Thyssenkrupp übertrifft Markterwartungen - 2025/26 Verlust erwartet
09.12.2025 / 07:00 Uhr
DOW JONES--Thyssenkrupp hat im abgelaufenen Quartal das operative Ergebnis deutlich stärker verbessert als am Markt erwartet und damit die im Sommer teilweise gekappten Ziele für das Ende September beendete Geschäftsjahr 2024/25 geschafft. Nachdem hohe Mittelzuflüsse im Schlussquartal zu einem erneut positiven Free Cashflow auf Jahresebene geführt haben, sollen die Aktionäre wie im Vorjahr eine Dividende von 15 Cent je Aktie bekommen, wie der Ruhrkonzern in Essen mitteilte.
Für das neue Geschäftsjahr plant Thyssenkrupp mit 10 Prozent mehr bereinigtem operativen Gewinn in der Mitte einer allerdings sehr weit gefassten Zielspanne. Netto ist unterdessen mit mittleren bis hohen dreistelligen Millionenverlusten zu rechnen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte ein solcher Verlust trotz hoher Wertminderungen vermieden werden, weil das Unternehmen zum Ende des Geschäftsjahres eine Zuschreibung auf seine Restbeteiligung am verkauften Fahrstuhlgeschäft TK Elevator in Höhe von 902 Millionen Euro verbuchen konnte. Netto blieb so ein Überschuss von 532 Millionen Euro, eine Verbesserung von etwa 2 Milliarden Euro zum Vorjahr.
Das bereinigte EBIT, die wesentliche Leistungskennziffer des Konzerns, fiel mit 640 Millionen Euro dank positiver Einmaleffekte im Chemieanlagenbau und Verbesserungen im Stahlgeschäft um 13 Prozent höher aus als im Vorjahr, und übertraf zugleich den Marktkonsens um 41 Millionen Euro. Die entsprechende Marge lag bei 1,9 Prozent - 30 Basispunkte höher als im Vorjahr, während der Konsens von einem Margenrückgang um 50 Basispunkte ausgegangen war. Vom Mittelfristziel 4 bis 6 Prozent Marge ist der Konzern allerdings noch deutlich entfernt. Der Umsatz ging wegen geringerer Nachfrage und rückläufigen Preisen im Stahlgeschäft und im Werkstoffhandel um 6 Prozent auf 32,8 Milliarden Euro zurück.
Für 2025/26 dürften die schwierigen Marktbedingungen fortbestehen, sagte Finanzvorstand Axel Hamann. Er plant dank positiver Effekte aus dem laufenden Effizienzprogramm mit einem EBIT in einer Spannbreite zwischen 500 und 900 Millionen Euro, sieht das Nettoergebnis wegen anstehender Rückstellungen für das Stahlgeschäft aber mit minus 400 bis minus 800 Millionen Euro klar im negativen Bereich. Auszahlungen für Restrukturierungen beim Stahl und für die Autosparte werden zu einem negativen Free Cashflow vor Portfolioveränderungen in der Größenordnung von minus 300 bis minus 600 Millionen Euro führen. Im abgelaufenen Jahr ist der Free Cashflow mit 363 Millionen Euro höher ausgefallen als geplant.
Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez will den Konzern zu einer reinen Finanzholding umbauen. Die einzelnen Geschäftsfelder sollen verselbstständigt und für Partner geöffnet werden. Beim Marineschiffbau lief der Börsengang im Oktober so gut, dass die Gesellschaft in Kürze in den MDAX aufgenommen wird. Für das konjunkturabhängige Stahlgeschäft, dessen Produktionskapazitäten und die Belegschaft stark reduziert werden sollen, interessiert sich das indische Stahlunternehmen Jindal Steel.
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
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