MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
28.11.2025 / 07:33 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
FREITAG: In den USA findet wegen Thanksgiving nur ein verkürzter Handel statt (Aktienmarkt bis 19:00 Uhr MEZ und Anleihemarkt bis 20:00 Uhr MEZ).
+++++ TAGESTHEMA +++++
Solide japanische Wirtschaftsdaten vom Freitag verstärken die Argumente für eine Zinserhöhung durch die Bank of Japan (BoJ). Die trotz der Belastungen durch Zölle und Inflation robuste Industrieproduktion und der stabile Konsum deuten darauf hin, dass die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der geldpolitischen Straffung gegeben sind. Die Verbraucherpreise aus Tokio ohne frische Lebensmittel, die als Frühindikator für die landesweiten Trends gelten, stiegen im November gegenüber dem Vorjahr um 2,8 Prozent. Dies entsprach dem Tempo vom Oktober und lag nur geringfügig über dem in einer Umfrage des Datenanbieters Quick unter Ökonomen erwarteten Anstieg von 2,7 Prozent. Die Energiepreise in der Stadt stiegen um 2,6 Prozent, da die staatlichen Subventionen ausliefen. Die anhaltende Inflation und der angespannte Arbeitsmarkt deuten darauf hin, dass "die Bank of Japan ihren Straffungszyklus in den nächsten Monaten wieder aufnehmen wird", sagte Marcel Thieliant, Leiter Asien-Pazifik bei Capital Economics. Ein weiterer Grund für eine Zinserhöhung ist der Yen, der in den vergangenen Wochen rapide an Wert verloren hat, was die Sorge um steigende Importpreise schürt. Die BoJ hat in diesem Jahr nur noch eine Chance zu handeln, bei ihrer Sitzung am 18. und 19. Dezember. Die Ökonomen sind sich uneinig, ob sie dann oder im ersten Monat des Jahres 2026 handeln wird. Die meisten Beobachter halten eine Zinserhöhung für so gut wie sicher. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Oktober um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Einführung des Konjunkturpakets von Premierministerin Sanae Takaichi, das darauf abzielt, die Belastung durch steigende Lebenshaltungskosten zu mildern, könnte die Kauflaune der Verbraucher ankurbeln. Die Industrieproduktion stieg im Oktober gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent, wie aus Regierungsdaten vom Freitag zudem hervorgeht. Damit hat die Dynamik nach dem Zuwachs im September um 2,6 Prozent nachgelassen, im Konsens hatten Beobachter aber einen Rückgang um 0,6 Prozent erwartet.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Im Laufe des Tages:
- FR/Vivendi SE, Urteil zur Aufspaltung
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE
08:00 Einzelhandelsumsatz Oktober
saisonbereinigt real
PROGNOSE: +0,1% gg Vm
zuvor: 0,0% gg Vm
08:00 Import-/Exportpreise Oktober
Importpreise
PROGNOSE: 0,0% gg Vm/-1,6% gg Vj
zuvor: +0,2% gg Vm/-1,0% gg Vj
09:55 Arbeitsmarktdaten November
Arbeitslosenzahl saisonbereinigt
PROGNOSE: +7.500 gg Vm
zuvor: -1.000 gg Vm
Arbeitslosenquote saisonbereinigt
PROGNOSE: 6,3%
zuvor: 6,3%
14:00 Verbraucherpreise (vorläufig) November
PROGNOSE: -0,2% gg Vm/+2,3% gg Vj
zuvor: +0,3% gg Vm/+2,3% gg Vj
HVPI
PROGNOSE: -0,4% gg Vm/+2,4% gg Vj
zuvor: +0,3% gg Vm/+2,3% gg Vj
- FR
08:45 Verbraucherpreise (vorläufig) November
PROGNOSE: -0,1% gg Vm/+1,0% gg Vj
zuvor: +0,1% gg Vm/+0,9% gg Vj
HVPI
PROGNOSE: -0,1% gg Vm/+0,9% gg Vj
zuvor: +0,1% gg Vm/+0,8% gg Vj
- ES
09:00 HVPI und Verbraucherpreise (vorläufig) November
HVPI
PROGNOSE: +3,2% gg Vj
zuvor: +3,2% gg Vj
- IT
11:00 Verbraucherpreise (vorläufig) November
PROGNOSE: k.A:
