MÄRKTE EUROPA/Leichter - Quartalsberichte geben Takt vor

14.05.2025 / 12:36 Uhr

DOW JONES--Nach einem Start im Plus geht es am Mittwochmittag mit Aktien nach unten. Die Impulse für die Einzelwerte liefert einmal mehr die Berichtssaison. Für leichte Verstimmung sorgten am Vormittag die Aussagen von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel. Der hat sich noch nicht entschieden, ob er im Juni für oder gegen eine Leitzinssenkung stimmen wird. Bisher wurde an der Börse fest davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank im Juni ein weiteres Mal um 25 Basispunkte senken wird. Begleitet wurden die Aussagen von einem fester tendierenden Euro. Der DAX notiert 0,6 Prozent unter Vortagesniveau bei 23.497 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert um 0,6 Prozent auf 5.382 Punkte.

Für institutionelle Anleger ist erst einmal vorrangig, dass die extreme Volatilität an den Märkten abklingt. Auch zieht die Erkenntnis ein, dass zwar der Worst Case im Zollstreit vermieden wurde, man jedoch bei den Gewinnschätzungen immer noch mit höheren Zöllen rechnen muss. "Die Märkte hatten erst mit exzessiver Angst reagiert, jetzt mit exzessivem Optimismus", sagt Paul Christopher, Leiter der Investment Strategie bei Wells Fargo Investment Institute: "Das sind noch immer hohe Zölle".

In Europa dürften sich Anleger nun auf das Stockpicking verlegen - also die Auswahl von Einzeltiteln. Dazu passt die Berichtssaison mit ihrer Zahlenflut quer durch alle Branchen.

Zahlenflut aus allen Branchen

Im DAX steht der Versorger Eon im Fokus. Der Versorger startete mit einem besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis und etwas Hilfe vom Wettergott gut ins Jahr 2025 und legte damit eine solide Grundlage für die Zielerreichung 2025. Die Analysten der DZ Bank sehen zudem die Ziele für 2025 und 2028 als gut erreichbar an, eine weitere Erhöhung der mittelfristigen Ziele sei möglich. Die Aktien legen 1,4 Prozent zu.

Bei Brenntag liegen die Geschäftszahlen indes unter den Erwartungen, hier geht es 4,1 Prozent tiefer. Die Prognose hat der Konzern in den unteren Bereich der bisherigen Spanne angepasst. Grund seien hier vor allem Währungseffekte. Daimler Truck legen 1 Prozent zu. Das Segment Truck hat laut Analyst Nick Housden von RBC Capital Markets trotz der Senkung der Gesamtjahresprognose bemerkenswert gute Erstquartalszahlen verbucht.

Beim französischen Zughersteller Alstom belastet trotz guter Geschäftszahlen die Kritik am Ausblick. So habe der freie Cashflow im zweiten Halbjahr die Erwartungen übertroffen, liege aber beim Ausblick unter Konsens, heißt es von JP Morgan. Die Aktien brechen um 16 Prozent ein.

Bei Burberry geht es umgekehrt 13 Prozent höher. Das Unternehmen hat weiter mit der Absatzkrise in der Luxusbranche zu kämpfen und befindet sich im Umbau. Auf Sicht des Gesamtjahres brach der Privatkundenumsatz auf vergleichbarer Basis um 12 Prozent ein. Rund 1.700 der über 9.000 Stellen sollen gestrichen werden. Die Analysten von RBC nennen die Neuaufstellung jedoch richtig.

Beim Getriebehersteller Renk (-0,9%) liegen die Geschäftszahlen im erwarteten Rahmen. Gelobt wird vor allem der starke Ordereingang. Nachrichtlich im Fokus steht aber der Streit unter den Aktionären: Der deutsch-französische Panzerhersteller KNDS hat den Finanzinvestor Triton auf die Herausgabe eines Aktienpakets an Renk verklagt.

Rheinmetall ragen mit 1,4 Prozent Plus hervor. Denn die Aktie wird ohne ihren Dividendenabschlag von 8,10 Euro notiert. Auch SAP schüttet aus - 2,35 Euro. Tui fallen um fast 13 Prozent. Der Touristikkonzern ist im zweiten Geschäftsquartal 2024/25 tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Beim Logistiker Hapag-Lloyd geht es 7 Prozent höher. Hier überwiegen zwar die Unsicherheiten um die Entwicklungen im US-China-Zollstreit und erschweren den Ausblick. Die erwartete Erholung auf der China-USA-Route treibt aber die Branche weiter.

Die niederländische ABN Amro wird in Amsterdam mit plus 6,3 Prozent gehandelt. Von JP Morgan heißt es, die Geschäftszahlen seien solide ausgefallen. Der Vorsteuergewinn habe 4 Prozent über Erwartung gelegen, die Kapitalstärke sei mit 14,7 Prozent besser als erwartet ausgefallen. Unter dem Strich dürften nun die Konsenserwartung an den Gewinn je Aktie im einstelligen Prozentbereich steigen.

Pfisterer feiert ein gelungenes Börsendebüt in Frankfurt. Der erste Kurs lag bei 30 Euro und damit 11,1 Prozent über dem Ausgabepreis von 27 Euro. Aktuell steigt der Kurs auf 31,24 Euro.

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Aktienindex                zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.382,40       -0,6%      -33,81      +10,6% 
Stoxx-50                  4.496,11       -0,3%      -14,03       +4,7% 
DAX                      23.497,46       -0,6%     -141,10      +18,7% 
MDAX                     29.510,25       -0,8%     -245,69      +16,3% 
TecDAX                    3.800,47       -0,5%      -19,00      +11,8% 
SDAX                     16.621,77       -0,4%      -65,75      +21,7% 
CAC                       7.819,13       -0,7%      -54,70       +6,7% 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %        0:00   Mi, 08:14   % YTD 
EUR/USD                     1,1244       +0,5%      1,1188      1,1187   +8,1% 
EUR/JPY                     164,03       -0,6%      165,00      164,54   +1,3% 
EUR/CHF                     0,9385       -0,1%      0,9391      0,9391   +0,4% 
EUR/GBP                     0,8425       +0,2%      0,8407      0,8412   +1,7% 
USD/JPY                     145,88       -1,1%      147,49      147,09   -6,3% 
GBP/USD                     1,3347       +0,3%      1,3308      1,3299   +6,3% 
USD/CNY                     7,1965       +0,1%      7,1928      7,2012   -0,2% 
USD/CNH                     7,2003       +0,0%      7,1971      7,2118   -1,9% 
AUS/USD                     0,6476       +0,1%      0,6469      0,6471   +4,5% 
Bitcoin/USD             103.853,55       -0,5%  104.367,70  103.850,25  +11,8% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    62,85       63,62       -1,2%       -0,77  -11,5% 
Brent/ICE                    65,81        66,6       -1,2%       -0,79  -11,0% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                       3233,37     3250,55       -0,5%      -17,18  +23,8% 
Silber                       29,23       29,43       -0,7%       -0,20   +5,4% 
Platin                      885,38      887,58       -0,2%       -2,20   +1,4% 
Kupfer                        4,69        4,68       +0,2%        0,01  +15,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

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May 14, 2025 06:35 ET (10:35 GMT)

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