MÄRKTE USA/Nahezu Stillstand vor Zinsentscheid - JP Morgan mit Ausgabeplanung unter Druck

09.12.2025 / 22:21 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Das Warten an der Wall Street ist am Dienstag in die nächste Runde gegangen. Bei den Indizes tat sich entsprechend wenig. Der Dow-Jones-Index gab um 0,4 Prozent nach auf 47.560 Punkte, belastet von einem deutlichen Minus der JP Morgan-Aktie. Der S&P-500 büßte 0,1 Prozent ein, die Nasdaq-Indizes legten um bis zu 0,2 Prozent zu.

Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.591 (Montag: 958) Kursgewinner und 1.173 (1.812) Kursverlierer. Unverändert schlossen 67 (59) Titel.

Die Akteure warteten auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank, die ihre Entscheidung am Mittwoch während des späten Handels verkünden wird. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt als so gut wie sicher, daran dürften auch neue, tendenziell positive Daten vom Arbeitsmarkt nichts mehr ändern. Die offenen Stellen in der US-Wirtschaft fielen im September und Oktober zwar etwas höher aus als erwartet, allerdings stammten die Zahlen als Folge des wochenlangen Shutdowns von September und Oktober. Dow & Co reagierten darauf kaum.

Wichtiger als der eigentliche Zinsschritt dürften die Signale der US-Notenbanker im Hinblick auf die weitere Zinspolitik werden. "Die Märkte erwarten eine falkenhafte Zinssenkung - eine Zinssenkung gepaart mit der Ankündigung, dass die Fed möglicherweise weitere Lockerungen aufschiebt, um sicherzustellen, dass die Inflation nicht wieder steigt", hieß es bei Peak Trading Research.

Am Rentenmarkt bewegen sich die Renditen nach dem jüngsten Anstieg nur leicht, im Zehnjahresbereich legte sie um 1 Basispunkt auf 4,18 Prozent zu. Der Dollar tendierte seitwärts, der Euro kostete im US-Späthandel 1,1628 Dollar. Der Goldpreis stieg um 0,6 Prozent. Die Erdölpreise gaben nach dem deutlicheren Rückgang am Vortag weiter nach um knapp 1 Prozent. Weil kurzfristig nicht mit einem Frieden in der Ukraine zu rechnen sei, dürften die Preise nicht stärker fallen, hieß es im Handel mit Blick auf das Fortbestehen westlicher Sanktionen gegen die russische Erdölwirtschaft.

JP Morgan rechnet mit höheren Ausgaben

JP Morgan sackten um 4,7 Prozent ab. Für Verkäufe sorgte die Mitteilung der Bank, 2026 mit höheren Ausgaben zu rechnen als der Markt bislang kalkulierte. Goldman Sachs stiegen dagegen um 1,2 Prozent, möglicherweise weil Anleger aus JP Morgan in die Aktie des Wettbewerbers umschichteten.

Alphabet gewannen 1,1 Prozent. Dass die EU eine kartellrechtliche Untersuchung gegen das Unternehmen eingeleitet hat, bei der es um Inhalte geht, die Google zum Training seiner KI-Werkzeuge verwendet, belastete den Kurs nicht. Der Google-Mutter Alphabet droht im Extremfall eine Geldstrafe von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Nvidia kamen um 0,3 Prozent zurück. Zwar hat US-Präsident Trump nun doch die Erlaubnis zur Lieferung eines technisch anspruchsvolleren KI-Chips nach China angekündigt, allerdings wird dafür eine Abgabe von 25 Prozent an den Staat fällig. Außerdem muss auch Peking erst noch grünes Licht geben.

Boeing verloren 2,8 Prozent, nachdem der Flugzeughersteller im November lediglich 44 Maschinen ausgeliefert hatte, verglichen mit 53 im Oktober.

AutoZone rutschen um 7,2 Prozent ab nach enttäuschten Gewinnerwartungen. Das zog auch die Kurse von Konkurrenzunternehmen nach unten. O'Reilly Automotive verloren 3,9 und Advance Auto Parts über 9 Prozent.

CVS Health legten um 2,2Prozent zu. Das Gesundheitsunternehmen hob die Gewinnprognose an. Home Depot gaben um 1,3 Prozent nach. Der Baumarktbetreiber gab einen wenig inspirierenden Ausblick ab, der auch auf eine Verlangsamung des Gewinnwachstums hindeutet.

Sailpoint büßten 1,9 Prozent ein. Das Cybersicherheitsunternehmen übertraf zwar mit Gewinn- und Umsatz die Analystenprognosen für das dritte Quartal, enttäuschte aber mit einem schwachen Ausblick.

Ares Management sprangen um 7,2 Prozent nach oben, die Aktie des Kreditanbieters wird in den Börsenindex S&P-500 aufgenommen. Platz machen muss dafür das Kellanova-Papier, weil der Pringles-Hersteller von Mars übernommen wird. Toll Brothers verloren 2,4 Prozent. Der Hausbauer verfehlte im vierten Quartal die Markterwartungen. Der Immobilienentwickler Alexander & Baldwin soll im Rahmen eines Bargeschäfts übernommen werden. Der Kurs schoss um 37,7 Prozent nach oben.

INDEX            zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
DJIA           47.560,29        -0,4%    -179,03     +12,2% 
S&P-500         6.840,51        -0,1%      -6,00     +16,4% 
NASDAQ Comp    23.576,49        +0,1%      30,58     +21,9% 
NASDAQ 100     25.668,69        +0,2%      40,74     +22,0% 
 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 18:19    % YTD 
EUR/USD           1,1628        -0,1%     1,1636     1,1625   +12,4% 
EUR/JPY           182,45        +0,6%     181,42     181,16   +11,4% 
EUR/CHF           0,9372        -0,2%     0,9389     0,9389    +0,1% 
EUR/GBP           0,8743        +0,1%     0,8735     0,8729    +5,6% 
USD/JPY           156,90        +0,6%     155,92     155,84    -0,9% 
GBP/USD           1,3301        -0,1%     1,3320     1,3316    +6,5% 
USD/CNY           7,0748        -0,1%     7,0802     7,0807    -1,8% 
USD/CNH           7,0619        -0,1%     7,0708     7,0725    -3,6% 
AUS/USD           0,6640        +0,3%     0,6621     0,6620    +7,1% 
Bitcoin/USD    93.122,35        +2,5%  90.857,15  90.077,65    -4,1% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          58,35        58,88      -0,9%      -0,53   -18,3% 
Brent/ICE          62,05        62,49      -0,7%      -0,44   -16,6% 
 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold            4.212,71     4.188,70      +0,6%      24,01   +59,7% 
Silber             60,81        58,16      +4,6%       2,65  +101,4% 
Platin          1.461,04     1.419,30      +2,9%      41,74   +61,7% 
Kupfer              5,25         5,36      -2,1%      -0,11   +27,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 09, 2025 16:20 ET (21:20 GMT)

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