MORNING BRIEFING - USA/Asien

08.12.2025 / 07:57 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der 72-Milliarden-Dollar-Deal von Netflix zur Übernahme von Warner Bros. könnte nach Aussagen von US-Präsident Trump "ein Problem darstellen", da dieser zu einem großen Marktanteil für den Streaming-Riesen führen würde. Trump signalisierte damit in seinen ersten öffentlichen Äußerungen zu dem Vorhaben möglichen Widerstand seitens der Regierung. "Sie haben einen sehr großen Marktanteil", sagte Trump am Sonntagabend über den Käufer Netflix. "Und wenn sie Warner Brothers haben, steigt dieser Anteil noch einmal deutlich." Der US-Präsident machte klar, er werde "an dieser Entscheidung beteiligt sein". Trump lobte bei einer Veranstaltung im Kennedy Center vor Reportern allerdings auch Netflix-Co-CEO Ted Sarandos, den er vergangene Woche im Oval Office getroffen habe. "Ich habe großen Respekt vor ihm. Er ist ein großartiger Mensch. Er hat eine der großartigsten Leistungen in der Geschichte des Films und anderer Bereiche vollbracht", sagte Trump. "Aber es handelt sich um einen großen Marktanteil, daran besteht kein Zweifel. Das könnte ein Problem sein." Trumps Äußerungen werfen Fragen über den weiteren Verlauf der Transaktion auf, die voraussichtlich von den Regulierungsbehörden geprüft werden wird. Am Freitag vereinbarte Netflix, Warner Bros. zu übernehmen, nachdem das Unterhaltungsunternehmen seine Studios und das Streaming-Geschäft HBO Max von seinem Geschäft mit Kabelnetzen getrennt hat. Der Deal überraschte Hollywood, wo viele davon ausgingen, dass David Ellisons Paramount wahrscheinlich den Zuschlag bekommen würde. Trumps Berater, darunter auch Mitarbeiter des Weißen Hauses, sind besorgt über den Deal, wie ein hochrangiger Regierungsbeamter vergangene Woche erklärte.Die Transaktion wird voraussichtlich vom Justizministerium untersucht werden. Dort wurde bereits begonnen zu prüfen, inwiefern eine Fusion die Dominanz von Netflix in der Medienbranche weiter festigen würde. Netflix und HBO Max würden zusammen rund 30 Prozent des US-amerikanischen Marktes für Abonnement-Streaming kontrollieren. Netflix argumentiert, dass zum Streaming-Markt auch weitgehend kostenlose Videoplattformen wie Youtube, Facebook und Tiktok gehören. Paramount, das Warner Bros. Discovery vollständig übernehmen wollte, hat erklärt, es sei der einzige Bieter gewesen, dessen Angebot keine kartellrechtlichen Bedenken aufgeworfen habe. Trump steht Paramount-Chef David Ellison und dessen Vater Larry Ellison nahe und könnte die Kartellbehörden unter Druck setzen, Warner stattdessen zu Paramount zu lenken.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Es sind keine wichtigen Termine angekündigt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Es stehen keine relevanten Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

INDEX                       zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.879,90  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  25.757,90  +0,3% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       8.624,40  -0,1% 
Nikkei-225 (Tokio)        50.581,94  +0,2% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.835,35  -1,0% 
Shanghai-Comp.             3.926,55  +0,6% 
Kospi (Seoul)              4.154,85  +1,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Keine einheitliche Tendenz zeigt sich an den asiatischen Aktienmärkten zu Wochenbeginn. Teilnehmer sprechen von einem abwartenden Handel im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Anzeichen einer nachlassenden Konjunkturdynamik in den USA, einschließlich schwächerer Beschäftigungsindikatoren, hätten die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf etwa 85 Prozent erhöht, was die Hoffnung stärke, dass niedrigere Kreditkosten das globale Wachstum und die Aktienmärkte unterstützen werden, heißt es. Jedoch wird der Optimismus durch Vorsicht gedämpft, da einige Fed-Mitglieder signalisiert haben, dass eine Zinssenkung im Dezember alles andere als sicher sei. Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, hatte betont, dass die bevorstehende Entscheidung "keineswegs eine ausgemachte Sache ist". Das deutlichste Plus verzeichnete der Kospi in Seoul, für den es um 1,3 Prozent nach oben ging. Der Nikkei-225 in Tokio erholte sich von zwischenzeitlichen ABgabewn und schloss 0,2 Prozent höher. Die japanische Wirtschaft schrumpfte im vergangenen Quartal stärker als zunächst angenommen, wie aus der Revision des Bruttoinlandsprodukt (BIP) hervorgeht. In Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Minus von 0,1 Prozent. Hier herrschte Zurückhaltung im Vorfeld der Zinsenscheidung der Reserve Bank of Australia (RBA) am Dienstag. Es wird erwartet, dass die RBA den Leitzins unverändert lässt, jedoch möglicherweise falkenhafte Kommentare im Vorfeld möglicher Zinserhöhungen im Jahr 2026 abgibt.

