MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
21.05.2025 / 07:31 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
===
+++++ TAGESTHEMA +++++
Japan hat im April die Auswirkungen der höheren Zölle zu spüren bekommen und das erste Mal seit vier Monaten weniger in die USA exportiert. Die Ausfuhren in die USA fielen im April um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, was auf eine schwächere Nachfrage nach Autos und anderen Maschinen, einschließlich Chip-Maschinen, zurückzuführen war, wie aus den am Mittwoch vom Finanzministerium veröffentlichten Daten hervorgeht. Im Vergleich zu einem Anstieg von 3,1 Prozent im März war dies der erste Rückgang seit Dezember. Die gesamten Exporte Japans stiegen im April um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nach einem Plus von 4,0 Prozent im März. Volkswirte hatten mit einem stärkeren Exportwachstum von 3,1 Prozent gerechnet. Die Exporte würden das japanische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wahrscheinlich weiterhin bremsen, was den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung der Bank of Japan hinauszögern könnte, sagte Ökonom Abhijit Surya von Capital Economics. "Angesichts der Tatsache, dass sich die japanische Wirtschaft bereits vor dem Inkrafttreten der US-Zölle in einer Schwächephase befand, wird die BoJ wahrscheinlich mehr Gewissheit über die Zölle haben wollen, bevor sie ihren Straffungszyklus wieder aufnimmt", fügte er hinzu. Die Importe sanken im April um 2,2 Prozent. Japan meldete ein Handelsbilanzdefizit von 115,8 Milliarden Yen, wohingegen Ökonomen mit einem Überschuss gerechnet hatten. Im Handel mit den USA ergab sich ein Überschuss von 781 Milliarden Yen nach einem Positivsaldo von 847 Milliarden im März. Die japanische Regierung versucht derzeit, ein Handelsabkommen mit der US-Regierung zu erreichen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
FREENET (18:00)
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das erste Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
PROG PROG PROG 1. QUARTAL 1Q25 ggVj Zahl 1Q24 Umsatz 611 -4% 10 639 EBITDA 130 +5% 10 124 Ergebnis nach Steuern/Dritten 77 +19% 5 65 Ergebnis je Aktie unverwässert 0,66 +20% 3 0,55 Freier Cashflow 74,1 +4% 8 71,3
Weitere Termine:
07:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Jahresergebnis
10:00 DE/CTS Eventim AG & Co KGaA, HV
10:00 DE/Porsche AG, HV
10:00 DE/SGL Carbon SE, HV
11:00 DE/Puma SE, HV
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Unternehmen Dividende FCR Immobilien 0,45 EUR Jungheinrich 0,80 EUR Nemetschek 0,55 EUR SAF-Holland 0,85 EUR SMT Scharf 0,21 EUR Symrise 1,20 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- GB 08:00 Verbraucherpreise April PROGNOSE: +1,0% gg Vm/+3,4% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+2,6% gg Vj Kern PROGNOSE: +1,2% gg Vm/+3,6% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+3,4% gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.088,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 5.925,50 -0,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 21.306,70 -0,3% Nikkei-225 (Tokio) 37.417,46 -0,3% Hang-Seng (Hongk.) 23.892,68 +0,9% Schanghai-Comp. 3.390,52 +0,3% Dienstag: DAX 24.036,11 +0,4% DAX-Future 24.082,00 +0,5% XDAX 24.023,24 -0,1% MDAX 30.550,83 +1,4% TecDAX 3.870,38 +0,5% SDAX 16.753,14 +0,7% Euro-Stoxx-50 5.454,65 +0,5% Stoxx-50 4.581,62 +0,6% Dow-Jones 42.677,24 -0,3% S&P-500 5.940,46 -0,4% Nasdaq Composite 19.142,71 -0,4%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem verhaltenen Start an Europas Börsen rechnen Händler am Mittwoch. Nach neuen Hochs im DAX wird zunächst mit einem abwartenden Geschäft gerechnet. An der Wall Street dominierte überwiegend Vorsicht; die Tech-Werte schlossen mit leichten Verlusten, Tagesgewinner waren dort die defensiven Branche wie Versorger, Gesundheits- und Konsumwerte. Den Märkten fehlen nach Ende der Berichtssaison frische Impulse. "Vor allem von der Entwicklung bei Zoll-Verhandlungen hört man fast gar nichts", kommentiert ein Händler. Die Märkte schienen sich selbstgefällig in Sicherheit zu wiegen. Dabei hatte US-Finanzminister Bessent am Wochenende klargemacht, dass die Zölle ohne "Deals" vollumfänglich zurückkehren. Für Vorsicht dürften zudem klare Worte der Fed sorgen: So unterstrich Alberto Musalem, Präsident der Fed-Filiale St. Louis, am Vorabend, dass die Fed-Politik von den Folgen der Trump-Zölle abhängt. Je nach ihrer endgültigen Höhe würden sie sich auf Inflation und Zinsen auswirken. Trumps Forderungen nach US-Zinssenkungen entschwinden damit in immer weitere Ferne. Besonders im Fokus stehe daher die US-Anleihe-Auktion am Nachmittag. Sie ist die erste Auktion langlaufender Anleihen seit der Abstufung der Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moodys.
