MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

02.12.2025 / 07:34 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Im Rechtsstreit um mögliche Krebsrisiken des Pesitizids Glyphosat bekommt Bayer Unterstützung von der US-Regierung. Der höchste Anwalt der Trump-Administration, unterstützt den Antrag des Pharma- und Agrarchemiekonzerns, die Frage nach dem Vorrang von Bundesrecht vor dem Obersten Gerichtshof zu prüfen. Für die Entscheidung des Gerichts, ob es den Fall annimmt, hat der Rückhalt durch die US-Regierung großen Einfluss. Bayer begrüßt den Schritt: "Die Unterstützung der US-Regierung ist ein wichtiger Schritt und eine gute Nachricht für die Landwirte in den USA, die regulatorische Klarheit benötigen", sagte Vorstandschef Bill Anderson. Bundesberufungsgerichte waren bei den Rechtsstreitigkeiten zum Unkrautvernichter Roundup zu sich widersprechenden Urteilen gekommen. Bayer ist der Meinung, dass Klagen in einzelnen Bundesstaaten die Zulassung des Pestizids durch die US-Bundesbehörde EPA nicht konterkarieren darf. Insgesamt rund 67.000 ähnliche Fälle sind noch offen. Bayer hat bereits rund 10 Milliarden Dollar für Vergleiche gezahlt, und konnte bisher die Klagewelle, die sich der Konzern mit der Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto 2018 eingehandelt hatte, nicht grundsätzlich eindämmen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

11:00 DE/Bilfinger SE, Kapitalmarkttag (09:00 PK)

Im Tagesverlauf:

- GB/British American Tobacco plc (BAT), Pre Close Trading update 2025

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

LVMH:   5,50 EUR 
 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-EU 
    11:00 Arbeitsmarktdaten Oktober 
          Eurozone Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 6,3% 
          zuvor:    6,3% 
 
          Verbraucherpreise Eurozone (Vorabschätzung) November 
          Eurozone 
          PROGNOSE: -0,3% gg Vm/+2,1% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/+2,1% gg Vj 
          Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm/+2,5% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+2,4% gg Vj 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index                       zuletzt  +/- % 
DAX Futures               23.621,00  +0,1% 
E-Mini-Future S&P-500      6.816,25  -0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  25.345,50  -0,2% 
Nikkei-225 (Tokio)        49.268,71  -0,1% 
Hang-Seng (Hongk.)        26.023,36  -0,0% 
Shanghai-Comp.             3.896,10  -0,5% 
 
Montag: 
DAX               23.589,44  -1,0% 
DAX-Future        23.605,00  -1,1% 
XDAX              23.572,04  -0,1% 
MDAX              29.475,82  -1,5% 
TecDAX             3.547,42  -1,2% 
SDAX              16.476,82  -1,1% 
Euro-Stoxx-50      5.667,48  -0,0% 
Stoxx-50           4.800,59  -0,1% 
Dow-Jones         47.289,33  -0,9% 
S&P-500            6.812,63  -0,5% 
Nasdaq Composite  23.275,92  -0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Händler rechnen nach wenig inspirierenden Vorgaben der Wall Street und in einem nachrichtenarmen Umfeld mit einer Fortsetzung des volatilen Seitwärtsmarktes. Konjunkturseitig wird vor allem auf die Inflationsrate in der Eurozone geblickt. Dazu berichtet der Branchenverband VDMA über die Aufträge im Maschinenbau.

Rückblick: Behauptet - Überwiegend mau ausgefallene Konjunkturdaten lasteten auf der Stimmung und drückten die Kurse nach leichten Anfangsverlusten etwas weiter nach unten, ehe im Tagesverlauf eine Erholung von den Tagestiefs einsetzte. Mit deutlichen Minuszeichen zeigten sich Rüstungswerte vor dem Hintergrund der laufenden Friedensbemühungen in der Ukraine. Teilnehmer verwiesen aber auch auf die hohen Kursgewinne in der Branche um bisherigen Jahresverlauf und sprachen von einer Konsolidierung. Der Stoxx-Branchenindex sackte um 3,1 Prozent ab und war klarer Tagesverlierer.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwach - Auf den DAX drückten kräftige Abgaben bei Airbus und Rheinmetall (-2,2%). Airbus verbilligten sich um 5,9 Prozent, nachdem er Kurs zwischenzeitlich sogar fast 9 Prozent abgegeben hatte. Hintergrund waren Probleme mit Maschinen der A320-Baureihe, weshalb viele Maschinen vorübergehen am Boden bleiben mussten. Eine Untersuchung eines jüngsten Zwischenfalls mit einer A320 hatte ergeben, dass intensive Sonneneinstrahlung Daten beschädigen kann, die wichtig für die Flugsteuerung sind. Im Sog gaben MTU Aero um 2,9 Prozent nach. Im Rüstungssektor wiesen neben Rheinmetall auch Renk, Hensoldt und TKMS starke Verluste von bis zu 5 Prozent auf.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffällige Kursbewegungen bei Einzeltiteln wurden nicht beobachtet.