WALL STREET

INDEX          zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA         47.954,99  +0,2%   104,05     +12,5% 
S&P-500       6.870,40  +0,2%    13,28     +16,6% 
NASDAQ Comp  23.578,13  +0,3%    72,99     +21,7% 
NASDAQ 100   25.692,05  +0,4%   110,35     +21,7% 
 
                     Freitag    Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,15 Mrd   1,14 Mrd 
Gewinner             1.286      1.314 
Verlierer            1.456      1.443 
Unverändert            108         87 
 

Etwas fester - Die weiterhin intakten Zinssenkungserwartungen für die Fed-Sitzung am 10. Dezember haben an der Wall Street für leichte Aufschläge gesorgt. Gleichwohl gaben die Indizes den Großteil ihrer Gewinne im Verlauf wieder ab. Die mit Spannung erwarteten PCE-Preisdaten für September stellten kein Hindernis für eine Leitzinssenkung dar. Die Zinsfutures preisten die Wahrscheinlichkeit dafür weiterhin mit fast 90 Prozent ein, auch wenn sich die Stimmung der US-Verbraucher im Dezember stärker als erwartet aufgehellt hatte. Unternehmensseitig sorgte Warner Bros. Discovery für Gesprächsstoff. Netflix wird die Film- und Fernsehstudios und das Streaming-Geschäft von Warner Bros. für 72 Milliarden Dollar übernehmen. Das Kabelgeschäft von Warner Bros. Discovery ist nicht Teil des Deals und muss zuvor abgespalten werden. Es hatte auch Interessensbekundungen von Paramount und Comcast gegeben. Der Kurs von Warner Bros. Discovery zog um 6,2 Prozent an. Netflix wurden 2,9 Prozent niedriger gehandelt, Comcast 0,4 Prozent höher. Die Paramount-Aktien knickten um 9,8 Prozent ein. Hewlett Packard Enterprise erholten sich von anfänglichen Verlusten und gingen 1,9 Prozent fester aus der Sitzung. Das Server- und Cloud-Software-Unternehmen hatte umsatzseitig enttäuscht, gewinnseitig aber überzeugt.

US-ANLEIHEN

Die PCE-Preisdaten sorgten für keine größere Bewegung. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg um 3,0 Basispunkte auf 4,13 Prozent - und lag damit in etwa auf dem Niveau vor der Veröffentlichung.

DEVISEN

DEVISEN      zuletzt       +/- %      00:00  Fr, 08:44    % YTD 
EUR/USD       1,1659         0,1     1,1646     1,1667   +12,2% 
EUR/JPY       181,01         0,1     180,79     180,26   +11,0% 
EUR/GBP       0,8746         0,1     0,8735     0,8737    +5,5% 
GBP/USD       1,3330        -0,0     1,3331     1,3353    +6,6% 
USD/JPY       155,26         0,0     155,24     154,51    -1,2% 
USD/KRW     1.467,00        -0,5   1.473,81   1.468,41    -0,1% 
USD/CNY       7,0764        -0,0     7,0787     7,0724    -1,8% 
USD/CNH       7,0673        -0,0     7,0688     7,0662    -3,6% 
USD/HKD       7,7812        -0,0     7,7848     7,7839    +0,2% 
AUD/USD       0,6644         0,1     0,6634     0,6625    +7,4% 
NZD/USD       0,5783         0,1     0,5778     0,5777    +3,2% 
BTC/USD    91.584,65         2,1  89.704,60  92.357,00    -5,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar holte zwischenzeitlich leichte Verluste wieder auf und zeigte sich kaum verändert. Der Greenback könnte sich Anfang 2026 weiter abschwächen, bevor er sich wieder erhole, sagte Analyst Kit Juckes von Societe Generale. Der Dollar dürfte kurzfristig unter Druck bleiben. Gründe hierfür seien schwache US-Daten, insbesondere vom Arbeitsmarkt, und Spekulationen über aggressivere Zinssenkungen der Fed unter dem nächsten Fed-Vorsitzenden, ergänzte er. Danach dürfte er sich erholen, da das US-Wachstum das anderer großer Volkswirtschaften übertreffen dürfte.