Rückblick: Im Handel war von dünnen Umsätzen zu hören. Nach dem guten Lauf in diesem Jahr könne sich die Rally ihrem Ende nähern, hieß es. Zudem gebe es mit dem Auslaufen der Bilanzsaison aktuell wenig Impulse. Vodafone schlossen nach der Zahlenvorlage 7,3 Prozent fester. Gut kamen Aussagen zum Cashflow an. Die Veränderungen bei Vodafone begännen sich auszuzahlen. Das Unternehmen sei an zu vielen Fronten tätig gewesen und habe sich gleichzeitig mit steigenden Schulden auseinandersetzen müssen, was die Notwendigkeit einer umfassenden Transformation verdeutliche, hieß es von Interactive Investor. Als Schritt in die richtige Richtung wurde der Zwischenbericht der Bäckererikette Greggs (+9,1%) bezeichnet. Die Erlaubnis zum Weiterbau eines Windenergieprojekts von Equinor vor der Küste von New York trieb den Kurs des Konkurrenten Orsted um 14,5 Prozent nach oben. Die Dänen seien nicht direkt an dem Projekt beteiligt, aber ein wichtiger Akteur in der Offshore-Windindustrie mit im Bau befindlichen Anlagen in den USA, so RBC. Equinor stiegen um 1,2 Prozent. Für Nordex ging es um 3 Prozent nach oben, Energiekontor legten um 1,2 und Siemens Energy um 0,8 Prozent zu.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Der DAX markierte erneut Rekordhochs und schloss erstmals über 24.000 Punkten. Tagessieger im DAX waren nachrichtenlos FMC (+3,9%), RWE (+3,1%) und Bayer (+2,2%). BMW zogen um 2,2 Prozent an mit der Nachricht eines weiteren Aktienrückkaufs. Das Schwergewicht SAP zeigte sich wenig bewegt von Nachrichten über diverse Partnerschaften auf der jährlichen Kundenkonferenz Sapphire. Allianz schlossen 1,1 Prozent im Minus, nachdem die Analysten von Goldman Sachs das Votum auf "Neutral" nach "Buy" gesenkt hatten. Um 9,2 Prozent nach unten ging es für SFC Energy. Und das obgleich die Erstquartalszahlen des Brennstoffzellenexperten nach Einschätzung von Warburg im Rahmen der Erwartungen ausgefallen waren. Allerdings fand Warburg auch einen Schwachpunkt und zwar den Auftragseingang.
XETRA-NACHBÖRSE
Allane zogen auf 10,60 Euro an. Die ehemalige Sixt Leasing hatte eine deutliche Ergebnisverbesserung im ersten Quartal mitgeteilt und außerdem die Gewinn- und Umsatzprognosen angehoben. SMT Scharf zeigten sich wenig verändert mit der Nachricht über einen Wechsel im Vorstand. Einen Absturz um rund 20 Prozent erlebte die Aktie der Pferdewetten.de AG. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass es vom Wirtschaftsprüfer wohl keinen Prüfungsvermerk für den Jahres- und Konzernabschluss 2023 erhalten wird, weil der Prüfer keine gesicherte positive Zukunftsprognose für das Unternehmen sehe.
USA - AKTIEN
Etwas leichter - Thema am Markt war weiter die sich verschlechternde Haushaltslage der USA, nachdem am Wochenende mit Moody's die letzte der drei großen Ratingagenturen den USA die Spitzenbonität entzogen hatte - eben mit Verweis auf die sich verschlechternde Haushaltslage. Am Montag hatten die US-Börsen darauf nur anfangs mit Einbußen reagiert, auch wenn dies die staatliche Kreditaufnahme verteuern dürfte. Der Chef der Notenbankfiliale von Atlanta, Raphael Bostic, hatte gewarnt, die Bonitätsherabstufung dürfte Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben. Auch angesichts der Unsicherheit über die Trump'sche Zollpolitik plädiere er daher für eine abwartende Geldpolitik, um zunächst mehr Klarheit zu erlangen. Ähnlich äußerte sich am Berichtstag der Chef der Notenbank von St. Louis, Alberto Musalem. Die Baumarktkette Home Depot (-0,6%) hatte durchwachsene Zahlen vorgelegt und angekündigt, trotz höherer Zölle seine Preise stabil halten zu wollen. Lowe's kamen um 1,5 Prozent zurück. Der Wettbewerber wird seine Quartalszahlen am Mittwoch veröffentlichen. Pfizer legten um 2,3 Prozent zu vor dem Hintergrund eines 6 Milliarden Dollar schweren Lizenzvertrags mit der chinesischen 3SBio. Levi Strauss (+1,5%) verkauft die Marke Dockers für 311 Millionen Dollar an die Authentic Brands Group, wobei der Preis noch steigen könnte.