zuvor: -0,3% gg Vm/+1,2%gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 23.834,00 -0,0% E-Mini-Future S&P-500 6.822,40 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 25.291,80 +0,2% Nikkei-225 (Tokio) 50.210,39 +0,1% Hang-Seng (Hongk.) 25.858,85 -0,3% Shanghai-Comp. 3.882,28 +0,2% Donnerstag: DAX 23.767,96 +0,2% DAX-Future 23.806,00 +0,3% XDAX 23.769,02 +0,0% MDAX 29.531,25 +1,1% TecDAX 3.563,36 +1,0% SDAX 16.540,29 +1,3% Euro-Stoxx-50 5.653,17 -0,0% Stoxx-50 4.788,10 -0,2% Dow-Jones 47.427,12 +0,7% (Mi) S&P-500 6.812,61 +0,7% (Mi) Nasdaq Composite 23.214,69 +0,8% (Mi)
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem wenig veränderten Start an Europas Börsen rechnen Händler am Freitag. Das ruhige Geschäft vom Vortag angesichts des US-Feiertages dürfte sich fortsetzen. Trotz eines verkürzten Handels an der Wall Street am Nachmittag dürften nicht viele Marktteilnehmer anwesend sei, da Thanksgiving nach Weihnachten der größte US-Familienfeiertag ist und für lange Wochenenden genutzt wird. Die Vorlagen aus Asien sind uneinheitlich, die Stimmung bleibt aber übergeordnet gut. Nach den jüngsten schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA setzt der Markt auf eine US-Zinssenkung in zwei Wochen. Dies wurde verstärkt von Berichten, US-Präsident Trump könnte mit seinem Wirtschaftsberater, Kevin Hassett, einen weiteren seiner Getreuen als Spitzenkandidat für den Vorsitz der Federal Reserve einbringen. Lloyd Chan von der MUFG Bank kommentiert dazu: "Diese Entwicklungen haben die Markterwartungen einer dovishen Tendenz bei der Fed verstärkt". In den europäischen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien stehen die aktuellen Verbraucherpreise für November im Fokus. Für den Oktober werden auch noch deutsche Import- und Exportpreise bekannt gegeben. Diese Inflationsentwicklung in Europas größten Volkswirtschaften dürfte den Trend für die EZB vorgeben. Bei den Einzelaktien wird mit Spannung auf Vivendi geblickt, wo ein Gerichtsurteil zur Aufspaltung in vier Einzelunternehmen fallen soll.
Rückblick: Wegen Thanksgiving in den USA verlief das Geschäft erwartungsgemäß ereignislos. Mit Aufschlägen von 22,1 Prozent auf 8,11 Euro reagierten Allfunds auf das unverbindliche Übernahmeangebot der Deutschen Börse. Der Börsenbetreiber bietet 8,80 Euro je Aktie. In der Vergangenheit hatte Euronext (+0,5%) ein Gebot über 5,5 Milliarden Euro für Allfunds abgegeben, dieses aber später zurückgezogen. Deutsche Börse kamen von den Tageshochs zurück, schlossen aber noch immer 1,8 Prozent fester. Neue Geschäftszahlen von Remy Cointreau waren besser ausgefallen als erwartet. Das trieb die Aktie um 2,6 Prozent nach oben. Im Sog legten Pernod Ricard und Campari um bis zu 3,2 Prozent zu.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Gut behauptet - Der GfK-Konsumklimaindikator verpuffte impulslos. Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich zum Jahresende stabilisiert, der Index fiel nahe der Prognose aus. Steil nach oben um 17 Prozent ging es für die Puma-Aktie. Hintergrund war wieder aufgekommene Übernahmefantasie. Laut einem Bericht soll es Interessenten aus Asien geben. Adidas profitierten nicht von den Puma-Spekulationen - das Papier schloss 0,5 Prozent fester. OHB schossen bei großen Umsätzen um 13 Prozent nach oben. Im Handel wurde über hohe Aufträge und einen möglichen Umsatzschub bei dem Raumfahrtunternehmen spekuliert. Bei einem Treffen des Ministerrats der europäischen Raumfahrtbehörde (ESA) ging es zuletzt um die Verteilung von 22 Milliarden Euro.
XETRA-NACHBÖRSE
Gegen 19.00 Uhr hat sich nicht viel getan. Bei Lang & Schwarz bewegte sich auch die Aktie der Deutschen Börse nicht mehr. Der Börsenbetreiber hatte kurz vor Xetra-Schluss ein unverbindlichesÜbernahmeangebot für Allfunds abgegeben.
