MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
16.05.2025 / 07:33 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die Deutsche Bank will dieses Jahr ein zweites Aktienrückkaufprogramm auflegen. "Ich freue mich, Ihnen hier mitteilen zu können, dass wir bei der Europäischen Zentralbank einen weiteren Aktienrückkauf für die zweite Jahreshälfte beantragt haben", sagte Vorstandschef Christian Sewing laut Manuskript für seine Rede bei der Hauptversammlung am 22. Mai. Die Bank hat im April einen Aktienrückkauf über bis zu 750 Millionen Euro gestartet, der bis spätestens zum 19. September laufen soll. Die harte Kapitalquote habe seit langem deutlich über dem Richtwert von rund 13,0 Prozent gelegen, etwa bei 13,8 Prozent im ersten Quartal. Künftig soll die Quote in einer "operativen Spanne" von 13,5 bis 14 Prozent liegen. Sewing bestätigte das Ziel, für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 mehr als 8 Milliarden Euro über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Aktionäre auszuschütten. In einem von der Bank selbst zusammengestellten Konsens vom 16. April rechnen Analysten für dieses Jahr im Schnitt mit Aktienrückkäufen von insgesamt 1,15 Milliarden Euro. Dementsprechend bliebe für das zweite Programm ein Volumen von 400 Millionen Euro.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 CH/Swiss Re Group, Ergebnis 1Q
07:30 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Jahresergebnis
10:00 DE/Hella GmbH & Co KGaA, HV
10:00 DE/Volkswagen AG (VW), HV
10:00 DE/Elringklinger AG, HV
11:00 DE/TAG Immobilien AG, HV
11:00 DE/Dürr AG, HV
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Adidas 2,00 EUR Aixtron 0,15 EUR Commerzbank 0,65 EUR Elmos Semiconductor 1,00 EUR Eon 0,55 EUR Heidelberg Materials 3,30 EUR Hugo Boss 1,40 EUR United Internet 1,90 EUR
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- FR 07:30 Arbeitslosenquote 1Q PROGNOSE: 7,5% 4. Quartal: 7,3% - US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen April Baubeginne PROGNOSE: +2,7% gg Vm zuvor: -11,4% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -2,2% gg Vm zuvor: +1,6% gg Vm 14:30 Import- und Exportpreise April Importpreise PROGNOSE: -0,4% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) Mai PROGNOSE: 53,5 zuvor: 52,2
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 23.772,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 5.934,00 unverändert E-Mini-Future Nasdaq-100 21.410,75 +0,1% Nikkei-225 (Tokio) 37.752,52 -0,0% Hang-Seng (Hongk.) 23.262,80 -0,8% Schanghai-Comp. 3.363,32 -0,5% Donnerstag: DAX 23.695,59 +0,7% DAX-Future 23.805,00 +0,9% XDAX 23.729,97 +0,1% MDAX 29.826,41 +1,1% TecDAX 3.819,66 +1,0% SDAX 16.545,58 -0,5% Euro-Stoxx-50 5.412,08 +0,2% Stoxx-50 4.522,36 +0,6% Dow-Jones 42.322,75 +0,6% S&P-500 5.916,93 +0,4% Nasdaq Composite 19.112,32 -0,2%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die Aktienmärkte werden zum Handelsstart kaum verändert erwartet. Die Berichtssaison zum ersten Quartal ist weitgehend durch, nun folgt eine Reihe von Aktionärstreffen, wiederum gefolgt von den Ausschüttungen an die Aktionäre. Am Freitag werden aus dem DAX Adidas, Commerzbank, Eon und Heidelberg Materials ex Dividende gehandelt. Am Mittag steht der kleine Verfall am Terminmarkt im Fokus. Größere Positionen bei den Calls und Puts auf den DAX sind am Basispreis bei 23.500 offen, allerdings ist momentan nicht zu erkennen, dass in diese Richtung gelaufen wird. Bei 23.700 ist ein Überhang bei den Calls zu sehen, was spannend werden könnte.