USA - ANLEIHEN
Die Renditen stiegen erneut, allerdings wie schon am Vortag nur leicht- Im Zehnjahresbereich ging es um 1 Basispunkt auf 4,48 Prozent nach oben vor dem Hintergrund der Bonitätsabstufung der USA, wodurch sich die Schuldenaufnahme des Staates verteuern dürfte.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Di, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1336 +0,5% 1,1285 1,1257 +8,6% EUR/JPY 162,85 -0,1% 163,03 162,81 +0,0% EUR/CHF 0,9321 -0,3% 0,9350 0,9362 +0,4% EUR/GBP 0,8438 +0,1% 0,8430 0,8425 +1,8% USD/JPY 143,67 -0,6% 144,49 144,64 -7,9% GBP/USD 1,3433 +0,4% 1,3386 1,3361 +6,7% USD/CNY 7,1910 -0,1% 7,1982 7,1998 -0,1% USD/CNH 7,2052 -0,2% 7,2165 7,2162 -1,6% AUS/USD 0,6456 +0,5% 0,6422 0,6396 +4,4% Bitcoin/USD 107.746,40 +1,0% 106.692,80 104.864,05 +13,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar litt weiter unter der Bonitätsabstufung der USA und gab nach. Der Euro kostete zuletzt 1,1280 Dollar, womit er das Vortageshoch fast wieder erreichte.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,10 62,26 +1,3% 0,84 -13,2% Brent/ICE 66,43 65,6 +1,3% 0,83 -12,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Ölmarkt verbilligte sich die US-Sorte WTI um 0,7 Prozent, während Brentöl 0,2 Prozent teurer wurde. Marktteilnehmer thematisierten die Verhandlungen über einen Frieden im Ukrainekrieg und im Atomstreit mit dem Iran. Sollte es dort jeweils Fortschritte geben, könne dies ein höheres globales Ölangebot zur Folge haben, so die Überlegung.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 3.301,16 3.290,03 +0,3% 11,13 +22,9% Silber (Spot) 29,23 29,31 -0,3% -0,08 +3,1% Platin (Spot) 919,89 938,01 -1,9% -18,12 +1,9% Kupfer 4,65 4,62 +0,7% 0,03 +14,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Goldpreis stieg kräftig um 68 Dollar oder 2,1 Prozent auf 3.295 je Feinunze. Zum einen stützte der billigere Dollar, Haupttreiber dürfte aber gewesen sein, dass das Edelmetall Zulauf in seiner Funktion als sicherer Hafen fand vor dem Hintergrund von Zollfragen, Bonitätsabstufung und geopolitischen Risiken.
+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 17.30 UHR +++++
EU - PAKETVERKEHR
Die EU plant, eine Bearbeitungsgebühr für Pakete mit geringem Inhaltswert zu erheben. Damit würde sie chinesische Billiganbieter wie Shein und Temu ins Visier nehmen. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagte, die Gebühr solle 2 Euro für Pakete betragen, die direkt an die Verbraucher geschickt würden, und 50 Cent für Pakete, die über Lagerhäuser verteilt würden.
USA - GELDPOLITIK
Welchen Weg die US-Notenbank einschlägt, wird nach den Worten von Alberto Musalem, Präsident der Fed-Filiale St. Louis, davon abhängen, wie die US-Regierung die Handelspolitik gestaltet und wie stark sich neue Zölle auf Inflation und Zinsen auswirken. Die Notenbank sollte die Geldpolitik in erster Linie dazu einsetzen, die Inflationserwartungen auf einem moderaten Niveau zu halten. Weil Zölle die Inflation nur vorübergehend steigen ließen, insbesondere weil sie gleichzeitig die Verbrauchernachfrage schwächten, könne es für die Fed richtig sein, eine abwartende Haltung einzunehmen und die Welle steigender Preise von selbst abklingen zu lassen. Musalem warnte jedoch, dass diese Entscheidung mit Risiken verbunden sei.
INFINEON/NVIDIA
Infineon und Nvidia tun sich zusammen, um die kommende Generation von Stromversorgungssystemen für KI-Rechenzentren zu entwickeln. Sie basiere auf einer neuen Architektur mit zentraler Stromerzeugung durch 800-V-Hochspannungsgleichstrom, erläuterte Infineon.
PFERDEWETTEN.DE
erhält vom Wirtschaftsprüfer Deloitte wohl keinen Prüfungsvermerk für den Jahres- und Konzernabschluss 2023. Der Wirtschaftsprüfer avisiere einen Versagungsvermerk, wie das Unternehmen mitteilte. Grund für den Versagungsvermerk sei, dass der Prüfer keine gesicherte positive Zukunftsprognose für das Unternehmen sehe.
KERING
hat eine Anleihe im Volumen von 750 Millionen Euro begeben, die mit einem Kupon von 3,125 Prozent ausgestattet ist.
KERING / GOOGLE
Google will bei der Entwicklung einer smarten AR-Brille (Augmented Reality) mit der Optikerkette Warby Parker und dem Luxusmodehaus Kering zusammenarbeiten.
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 21, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)
Bitte beachten Sie das Regelwerk
DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG
Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CEST (UTC+2)

Top 5 Umsatz
Letzte Aktualisierung:
21.05.2025 @ 14:32:01