MÄRKTE USA/Kauflaune in der Weihnachtswoche
22.12.2025 / 22:40 Uhr
DOW JONES--Die positive Stimmung an der Wall Street setzte sich auch am Montag mit Beginn der verkürzten Weihnachtswoche fort. Die wieder entfachte Zinssenkungsspekulation im Zuge günstiger Daten ließ die Kurse weiter klettern und die Anleger griffen bei KI-Werten und Technologiewerten zu. Stephen Miran, Gouverneur der US-Notenbank Federal Reserve sprach sich erneut dafür aus, die Zinsen im nächsten Jahr weiter zu senken, andernfalls riskiere die US-Notenbank eine Rezession. "Wenn wir die Politik nicht nach unten korrigieren, dann gehen wir meiner Meinung nach Risiken ein", sagte Miran am Montag in einem Interview mit Bloomberg TV. Die Zinshoffnungen bei den Anleger sorgten weiterhin für Kauflaune beim Gold, das ein Rekordhoch sah.
Händler sprachen allerdings von fehlenden, größeren Impulsen so kurz vor Weihnachten. Aber die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen 2026 hielt die Jahresendrally am Laufen. Zudem kauften Fondsverwalter besonders gut gelaufene Aktien, um sie in ihren Portfolios ausweisen zu können und diese attraktiver erscheinen zu lassen - das Phänomen ist als "Window Dressing" bekannt. "Alles deutet auf ein festliches Jahresende hin", schrieb Mark Hackett, Chef-Marktstratege bei Nationwide. "Diese Woche wird von technischen Rückenwinden, ein wenig Konjunkturoptimismus und einer selbsterfüllenden Prophezeiung angetrieben, was allesamt die Weichen für ein starkes Jahresende und einen soliden Start ins nächste Jahr stellt", so Hackett weiter.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,5 Prozent auf 48.363 Punkte, der S&P-500 gewann 0,6 Prozent auf 6.879 Punkte und Nasdaq-Composite legte um 0,5 Prozent auf 23.429 Punkte zu. An der Nyse wurden 1.736 (Freitag: 1.408) Kursgewinner gezählt und 1.014 (1.363) -verlierer, während 95 (58) Titel unverändert schlossen.
Am Aktienmarkt legten Nvidia 1,5 Prozent zu, nachdem Reuters unter Berufung auf informierte Personen berichtet hatte, Nvidia habe chinesischen Kunden mitgeteilt, dass die Lieferung des zweitstärksten KI-Chips H200 vor dem chinesischen Neujahrsfest Mitte Februar angestrebt wird. Zu den weiteren Gewinnern bei den Techwerten zählten Micron Technology mit einem Plus von rund 4 Prozent und Oracle mit einem Aufschlag von 3,3 Prozent.
Tesla erhöhten sich um 1,6 Prozent. Der Oberste Gerichtshof von Delaware hat die Entscheidung eines Gerichts aus dem Jahr 2024 aufgehoben, die das Vergütungspaket von CEO Elon Musk aus dem Jahr 2018, das rund 300 Millionen Aktienoptionen umfasste, für nichtig erklärt hatte. Das Urteil billigt Musk die Aktienoptionen, die derzeit 138 Milliarden Dollar wert sind, wieder zu. Alphabet gingen mit einem Plus von 0,9 Prozent aus dem Handel. Alphabet kündigte zuvor an, Intersect, ein Konzern für Rechenzentrumsinfrastruktur, für 4,75 Milliarden US-Dollar zuzüglich Schulden vollständig zu übernehmen.
In die Übernahme von Warner Bros. Discovery kam unterdessen Bewegung: Paramount (+4,3%) hatte die Offerte für Warner Bros. Discovery (+3,5%) nachgebessert: Milliardär Larry Ellison stimmte zu, persönlich für 40,4 Milliarden US-Dollar der Eigenkapitalfinanzierung des Geschäfts zu garantieren. Netflix (-1,2%) hatte einen Teil der Finanzierung für die geplante Übernahme von Warner Bros. Discovery über Bankfinanzierungen auf die Beine gestellt. Der Streaminganbieter hatte sich so 25 Milliarden US-Dollar gesichert. Clearwater Analytics gewannen 8,2 Prozent. Das Software-Fintech wird von der Börse genommen in einem 8,4 Milliarden schweren Deal. Aktionäre sollen eine Prämie von 47 Prozent auf den Kurs erhalten, bevor Medien über die mögliche Transaktion berichteten. Nun gibt es eine verbindliche Vereinbarung über die Übernahme von Clearwater durch ein Konsortium.
