MÄRKTE EUROPA/Anleger vorsichtiger - Siemens Healthineers stürzen ab
05.11.2025 / 09:57 Uhr
DOW JONES--Nach dem deutlichen Rücksetzer am Vortag geht es an den europäischen Aktienmärkten am Mittwoch weiter nach unten. Risk-off ist weiter das Gebot der Stunde, Anleger wechseln aus hochbewerteten Sektoren in eher defensive Werte. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 23.851 Punkte, auch der Euro-Stoxx-50 handelt 0,4 Prozent im Minus.
"Die Risikoaversion nimmt schon wieder zu", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Schwäche der asiatischen Märkte. Besonders an den technologielastigen Börsen in Japan und Südkorea weitet sich der Rücksetzer aus. Wie bereits an Wall Street stehen besonders ausgewählte Technologiewerte stark unter Druck, Händler verweisen auf die hohen Bewertungen einiger Titel.
Als Hauptgründe für den globalen Abverkauf nennt Marktstratege Chris Weston von Pepperstone vier Faktoren: zum einen technische Gewinnmitnahmen auf Grund der Auflösung von gehebelten Positionen; zweitens Liquiditätsengpässe mit Verweis auf Probleme an den US-Finanzierungsmärkten, verschärft durch eine Flut neuer Unternehmensanleihen, die Liquidität binde; drittens die anhaltende politische Unsicherheit mit einem andauernden US-Regierungsstillstand und dem Beginn einer Anhörung vor dem Supreme Court zu Zöllen; zuletzt noch fehlende Katalysatoren. Kurzfristig fehlten positive Impulse - der Markt warte nun auf die Nvidia-Geschäftszahlen am 19. November. Gesucht waren über Nacht defensive Werte, der US-Dollar-Index stieg über die Marke von 100 und US-Staatsanleihen waren als sicherer Hafen gefragt.
Siemens Healthineers verschreckt mit Ausblick
Zudem gilt es für Anleger, Geschäftsberichte einzuordnen. Die Aktie von Siemens Healthineers stürzt im frühen Geschäft um 8,2 Prozent ab. Belastend wirkt sich der Ausblick auf 2026 aus. Das Unternehmen hat eine Prognose für das Geschäftsjahr 2026 abgegeben, die laut Citi am Mittelwert der Spanne Kürzungen der Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie im hohen einstelligen Prozentbereich impliziere. Aber auch im vierten Quartal sei es bereits nicht gut gelaufen. Siemens Healthineers meldete für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2025 Umsätze, die ca. 2 Prozent unter der Citi-Erwartung lagen.
BMW ziehen um 1,3 Prozent an. Der Automobilhersteller hat im Quartal trotz leicht gesunkener Umsätze wieder mehr verdient und liegt damit auf Kurs für das Erreichen der Jahresziele. Die operativen Renditen im Autogeschäft stiegen in den drei Monaten deutlicher als Analysten im Konsens erwartet haben. Die zuletzt gesenkte Prognose für 2025 bestätigte der Münchener DAX-Konzern, wie an der Börse erwartet. Die Analysten von Raiffeisen sprechen von "erfreulichen Zahlen zum dritten Quartal."
Qiagen notieren 3 Prozent im Minus. Das Unternehmen im dritten Quartal mehr verdient und umgesetzt als erwartet und seine Ergebnisprognose erneut angehoben. Zudem gab die Gesellschaft bekannt, dass Konzernchef Thierry Bernard als CEO und Geschäftsführer zurücktreten wird, sobald ein Nachfolger ernannt worden ist.
Fresenius (-0,4%) drehen nach anfänglichen Aufschlägen knapp ins Minus. Der Gesundheitskonzern hat ihre Erwartungen an die EBIT-Wachstumsspanne im Gesamtjahr 2025 nach einem guten dritten Quartal angehoben. Der DAX-Konzern rechnet nun mit einem währungsbereinigten EBIT-Anstieg von 4 bis 8 Prozent. Zuvor waren 3 bis 7 Prozent in Aussicht gestellt worden. Beim Umsatz plant Fresenius weiterhin mit einem organischen Wachstum von 5 bis 7 Prozent.
Vonovia (+0,1%) habe einen soliden Bericht zu den ersten neun Monaten des Jahres 2025 vorgelegt, kommentiert die DZ Bank. Für 2026 stelle der Immobilienkonzern ein Wachstum in Aussicht. Geschäftszahlen und Ausblick hätten indessen den Erwartungen entsprochen, weshalb sich die Konsensschätzungen nicht signifikant ändern dürften. Das Sentiment sollte durch Zahlen und Ausblick "leicht positiv tangiert" werden, so die Analysten.
Evotec ziehen entgegen den vorbörslichen Indikationen nicht an, sondern geben stark nach. Der Kurs fällt um 9 Prozent. "Möglicherweise liegt das an den Quartalszahlen", so ein Marktteilnehmer. Der Umsatz schrumpfte um mehr als 7 Prozent. Damit habe er die Erwartungen um 13 Prozent verfehlt, heißt es bei der RBC. Auch der EBITDA-Verlust von 15 Millionen Euro enttäusche, die Erwartungen hätten hier auf eine Gewinn von 9 Millionen hingedeutet.
Positiv beurteilen Marktteilnehmer den Zwischenbericht von Ahold Delhaize (+1,9%). Der Einzelhandelskonzern hat die Umsatzerwartung im vergangenen Quartal um etwa 7 Prozent übertroffen. Zudem plant er nun ein Aktienrückkaufprogramm.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.639,05 -0,4% -21,15 +15,6% Stoxx-50 4.754,37 -0,2% -9,18 +10,6% DAX 23.850,58 -0,4% -98,53 +20,3% MDAX 29.391,05 -0,1% -36,48 +15,0% TecDAX 3.551,48 -1,6% -59,38 +5,7% SDAX 16.173,68 -0,7% -107,29 +18,7% CAC 8.065,87 -0,0% -1,66 +9,3% SMI 12.327,22 +0,2% 20,33 +6,1% ATX 4.794,30 -0,0% -0,66 +30,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:03 % YTD EUR/USD 1,1493 +0,1% 1,1484 1,1491 +10,9% EUR/JPY 176,34 -0,1% 176,46 176,27 +8,3% EUR/CHF 0,9306 +0,0% 0,9304 0,9300 -0,9% EUR/GBP 0,8808 -0,1% 0,8815 0,8807 +6,5% USD/JPY 153,44 -0,1% 153,65 153,40 -2,3% GBP/USD 1,3047 +0,2% 1,3027 1,3047 +4,1% USD/CNY 7,0885 -0,1% 7,0949 7,0930 -1,6% USD/CNH 7,1297 -0,1% 7,1350 7,1345 -2,7% AUS/USD 0,6492 -0,0% 0,6492 0,6501 +4,9% Bitcoin/USD 101.703,40 +0,5% 101.156,65 103.247,30 +6,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,60 60,56 +0,1% 0,04 -15,7% Brent/ICE METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.982,50 3.934,10 +1,2% 48,40 +49,8% Silber 47,92 47,18 +1,6% 0,75 +63,2% Platin 1.352,04 1.341,77 +0,8% 10,27 +53,2% Kupfer 4,95 4,95 +0,1% 0,01 +20,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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