USA - AKTIEN (Mittwoch)
Freundlich - Die aktuelle Rally ging in die vierte Runde. Für Rückenwind sorgte die jüngst wieder zurückgekehrte Erwartung einer weiteren Zinssenkung der Fed am 10. Dezember, die neue Nahrung erhielt. Dazu kamen laut Händlern die sich mehrenden Signale für Fortschritte bei den Friedensplänen für die Ukraine. Angeheizt wurde der neuerliche Zinssenkungsoptimismus vom Index der Einkaufsmanager aus Chicago, denn der stammte aus dem November und war damit anders als nachgereichte Daten wegen des vorherigen Regierungsstillstandes aktuell. Der Index stürzte ab und verfehlte die Markterwartungen um Längen. Auch der Konjunkturbericht "Beige-Book" stand Zinssenkungen nicht im Wege, die übrigen Daten spielten keine Rolle. Zuletzt wurde am Zinsterminmarkt eine Zinssenkung im Dezember mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 85 Prozent eingepreist. Dell hatte die Prognose angehoben und erwartet, dass sich die Lieferungen von KI-Servern mehr als verdoppeln würden. Für die Aktie ging es um 5,8 Prozent nach oben. HP sanken um 1,4 Prozent. Der Computer- und Druckerhersteller plant, bis zu 10 Prozent seiner Belegschaft abzubauen, während er weiter in KI investiert. Zudem enttäuschte der Jahresausblick. Workday hatte die Prognose erhöht. Die Aktie des Personalsoftwareanbieters sauste dennoch 7,9 Prozent tiefer, weil der Markt beim Ausblick auf ein stärkeres Signal für Wachstum gehofft hatte.
USA - ANLEIHEN (Mittwoch)
Die Zehnjahresrendite drehte mit Wetten auf Zinssenkungen nach den bereits zuletzt verbuchten Rückgängen erneut ins Minus und büßte 1 weiteren Basispunkt auf 3,99 Prozent ein. Damit sank die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen unter die psychologisch bedeutsame Marke von 4 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 18:11 % YTD EUR/USD 1,1587 -0,1% 1,1596 1,1595 +12,0% EUR/JPY 181,19 -0,0% 181,23 181,25 +11,4% EUR/CHF 0,9324 -0,1% 0,9335 0,9334 -0,6% EUR/GBP 0,8758 -0,0% 0,8761 0,8759 +5,8% USD/JPY 156,37 +0,1% 156,28 156,31 -0,5% GBP/USD 1,3229 -0,1% 1,3237 1,3239 +5,8% USD/CNY 7,0611 +0,0% 7,0580 7,0608 -2,2% USD/CNH 7,0744 +0,0% 7,0744 7,0760 -3,6% AUS/USD 0,6529 -0,1% 0,6534 0,6531 +5,4% Bitcoin/USD 91.337,50 +0,0% 91.318,00 91.500,45 -4,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Donnerstag lief der Greenback weitgehend seitwärts. Analyst Luca Paolini von Pictet Asset Management sah den Dollar 2026 weiter abwerten - bedingt durch eine Konjunkturschwäche in den USA und sinkende Zinsen.
+++++ ROHSTOFFE +++++
METALLE
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,36 59,07 +0,5% 0,29 -17,8% Brent/ICE 63,65 63,34 +0,5% 0,31 -15,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Donnerstag sank der Goldpreis um 0,2 Prozent - belastet von leichten Gewinnmitnahmen.
ÖL
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.185,01 4.159,13 +0,6% 25,88 +58,7% Silber 54,14 53,53 +1,2% 0,62 +84,6% Platin 1.422,55 1.388,85 +2,4% 33,70 +56,8% Kupfer 5,06 5,06 0% -0,05 +23,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Am Donnerstag zeigten sich die Ölpreise (+0,2%) kaum verändert. Die ING-Analysten gingen davon aus, dass die Gruppe Opec+ die Förderung bei ihrem Treffen am Wochenende unangetastet lassen werde - fundamental habe sich am Markt kaum etwas geändert.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
DEUTSCHE BANK
ist in der vom Financial Stability Board geführten Liste der systemisch wichtigen und global tätigen Banken eine Größenkategorie nach hinten gerückt. Sie gilt damit als systemisch weniger riskant. Wie der FSB anlässlich der Aktualisierung dieser Liste weiter mitteilte, wurden die Bank of America und die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) um jeweils eine Stufe hochgenommen. Die sogenannten G-SIBs müssen wegen ihrer Größe und systemischen Bedeutung zusätzliches Eigenkapital vorhalten sowie zusätzliche, zur Verlustabsorption geeignete Eigenkapitalinstrumente (TLAC). Zudem müssen diese Großbanken über Pläne für die eigene Abwicklung verfügen, erhöhten Datenanforderungen genügen und bestimmte Berichtspflichten erfüllen.
HENSOLDT
verliert ihren Personalvorstand. Wie der Rüstungskonzern mitteilte, wird Lars Immisch den Vorstand um Jahreswechsel aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Er gehört dem Führungsgremium seit dem 1. Oktober 2022 an. Eine Nachfolgelösung sei bereits gefunden und werde im neuen Jahr wirksam.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
November 28, 2025 01:32 ET (06:32 GMT)
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