MÄRKTE USA/Einigung im Handelsstreit USA/China dürfte Wall Street antreiben

12.05.2025 / 14:30 Uhr

DOW JONES--Die Hoffnung auf einen Durchbruch im Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte die Indizes an der Wall Street zu Wochenbeginn kräftig nach oben treiben. Der Future auf den S&P-500 steigt um 3,2 Prozent. Für die technologielastigen Nasdaq-Indizes geht es mit 4,1 Prozent noch deutlicher nach oben. Bei den Technologie-Konzernen dürfte die Erleichterung besonders groß sein, da viele Waren und Vorprodukte aus China kommen.

Die USA und China haben sich am Wochenende darauf geeinigt, die meisten Zölle auf Waren der jeweils anderen Seite zunächst für 90 Tage auszusetzen, während die Handelsverhandlungen weitergehen. Die USA erklärten, sie würden ihre reziproken Zölle auf chinesische Waren von 125 auf 10 Prozent senken. China erklärte, es werde seine Zölle auf US-Waren ebenfalls von 125 auf 10 Prozent senken. Die US-Zölle wegen Fentanyl und andere Maßnahmen würden allerdings beibehalten.

Das Ergebnis der US-chinesischen Handelsgespräche ist nach Einschätzung von Zhiwei Zhang, Chefökonom bei Pinpoint Asset Management, besser als vom Markt erwartet ausgefallen. "Dies ist zwar keine endgültige Lösung, aber ein guter Ausgangspunkt für die beiden Länder, um über eine ganze Reihe von Themen zu verhandeln, darunter auch den Handel", so Zhang. Aus chinesischer Sicht sei dieses Treffen ein Erfolg, da es China gelungen sei, die Zölle deutlich zu senken, ohne Zugeständnisse zu machen.

Die Aktien von Amazon gewinnen vorbörslich 8,1 Prozent, Meta Platforms steigen um 5,8 Prozent und Nvidia legen um 4,5 Prozent zu. Für die Tesla-Aktie geht es um 8,1 Prozent nach oben. Nach Einschätzung von Wedbush-Analyst Dan Ives ist die Vereinbarung "eine sehr positive Nachrichten für den Technologiehandel, da die Bedenken hinsichtlich der Lieferkette nun erheblich reduziert werden." Neue Höchststände für den Markt und Technologie-Aktien stünden nun für 2025 auf dem Plan, da sich Investoren wahrscheinlich auf die nächsten Schritte in diesen Handelsgesprächen konzentrieren dürften, die in den kommenden Monaten stattfinden werden.

Die an US-Börsen gelisteten Aktien chinesischer Unternehmen steigen ebenfalls kräftig. Alibaba legen um 6,7 Prozent zu, JD.com um 5,8 Prozent, Baidu um 4,4 Prozent und PDD Holdings schnellen um 8,5 Prozent nach oben.

Die Microsoft-Aktie steigt um 2,1 Prozent, nachdem berichtet wurde, dass der Konzern die Bedingungen seiner Partnerschaft mit OpenAI ändert, um dem Hersteller von ChatGPT zu ermöglichen, einen zukünftigen Börsengang zu starten.

Dagegen stehen die Pharmawerte unter Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte, ein Dekret zu unterzeichnen, welches die Preise für Medikamente in den USA senken würde. Er teilte auf seiner Platform Truth Social mit, die Medikamenetpreise sollen um 59 Prozent sinken. Trumps Plan bringt einen Vorschlag aus seiner ersten Amtszeit zurück, die sogenannte Politik der meistbegünstigten Nation für Medikamente. Eli Lilly fallen um 3,4 Prozent, Pfizer um 2,5 Prozent, Merck & Co büßen 2,3 Prozent ein und Bristol Myers Squibb verlieren 0,9 Prozent.

Dollar legt stark zu - Ölpreise steigen kräftig

Der Dollar zieht mit den Schlagzeilen zum Handelskonflikt mächtig an. Für den Dollar-Index gewinnt 1,3 Prozent auf die höchsten Stände seit einem Monat. Der Euro gibt 1,0 Prozent ab auf 1,1106 Dollar und sinkt auf ein Einmontstief. Sollten sich die beiden größten Volkswirtschaften der Welt auf ein Handelsabkommen verständigen, stiege damit das Vertrauen in den Greenback wieder etwas, heißt es. Dieses sei mit der Handelspolitik von US-Präsident Trump etwas verloren gegangen.

Die Ölpreise ziehen mit den Neuigkeiten im Handelsstreit USA/China kräftig an. Die Notierungen von Brent und WTI steigen um bis zu 3,9 Prozent. Die Aussagen erhöhen die Aussicht, dass die Schwäche der Ölnachfrage begrenzt bleibt, heißt es. Allerdings hängen weiterhin Bedenken hinsichtlich eines höheren Angebots über dem Markt. Der Schritt der Opec, die geplanten Produktionserhöhungen zu beschleunigen, signalisiert eine bedeutende Verschiebung in der Angebotspolitik, schreibt ANZ.

Der Goldpreis und die US-Anleihen stehen dagegen unter Druck. Mit den Entwicklungen im Zollstreit sinkt die Nachfrage für "sichere Häfen". Am US-Anleihemarkt geht es mit den Renditen kräftiger nach oben. Der Auslöser seien die Aussagen im Handelsstreit, was die Konjunkturaussichten der USA verbessert und die Notwendigkeit von Zinssenkungen durch die Federal Reserve verringern könnte, heißt es.

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DEVISEN                    zuletzt       +/- %        0:00  Mo, 08:01   % YTD 
EUR/USD                     1,1106       -1,0%      1,1216     1,1283   +8,7% 
EUR/JPY                     164,50       +0,3%      163,96     162,72   +0,4% 
EUR/CHF                     0,9370       +0,1%      0,9361     0,9328   +0,1% 
EUR/GBP                     0,8425       -0,3%      0,8453     0,8491   +2,3% 
USD/JPY                     148,11       +1,3%      146,17     144,21   -7,6% 
GBP/USD                     1,3182       -0,7%      1,3271     1,3288   +6,2% 
USD/CNY                     7,1978       -0,3%      7,2177     7,2147   +0,1% 
USD/CNH                     7,2052       -0,3%      7,2250     7,2359   -1,2% 
AUS/USD                     0,6391       -0,5%      0,6422     0,6426   +3,6% 
Bitcoin/USD             103.833,15       -0,5%  104.332,20  98.865,30  +10,4% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    63,45       61,05       +3,9%       2,40  -15,1% 
Brent/ICE                    66,28       63,88       +3,8%       2,40  -14,6% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold                       3222,89     3324,25       -3,0%    -101,36  +26,7% 
Silber                       28,98       29,08       -0,3%      -0,10   +3,8% 
Platin                      882,97      891,87       -1,0%      -8,90   +1,6% 
Kupfer                        4,61        4,61       -0,1%       0,00  +13,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewaehr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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