USA - AKTIEN

Schwächer - Marktteilnehmer sprachen von einem zurückhaltenden Handel, nachdem Dow-Jones, S&P-500 und der Nasdaq-Composite in der "Thanksgiving-Woche" jeweils um mehr als 3 Prozent zugelegt hatten. Leicht stützend wirkten zwischenzeitlich schwache US-Daten, weil sie die Erwartung einer Zinssenkung der US-Notenbank in der kommenden Woche untermauerten. Diese liegt aktuell bei 88 Prozent. Der "Black Friday", der wichtigste Einkaufstag des Jahres in den USA, lieferte wenig Kaufargumente für die Börse. Zwar deuteten erste Daten auf einen Anstieg der Umsätze um rund 4 Prozent auf Jahressicht hin, doch bereinigt um die noch immer hohe Inflation sah es weniger positiv aus. Bei den Einzelhändlern gewannen Walmart 1,0 Prozent und Amazon 0,3 Prozent. Ein erneuter Kursrutsch des Bitcoin belastete Titel mit Bezug zum Krtyptowährungsgeschäft. Coinbase Global gaben 4,8 Prozent ab, Strategy fielen um 3,3 Prozent und Robinhood Markets um 4,1 Prozent. Moderna büßten 6,9, Biontech 5,9 und Novavax 5,0 Prozent ein, nachdem der oberste Impfstoff-Beauftragte der US-Gesundheitsbehörde FDA strengere Zulassungsregeln für Impfstoffe angekündigt hatte. Synopsys stiegen um 4,9 Prozent, gestützt von einer Investitikon von 2 Milliarden Dollar durch Nvidia. Nvidia gewannen 1,7 Prozent.

USA - ANLEIHEN

Mit den Renditen ging es deutlicher aufwärts, besonders am langen Ende. Die Zehnjahresrendite erhöhte sich um 6,0 Basispunkte auf 4,10 Prozent. Äußerungen des Gouverneurs der Bank of Japan, Kazuo Ueda, die auf eine baldige Zinserhöhung hindeuteten, möglicherweise noch im laufenden Monat, sorgten weltweit dafür, dass es mit den Anleiherenditen nach oben ging.

+++++ DEVISENMARKT +++++

               zuletzt        +/- %  0:00 Vortag  Mo, 17:04   % YTD 
EUR/USD         1,1606        -0,0%       1,1609     1,1634  +12,0% 
EUR/JPY         180,81        +0,2%       180,46     180,51  +11,2% 
EUR/CHF         0,9341        +0,0%       0,9337     0,9331   -0,7% 
EUR/GBP         0,8786        -0,0%       0,8787     0,8779   +5,9% 
USD/JPY         155,79        +0,2%       155,45     155,16   -0,7% 
GBP/USD         1,3210        -0,0%       1,3211     1,3252   +5,7% 
USD/CNY         7,0711        +0,0%       7,0691     7,0686   -2,1% 
USD/CNH         7,0720        -0,0%       7,0721     7,0696   -3,6% 
AUS/USD         0,6552        +0,2%       0,6541     0,6557   +5,8% 
Bitcoin/USD  86.911,00        +0,4%    86.603,20  84.553,05   -3,8% 
 YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Der Dollar erholte sich von zwischenzeitlichen Abgaben und zeigte sich im späten US-Handel wenig verändert. Laut Marktteilnehmern verdichteten sich Hinweise, dass Kevin Hassett Nachfolger von Fed-Chairman Jerome Powell werden wird. Hassett stehe der Trump-Regierung nahe und gelte als Befürworter niedrigerer Zinsen, weshalb der Dollar zunächst nachgegeben hatte.

+++++ ROHSTOFFE +++++

METALLE

           zuletzt       Vortag        +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold      4.205,24     4.232,20        -0,6%     -26,96  +61,4% 
Silber       56,85        57,98        -1,9%      -1,12  +95,4% 
Platin    1.413,78     1.430,49        -1,2%     -16,71  +64,1% 
Kupfer        5,15         5,22        -1,2%      -0,06  +25,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Dollar-Schwäche und die Hassett-Spekulation stützten den Goldpreis, allerdings nur zwischenzeitlich.Zum Ende des US-Handels lag der Goldpreis kaum verändert bei 4.237 Dollar.

ÖL

             zuletzt  VT-Settlem.        +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex      59,40        59,32        +0,1%       0,08  -18,8% 
Brent/ICE      63,22        63,17        +0,1%       0,05  -16,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Die Preise von Brent und WTI gewannen bis zu 1,7 Prozent. Als Preistreiber wurde auf ukrainische Drohnenangriffe auf die russische Erdölindustrie verwiesen, aber auch Spekulationen über einen US-Militärschlag gegen das Ölförderland Venezuela kommen. US-Präsident Trump hatte Fluggesellschaften angewiesen, sie sollten den venezolanischen Luftraum als geschlossen betrachten. Angriffe auf Venezuela könnten die Ölexporte des Landes beeinträchtigen. Zudem hieß es, die Opec+ wolle die Fördermengen zunächst nicht weiter erhöhen.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++

INDEXÄNDERUNG STOXX-600

Die Lanxess-Aktie verliert ihren Platz im breiten europäischen Aktienindex Stoxx-600. Daneben werden weitere folgende Änderungen vorgenommen, die mit Handelsbeginn am 22. Dezember in Kraft treten:

+ STOXX-600 
  AUFNAHME 
  - Airtel Africa 
  - Asseco Poland 
  - De Longhi 
  - Huber + Suhner 
  - Quilter 
  - Verisure 
 
+ STOXX-600 
  HERAUSNAHME 
  - Diasorin 
  - Hemnet 
  - Lanxess 
  - Ocado 
  - SEB 
  - Tate & Lyle 
 

BILFINGER

will in den nächsten Jahren bei weiterem Wachstum die Marge bedeutend verbessern. Der Industriedienstleister gab im Vorfeld seines Kapitalmarkttages Mittelfristziele für den Zeitraum bis 2030 bekannt und will die EBITA-Marge auf 8 bis 9 Prozent verbessern. 2024 hatte Bilfinger eine EBITA-Marge von 5,2 Prozent eingefahren, in diesem Jahr wird sie zwischen 5,2 und 5,8 Prozent erwartet.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2025 01:33 ET (06:33 GMT)

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