MÄRKTE USA/Aussicht auf eine baldige Zinssenkung sorgt für leichtes Plus
08.09.2025 / 22:44 Uhr
DOW JONES--An der Wall Street setzte sich zu Wochenbeginn wieder etwas die Hoffnung auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank durch, allerdings verlor der Aktienmarkt im Handelsverlauf etwas an Fahrt. Im Vorfeld der in dieser Woche anstehenden wichtigen Konjunkturdaten hielten sich die Gewinne in recht engen Grenzen. Der Nasdaq-Composite zeigte sich dank der Kursgewinne zwischenzeitlich auf einem Rekordhoch.
Der Dow-Jones-Index legte am Montag 0,3 Prozent auf 45.514 Punkte zu. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg um 0,4 Prozent. Den 1.526 (Freitag: 1.772) Kursgewinnern standen 1.252 (1.006) -verlierer gegenüber, während 67 62) Titel unverändert schlossen.
Die Arbeitsmarktdaten vom Freitag hatten nach Aussage von Händlern die Erwartungen gefestigt, dass die Fed die Zinsen bei ihrem Treffen in der kommenden Woche um mindestens 25 Basispunkte senken werde, und sogar die Möglichkeit einer Reduzierung um 50 Basispunkte sei gestärkt worden. Dagegen dämpfen die politischen Entwicklungen in Frankreich und Japan die Kauflaune etwas. In Japan ist, wie sich bereits angedeutet hatte, Regierungschef Shigeru Ishiba zurückgetreten. In Frankreich hat Premierminister François Bayrou in der Nationalversammlung die Vertrauensabstimmung verloren und wird zurücktreten. Grund für die Abstimmung war ein Streit um die Sparpläne. Devisenanalyst Francesco Pesole hält es nun für realistisch, dass Präsident Emmanuel Macron einen neuen Premierminister der Mitte oder der rechten Mitte ernennen wird, um ein abgeschwächtes fiskalisches Konsolidierungspaket umzusetzen. Wichtige Konjunkturdaten standen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda.
T-Mobile US verloren 3,9 Prozent. Echostar wird für rund 17 Milliarden US-Dollar seine Funk-Lizenzen an SpaceX verkaufen. Die Echostar-Titel stiegen um 19,9 Prozent. "Damit bekommt T-Mobile US keinen Zugriff auf Spektrum, dass es für seine Expansion brauchen würde", sagte ein Händler. Vor gleichen Problemen stehen nun Verizon, die um 2,4 Prozent fielen. AT&T gaben 2,3 Prozent ab.
Tesla verlor 1,3 Prozent auf 346,48 Dollar und gaben damit etwas von ihren Gewinnen aus der Vorwoche ab. Die Aktien des Unternehmens von Elon Musk sprangen am Freitag um 3,6 Prozent in die Höhe und beendeten die Woche mit einem Plus von 5,1 Prozent, nachdem der Tesla-Vorstand die Anleger gebeten hatte, ein neues Gehaltspaket für Musk zu genehmigen, das in den nächsten 10 Jahren bis zu 1 Billion Dollar wert sein könnte.
Dagegen legten AppLovin (+11%) und Robinhood Markets deutlich zu. Emcor Group verloren unterdessen 0,7 Prozent. Wie am späten Freitag bekannt gegeben wurde, werden die drei Aktien zu Handelsbeginn am 22. September in den S&P-500 Index aufgenommen. Sie ersetzen MarketAxess Holdings (-0,2%), Caesars Entertainment (+0,2%) und Enphase Energy (-2,1%), wie S&P Dow Jones Indices mitteilte. Meta gingen unverändert aus dem Handel, nachdem der Kurs am Mittag noch ein Plus von 1,2 Prozent zeigte. Der US-Konzern will in den kommenden drei Jahren in den geplanten Datencenter-Ausbau bis zu 600 Milliarden Dollar investieren. Broadcom kletterten um 3,3 Prozent.
Ölpreise steigen kräftig - Dollar gibt weiter nach
Die Ölpreise stiegen kräftig, trotz der Entscheidung der Opec+, die Produktion im nächsten Monat zu erhöhen. Doch der jüngste Angriff Russlands auf die Ukraine erhöhe die Wahrscheinlichkeit weiterer US-Sanktionen gegen Russland, hieß es im Handel. Die Notierungen für Brent und WTI kletterten um 0,8 Prozent. Die Opec+ hatte beschlossen, die tägliche Förderung im Oktober um 137.000 Barrel zu erhöhen, trotz der Marktsorgen über einen bevorstehenden Angebotsüberschuss. Die Steigerung ist jedoch bescheiden und die tatsächliche Produktion werde voraussichtlich weit unter den zugesagten Mengen liegen, hieß es weiter.
Der Dollar baute seine Abgaben vom Freitag zum Wochenanfang noch leicht aus, der Dollar-Index verlor weitere 0,3 Prozent. Nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht war der Greenback zum Wochenausklang auf ein Dreiwochentief gerutscht. Die Daten seien nicht schwach genug gewesen, um für eine Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte zu sprechen, so die Analysten der Deutschen Bank. Die Aufmerksamkeit wird sich nun auf die US-Inflationsdaten am Donnerstag richten, um weitere Hinweise auf das Tempo der Zinssenkungen zu erhalten.
Der Goldpreis legte weiter zu und hatte bei 3.676 Dollar zwischenzeitlich erneut ein Rekordhoch markiert, gab dann aber wieder etwas nach. Zum US-Börsenschluss zeigte sich ein Plus von 0,6 Prozent bei 3.676 Dollar. Ein weiter schwacher Dollar, erneut sinkende Marktzinsen und steigende Zinssenkungsfantasien trieben das Edelmetall an. Zudem hätten die Anleger ihr Vertrauen in die USA verloren, was zum Teil auf die Sorge um die Unabhängigkeit der Fed und die steigende Verschuldung zurückzuführen sei, erklärte Fawad Razaqzada vom Finanzdienstleister StoneX.
Für die Rendite zehnjähriger US-Anleihen ging es 4 Basispunkte auf 4,047 Prozent nach unten. Die Renditen fielen erneut angesichts der Erwartungen, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche die Zinssenkungen wieder aufnehmen und danach die Geldpolitik weiter lockern wird. "Wir können uns vorstellen, dass die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen noch weiter sinken wird, wenn der Angriff auf die 4-Prozent-Marke erfolgreich ist", meinte der regionale Forschungsleiter von ING, Padhraic Garvey. "Aber das ist wahrscheinlich ein Überschießen nach unten.".
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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