +6,0% 
USD/JPY        153,42         0,5      152,72      152,05   -3,3% 
USD/KRW      1.428,23         0,2    1.425,01    1.430,79   -3,3% 
USD/CNY        7,0941         0,2      7,0820      7,0818   -1,8% 
USD/CNH        7,1076         0,2      7,0954      7,0963   -3,3% 
USD/HKD        7,7702        -0,0      7,7707      7,7704   +0,0% 
AUD/USD        0,6583         0,2      0,6568      0,6616   +6,4% 
NZD/USD        0,5773         0,2      0,5760      0,5795   +3,3% 
BTC/USD    110.720,90        -0,3  111.012,10  113.438,90  +19,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Mit den anziehenden US-Marktzinsen legte auch der Dollar zu. Der Euro kostete zuletzt 1,1596 Dollar nach einem Tageshoch um 1,1660 Dollar.

++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

ROHÖL         zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex       59,76       60,16       -0,7%       -0,40  -15,6% 
Brent/ICE       64,47       64,92       -0,7%       -0,45  -13,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis erholte sich zwischenzeitlich stärker von den jüngsten deutlichen Einbußen, im Verlauf schmolzen die Gewinne aber wieder, wozu maßgeblich die Powell-Aussagen zum weiteren geldpolitischen Kurs beitrugen. Sollten die Zinsen wieder Erwarten nicht weiter sinken, würden Anleihen an Attraktivität im Vergleich zum Gold zulegen, so die Überlegung der Marktteilnehmer. Der Goldpreis stieg um 0,2 Prozent.

ÖL

METALLE       zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold         3.960,49    3.941,60       +0,5%      +18,90  +50,9% 
Silber          47,65      47,785       -0,3%       -0,13  +63,5% 
Platin       1.374,57    1.379,32       -0,3%       -4,75  +54,9% 
Kupfer           5,18        5,26       -1,6%       -0,09  +26,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise zogen um rund ein halbes Prozent an, nachdem die wöchentlichen US-Ölvorräte stärker als erwartet gesunken waren.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR +++++

GELDPOLITIK JAPAN

Die japanische Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet unverändert belassen. Wie die Bank of Japan (BoJ) mitteilte, liegt der Zins weiterhin bei 0,5 Prozent. Zuletzt war der Leitzins im Januar erhöht worden.Es gab aber Unstimmigkeiten im Rat. Zwei Ratsmitglieder befürworteten eine Erhöhung auf 0,75 Prozent. An ihren Inflationsprognosen hielt die BoJ fest. Sie sieht die Kerninflation im Fiskaljahr bis März 2026 bei 2,7 Prozent und in den Folgejahren bei 1,8 und 2,0 Prozent. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr wurde auf 0,7 Prozent von 0,6 Prozent erhöht. In den Folgejahren wird ein Wachstum von 0,7 und 1,0 Prozent erwartet.

ALPHABET

Die Google-Mutter hat im dritten Quartal die Markterwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn deutlich übertroffen. Der Gewinn je Aktie stieg auf 2,87 US-Dollar, er lag damit deutlich über der Factset-Konsensschätzung von 2,26 US-Dollar und über den 2,12 US-Dollar des Vorjahres. Der Umsatz für das Quartal erreichte 102,3 Milliarden US-Dollar, er lag damit ebenfalls über den erwarteten 99,9 Milliarden US-Dollar sowie 16 Prozent über dem Vorjahreswert. Die viel beachtetet operative Marge lag im dritten Quartal bei 30,5 Prozent und war damit schlechter als von den Analysten geschätzt und auch unter den 32,3 Prozent des Vorjahres. Ohne die Geldstrafe der Europäischen Kommission in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar hätte sich die operative Marge auf 33,9 Prozent verbessert.

META PLATFORMS

will seine Investitionen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) "aggressiv" hochfahren. Das kündigte CEO Mark Zuckerberg in einer Telefonkonferenz zu den Drittquartalszahlen an. Der Mutterkonzern von Instagram und Facebook erzielte einen Rekordumsatz. Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 26 Prozent auf 51,2 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn lag mit 2,7 Milliarden Dollar unter den Erwartungen, was Meta mit Bilanzierungseffekten begründete. Für das laufende Jahr rechnet Meta mit einem Umsatz von 56 bis 59 Milliarden US-Dollar, was etwa im Rahmen der Erwartungen liegt. Die Gesamtkosten dürften "im Jahr 2026 prozentual deutlich schneller steigen als 2025", was in erster Linie auf Infrastrukturkosten zurückzuführen sei, so Meta weiter. Eine konkrete Zahl wurde aber nicht genannt.

MICROSOFT

hat im ersten Quartal seines Fiskaljahres eine höhere Nachfrage nach seinen Cloud-Computing- und KI-Diensten verzeichnet als das Unternehmen bewältigen kann. Der Softwareriese meldete einen Umsatz von 77,7 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Wall Street. Das vielbeachtete Azure-Cloud-Geschäft wuchs um etwa 40 Prozent und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen. Das Betriebsergebnis stieg um 24 Prozent auf 38 Milliarden Dollar, der Nettogewinn betrug 27,7 Milliarden Dollar. Auch diese Kennziffern schlugen die Erwartungen. Microsoft teilte mit, dass die Nachfrage nach Cloud-Diensten weiterhin enorm sei und die Kapazitäten übersteige. Im Vorfeld des Ergebnisberichts sei es bei Microsofts Azure- und 365-Diensten zu Ausfällen gekommen, die untersucht würden.

STARBUCKS

hat im jüngsten Geschäftsquartal im US-Geschäft erstmals wieder stabile Umsätze verzeichnet und sieht erste Erfolge bei der Sanierung der weltweit größten Kaffeehauskette.

SAMSUNG ELECTRONICS

hat im dritten Quartal dank der starken Erholung in seinem Halbleitergeschäft mehr verdient als erwartet. Der Hersteller von Speicherchips und Smartphones hat in seiner Chipsparte im dritten Quartal nach vier aufeinanderfolgenden Quartalen mit Rückgängen wieder ein Wachstum verzeichnet, gestützt durch eine starke Nachfrage nach Speicherchips für Künstlicher Intelligenz (KI).

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 30, 2025 02:49 ET (06:49 GMT)

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