Honeywell fielen um 1,6 Prozent, nachdem das Unternehmen eine Prozesskostenrückstellung und Änderungen der Jahresprognose bekannt gegeben hatte. Zudem wird der Bereich Solstice Advanced Materials ab dem vierten Quartal 2025 als aufgegebener Geschäftsbereich eingestuft - und daher der Ausblick auf die Periode gesenkt.
Am Rentenmarkt stiegen die Renditen mehrheitlich - eine Ausnahme bilden diejenigen zehnjähriger US-Staatsanleihen. Die sank um 4 Basispunkte auf 4,165 Prozent. Im Handel wurde erneut auf den Renditeanstieg bei japanischen Staatsanleihen verwiesen, nachdem die Bank of Japan die Zinsen angehoben hatte.
Der Dollar zeigte sich mit Abgaben, der Dollar-Index büßte 0,3 Prozent ein - der Euro zog mit steigenden Marktzinsen vor allem in Deutschland an. Die Schwäche des Greenback dürfte 2026 anhalten, allerdings in einem bescheideneren Ausmaß als in diesem Jahr, urteilte MUFG-Analyst Derek Halpenny. Der Dollar-Index dürfte im nächsten Jahr um 5 Prozent abwerten, den Euro sieht der Experte bis auf 1,24 Dollar klettern - aktuell geht die Gemeinschaftswährung bei 1,1760 Dollar um.
Edelmetalle blieben die herausragenden Anlagen des Jahres 2025. Am Montag setzten sie die Rally fort, nun brach auch die Feinunze Gold wieder auf Allzeithochs aus. Die Feinunze verteuerte sich um 2,4 Prozent und beendete damit die Konsolidierung der vergangenen Wochen. Auch Silber (+2,6%) setzte die Hausse mit Allzeithochs fort. "Edelmetalle bleiben die Absicherung gegen politische Einflussnahme auf die US-Notenbank", sagte ein Marktteilnehmer. Auch die steigenden geopolitischen Risiken rund um die Spannungen zwischen den USA und Venezuela spiele dem Edelmetall in die Karten.
Daher zogen auch die Ölpreise an (+2,6%), da die USA den Druck auf das ölreiche Land erhöhten und damit Sorgen über Lieferunterbrechungen in der Region schürten. "Diese geopolitischen Entwicklungen haben dazu beigetragen, die Ölpreise nach unten abzusichern (...)", erläuterte MUFG-Analystin Soojin Kim. Die US-Küstenwache verfolgte laut US-Regierungsvertretern einen weiteren Öltanker, der am Transport von Öl aus Venezuela beteiligt war.
DJIA 48.362,68 +0,5% +227,79 +13,68% S&P-500 6.878,49 +0,6% 43,99 +16,95% NASDAQ Comp 23.428,83 +0,5% 121,21 +21,33% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 18:21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1759 +0,4% 1,1714 1,1717 +13,1% EUR/JPY 184,62 +0,1% 184,51 184,60 +13,3% EUR/CHF 0,9312 +0,0% 0,9310 0,9318 -0,8% EUR/GBP 0,8737 -0,2% 0,8754 0,8759 +5,8% USD/JPY 157,00 -0,3% 157,49 157,55 +0,1% GBP/USD 1,3459 +0,6% 1,3382 1,3378 +6,9% USD/CNY 7,0575 -0,0% 7,0608 7,0581 -2,1% USD/CNH 7,0314 -0,0% 7,0348 7,0348 -4,1% AUS/USD 0,6657 +0,8% 0,6607 0,6614 +6,8% Bitcoin/USD 88.341,70 -0,1% 88.454,55 88.046,10 -6,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,98 56,52 +2,6% 1,46 -20,9% Brent/ICE 61,98 60,47 +2,5% 1,51 -19,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.445,27 4.339,04 +2,4% 106,23 +65,3% Silber 68,94 67,13 +2,7% 1,80 +132,5% Platin 1.803,51 1.681,68 +7,2% 121,83 +92,0% Kupfer 5,47 5,44 +0,5% 0,03 +33,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr)
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