PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
15.12.2025 / 06:33 Uhr
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VERBRENNER-AUS - Die absehbare Abkehr vom europäischen Verbrenner-Aus 2035 sorgt für heftige Kritik unter Ökonomen. Es löse weder die aktuellen Probleme der Hersteller noch sichere es Industrie-Jobs in Deutschland, wenn nun doch noch länger Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren neu zugelassen werden, sagte etwa die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, die Münchner Volkswirtin Monika Schnitzer, der Süddeutschen Zeitung. "Würde man diese Arbeitsplätze retten, wenn man das Verbrenner-Aus jetzt verschiebt? Ich fürchte, das Gegenteil ist der Fall." Voraussichtlich am Dienstag sollen in Brüssel die Pläne vorgestellt werden, welche Autos künftig noch in der EU zugelassen werden können. Auch die Ökonomen Thomas Puls vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Sebastian Dullien vom gewerkschaftsnahen IMK und Anita Wölfl vom Münchner Ifo-Institut äußerten sich skeptisch. "Ich halte das alles vor allem für eine Symboldebatte: E-Autos und Plug-in-Hybride werden bis 2035 für die allermeisten Anwendungen sowieso das bessere Produkt sein", sagte etwa Puls. (Süddeutsche Zeitung)
EU/CHINA - Die EU plant ein hartes Vorgehen gegen "sehr gefährliche" Produkte, die auf Online-Plattformen verkauft werden, wie etwa bei Shein und Alibaba aus China. Das sagte Justizkommissar Michael McGrath der Financial Times. Die EU schütze seine Bürger nicht ausreichend vor einer steigenden Flut unsicherer Waren, die direkt aus China in die Haushalte der Kunden geschickt würden. "Ich bin sehr besorgt über das Volumen unsicherer Produkte, die in die Europäische Union gelangen. Ich denke, wir haben die Pflicht, die EU-Bürger besser zu schützen, und wir haben auch die Pflicht gegenüber europäischen Unternehmen, sicherzustellen, dass sie zu gleichen Wettbewerbsbedingungen agieren", sagte McGrath. Der irische Kommissar sagte, dass nationale Behörden "Jahr für Jahr" Produkte fänden, die "sehr gefährlich" seien, "mit lebensverändernden Folgen für Einzelpersonen" und die "sogar zum Tod führen" könnten. (Financial Times)
MERCOSUR - Frankreich lehnt das Freihandelsabkommen der EU mit den Mercosur-Staaten weiterhin ab. "In seiner derzeitigen Form ist der Vertrag nicht akzeptabel", sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Roland Lescure am Sonntag dem Handelsblatt. Damit ist fraglich, ob EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen wie geplant am kommenden Samstag zur Unterzeichnung des Abkommens nach Brasilien fliegen kann. Am Dienstag stimmt das Europaparlament über zusätzliche Schutzklauseln ab, am Mittwoch sollen Parlament und Mitgliedstaaten den Mercosur-Deal beschließen. (Handelsblatt)
KLIMAVORGABEN - Die europäische Autoindustrie soll mehr Zeit für Zwischenziele bei den Klimavorgaben bekommen. Das erfuhr das Handelsblatt aus Verhandlungskreisen. Konkret geht es um die CO2-Flottenvorgaben für das Jahr 2030. Bislang sieht die EU-Regulierung vor, dass die Emissionen neuer Pkw und leichter Nutzfahrzeuge bis dahin um 55 Prozent gegenüber 2021 sinken müssen. Nun sollen Autobauer ihre Emissionsziele über mehrere Jahre hinweg ausgleichen können, statt eine starre Jahresvorgabe zu erreichen. Das sagten drei mit den Gesprächen vertraute Industrievertreter. Über das Prinzip der Zusammenfassung, in der Industrie Averaging genannt, bestehe weitgehend Einigkeit, heißt es. "Dass es das Averaging geben wird, gilt als gesetzt", sagte einer der Beteiligten. Über die Zeiträume gibt es bislang aber unterschiedliche Angaben. So könnten die Jahre 2028 bis 2032 als Fünfjahresdurchschnitt statt jährlich betrachtet werden. Im Gespräch seien auch kürzere Zeiträume, etwa drei oder vier Jahre. Diskutiert wird zudem, dass die Hersteller das Ziel für 2030 über den Zeitraum 2030 bis 2033 erreichen müssen. (Handelsblatt)
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