MÄRKTE USA/Fest - Börse hofft auf Ende des Regierungsstillstandes
10.11.2025 / 15:03 Uhr
DOW JONES--Nach einer zweitägigen Durststrecke könnte die Wall Street am Montag durchstarten. Der Aktienterminmarkt deutet einen feste Handelseröffnung am Kassamarkt an. Im Handel hofft man auf eine Ende des Regierungsstillstandes. Denn der US-Senat hat eine entscheidende Hürde auf dem Weg zur Beendigung des rekordlangen "Shutdowns" der US-Regierung genommen. Eine Maßnahme der vom US-Repräsentantenhaus verabschiedeten Ausgabengesetzgebung erhielt im Senat die erforderlichen Ja-Stimmen. Zwar ist eine Einigung weiterhin nicht in trockenen Tüchern und die aktuelle Initiative wäre auch nur eine kurzfristige Lösung bis Ende Januar 2026, gleichwohl begrüßen Börsianer, dass nun wenigstens Bewegung in die Sache kommt. "Die nächsten 48 Stunden im Kongress sollten uns sagen, ob diese Initiative Aussicht auf Erfolg hat", sagt ING-Analyst Chris Turner. Nach dem jüngsten Ausverkauf dürften Technologietitel dem Markt vorweg laufen.
Vielleicht am wichtigsten ist, dass ein Ende des bislang längsten Regierungsstillstandes zu einer Wiederaufnahme der Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten führen könnte. In dieser Woche stehen wichtige Veröffentlichungen an, auf die der Markt mit großer Spannung wartet, nachdem seit Wochen wichtige Daten nicht veröffentlicht worden sind. Anstehende und möglicherweise auch nachgelieferte Daten könnten der Zinsdebatte neue Nahrung geben und somit der Börse Impulse für beide Richtungen verpassen.
Die mit der Hoffnungen über eine Ende des Regierungsstillstandes gestiegene Risikoneigung lässt Anleger vom vermeintlich sicheren Rentenhafen in Aktien umschichten. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt in der Folge um 4 Basispunkte auf 4,14 Prozent.
Der Dollar-Index gibt knapp 0,1 Prozent ab - ähnlich wie am Goldmarkt spielen Anleger wieder verstärkt die Karte Zinssenkungen. Der Goldpreis zieht daher deutlich an - getrieben von den Erwartungen weiterer Zinssenkungen im Dezember. Denn jüngste US-Daten haben einen Anstieg der Entlassungen im Oktober und eine nachlassende Verbraucherstimmung gezeigt. Am Terminmarkt steigt der Preis des Edelmetalls auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen, am Spotmarkt klettert der Preis um 2,4 Prozent. Marktstratege Neil Wilson von Saxomarkets verweist auf die Pläne der US-Administration, 2.000 Dollar an "Zolldividenden"-Stimulus-Schecks auszuzahlen. Dies wirke inflationär, was wiederum Gold positiv beeinflusse.
Die Ölpreise profitieren dagegen von den Fortschritten zur Überwindung des Regierungsstillstands, denn ein Ende könnte die Rohölnachfrage in den USA befeuern.
Im Technologiesektor ziehen Nvidia und Tesla vorbörslich um 3,5 bzw. 2,3 Prozent an. Im Krankenversicherungssektor geraten die Titel unter Druck, Centene (-7,4%), Molina Healthcare (-4,3%) und Oscar Health (-8,1%) geben deutlich ab. US-Präsident Donald Trump sagte, dass die "Hunderte von Milliarden Dollar", die im Rahmen des Affordable Care Act an Krankenversicherer gezahlt wurden, direkt ausgeschüttet werden sollen.
Visa (+0,2%) und Mastercard (+0,5%) stehen in einem 20 Jahre alten Rechtsstreit kurz vor einer Einigung mit den Händlern, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Ihren Angaben zufolge senkten Visa und Mastercard die Interbankenentgelte für Kreditkarten, die häufig zwischen 2 und 2,5 Prozent liegen, über mehrere Jahre hinweg um durchschnittlich etwa einen Zehntelprozentpunkt. Außerdem lockerten sie Vorgaben für Händler bei der Nutzung unterschiedlicher Kreditkarten.
Pfizer (+0,6%) hat sich mit dem US-Startup Metsera auf eine Übernahme geeinigt. In der Transaktion könnte Metsera mit mehr 10 Milliarden US-Dollar bewertet werden. Pfizer setzte sich damit in einem heftigen Bietergefecht gegen Novo Nordisk durch. Nach Ende des Bieterkampfes lassen Metsera Luft ab, der Kurs sinkt um 15,4 Prozent.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat ein vorübergehendes Flugverbot für alle MD-11-Flugzeuge angeordnet, nachdem ein Frachtflugzeug von United Parcel Service (+0,2%) im US-Bundesstaat Kentucky abgestürzt war. Die MD-11 wurde von McDonnell Douglas hergestellt, die Boeing (+0,8%) in den 1990er Jahren übernommen hatte. UPS hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass das Unternehmen seine MD-11-Flotte am Boden lasse. MD-11-Maschinen machen etwa 9 Prozent der Flotte von UPS Airlines aus. FedEx (+0,3%) teilte mit, man werde diesem Schritt folgen. Rumble ziehen um 16 Prozent an, die Video-Plattform will den deutschen KI-Infrastrukturanbieter Northern Data übernehmen. Northern Data sowie Rumble haben den gleichen Großaktionär.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:06 % YTD EUR/USD 1,1570 +0,1% 1,1559 1,1575 +11,6% EUR/JPY 178,19 +0,3% 177,66 177,26 +9,0% EUR/CHF 0,9312 -0,0% 0,9312 0,9311 -0,8% EUR/GBP 0,8781 -0,1% 0,8788 0,8797 +6,2% USD/JPY 154,00 +0,2% 153,72 153,14 -2,3% GBP/USD 1,3176 +0,2% 1,3153 1,3157 +5,1% USD/CNY 7,0860 -0,0% 7,0875 7,0881 -1,7% USD/CNH 7,1217 -0,1% 7,1262 7,1265 -2,8% AUS/USD 0,6530 +0,6% 0,6492 0,6474 +5,0% Bitcoin/USD 106.452,45 +1,7% 104.667,60 100.744,75 +10,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 60,01 59,75 +0,4% 0,26 -16,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.095,84 4.000,95 +2,4% 94,89 +52,5% Silber 49,93 48,35 +3,3% 1,59 +67,4% Platin 1.368,07 1.338,69 +2,2% 29,38 +52,8% Kupfer 5,03 4,96 +1,6% 0,08 +22,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 10, 2025 09:02 ET (14:02 GMT)
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