++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

ROHÖL        zuletzt  VT-Schluss      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex      60,24       60,08      +0,3%      +0,16   -16,4% 
Brent/ICE      63,89       63,75      +0,2%      +0,14   -14,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis baute mit den PCE-Preisdaten seine Gewinne kurzzeitig aus, rutschte allerdings schließlich leicht ins Minus. Die Feinunze fiel um 0,1 Prozent auf 4.202 Dollar. Die Daten hätten die Erwartungen an eine Zinssenkung in der kommenden Woche nicht beeinflusst, hieß es.

ÖL

METALLE      zuletzt      Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold        4.216,87    4.197,94      +0,5%     +18,93   +60,0% 
Silber         58,38     58,3405      +0,1%      +0,04  +102,0% 
Platin      1.423,00    1.410,72      +0,9%     +12,28   +61,4% 
Kupfer          5,36        5,38      -0,5%      -0,03   +30,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise bauten ihre Gewinne aus, kamen aber von den Tageshochs zurück. Die Notierungen für Brent und WTI stiegen um bis zu 0,8 Prozent. Hier stützten die schwindenden Aussichten auf ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges. "Konfliktbedingte Risikoprämien bieten einen Ausgleich für das Überangebot, das sich im vierten Quartal 2025 aufgebaut hat und sich unserer Erwartung nach bis ins neue Jahr fortsetzen wird", so die Analysten von BMI.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

KONJUNKTUR CHINA

Chinas Exporte sind im November stärker gestiegen als erwartet und haben sich von dem Rückgang im Oktober erholt. Die Ausfuhren erhöhten sich im November um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und machten damit den Rückgang von 1,1 Prozent im Oktober wieder wett, wie die Allgemeine Zollverwaltung am Montag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Wachstum von 3,4 Prozent gerechnet. Die Importe stiegen im November im Jahresvergleich um 1,9 Prozent, nach einem Anstieg von 1,0 Prozent im Oktober. Chinas Handelsüberschuss betrug im November 111,68 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg gegenüber 90,07 Milliarden Dollar im Oktober. Ökonomen hatten mit 102,5 Milliarden Dollar gerechnet.

KONJUNKTUR JAPAN

Die japanische Wirtschaft ist im Zeitraum Juli bis September schneller als ursprünglich angenommen geschrumpft. Revidierte Daten bestätigten jetzt den ersten Rückgang der Wirtschaftsleistung seit sechs Quartalen bestätigen. Ökonomen führen die Schwäche im dritten Quartal vor allem auf einen vorübergehenden Rückgang der Investitionen im Wohnungsbau zurück, der wiederum durch regulatorische Änderungen verursacht wurde. Das reale Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im dritten Quartal auf annualisierter Basis um 2,3 Prozent, wie aus den am Montag veröffentlichten offiziellen Zahlen hervorgeht. Die vorläufigen Schätzungen gingen von einem Rückgang um 1,8 Prozent aus. Auf Quartalsbasis schrumpfte die Wirtschaft um 0,6 Prozent, wie die revidierten Daten zeigen.

LG ENERGY

gab einen Auftrag im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar bekannt. Das Unternehmen soll die Mercedes-Benz Group von März 2028 bis Juni 2035 in Europa und Nordamerika im E-Auto-Bereich mit Batterien versorgen. Der Auftragswert entspricht etwa 8 Prozent des Jahresumsatzes des südkoreanischen Batterieherstellers im Jahr 2024.

SPACEX

soll sich in Verhandlungen über den Verkauf von Insideraktien befinden. Der Deal würde den Wert des Raketen- und Satellitenherstellers von Elon Musk auf 800 Milliarden Dollar steigen lassen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. SpaceX würde damit OpenAI übertreffen, um das wertvollste private US-Unternehmen zu werden.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/flf/ros

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December 08, 2025 01:57 ET (06:57 GMT)

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