Rückblick: Gut behauptet - Die Märkte drehten im Verlauf ins Plus und stiegen während der gesamten Sitzung kontinuierlich. Deutlich gesunkene Ölpreise stützten, zudem hatte der Rentenmarkt seine Verluste wettgemacht, was Hoffnungen auf eine Entspannung auf der Zinsseite schürte. Die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Chairman Jerome Powell setzte kaum Impulse, zumal er sich zur aktuellen Geldpolitik nicht äußerte. Mit Blick auf die Gespräche zum Ukraine-Krieg kehrte Ernüchterung ein. Der russische Staatschef Putin und US-Präsident Trump nahmen an den Gesprächen nicht teil. Entsprechend profitierten Rüstungswerte wie Rheinmetall mit 5,7 Prozent Plus. Ein Jahresverlust von Ubisoft wurde mit einem Abschlag von 18,2 Prozent quittiert. Die wichtige Kennziffer Net Bookings brach um 21 Prozent ein, der Ausblick fiel schwach aus.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Siemens hat im zweiten Quartal laut Deutscher Bank durchwachsene Geschäftszahlen geliefert, wobei die Auftragseingänge im Bereich Automatisierung bei DI rückläufig gewesen seien. Die Aktie verlor 1 Prozent. Deutsche Telekom gewannen 2,8 Prozent. Die DZ Bank bescheinigte dem Konzern ein solides Auftaktquartal 2025 mit einer leichten Anhebung des Ausblicks. Die Ergebnisse der Allianz (-1,1%) sind nach Einschätzung von Morgan Stanley relativ schwach ausgefallen. Bei RWE (+0,4%) entsprach das berechnete EBITDA im Großen und Ganzen den Konsenserwartungen. Bei Merck KGaA ging es um 6,8 Prozent abwärts nach einem leicht gesenkten Ausblick. Thyssenkrupp brachen um 12,5 Prozent ein. Analysten befürchteten negative Revisionen der EBIT-Schätzungen. Dermapharm (-8,7%) verbuchte wegen Einmaleffekte einen Gewinnrückgang. Händler äußerten sich skeptisch, ob die bekräftigten Jahresziele noch erreichbar seien.
XETRA-NACHBÖRSE
Gestützt von leicht positiven US-Vorgaben ist es mit den Kursen noch etwas nach oben gegangen. Die Nachrichtenlage war jedoch erneut dünn. Curevac wurden am Abend 7 Prozent höher gehandelt. Das Biotechnologie-Unternehmen hat eine positive Entscheidung zur Gültigkeit eines Patents im laufenden Rechtsstreit mit Biontech erhalten.
USA - AKTIEN
Uneinheitlich - Unterstützung erhielten die Aktienmärkte von gesunkenen Marktzinsen, wobei die Nasdaq-Indizes von Gewinnmitnahmen bei KI-Aktien gebremst wurden. Die zahlreichen US-Konjunkturdaten bewegten sich meist im Rahmen der Erwartungen oder fielen etwas besser aus als angenommen. In der Summe hätten sie zaghafte Zinssenkungshoffnungen genährt, hieß es. Walmart (-0,4%) hatte den vergleichbaren Umsatz stärker verbessert als erwartet und den Jahresausblick bekräftigt. Analysten bezweifelten aber die Machbarkeit der Weitergabe von Zollen an die Kundschaft. Alibaba (-7,5%) vermeldete Gewinne und Umsätze unter den Schätzungen. Cisco (+4,9%) hatte deutlich mehr umgesetzt und verdient. Die erst im Februar angehobene Prognose erhöhte das Unternehmen erneut. Nach dem CEO-Rücktritt und der kassierten Prognose von Unitedhealth (-11%) ermittelt laut Kreisen nun das US-Justizministerium gegen den Krankenversicherer wegen möglichem Betrugs. Foot Locker schossen um 86 Prozent nach oben. Dick's Sporting Goods (-14,6%) kauft Foot Locker für rund 2,4 Milliarden Dollar. Bei Aktien mit KI-Bezug, die zuletzt von Partnerschaften in Saudi-Arabien profitiert hatten, nahmen Anleger Gewinne mit. Nvidia, AMD und Super Micro Computer verbilligten sich um bis zu 2,3 Prozent. Meta gaben um 2,4 Prozent nach. Die Einführung eines KI-Modells verschiebt sich abermals laut informierten Personen.
USA - ANLEIHEN
Die Rendite zehnjähriger US-Staataanleihen fiel belastet von den Konjunkturdaten um 8 Basispunkte auf 4,46 Prozent. Teilnehmer verwiesen vor allem auf den Rückgang der Erzeugerpreise, in denen sich der Einfluss der höheren Zölle noch nicht niedergeschlagen hatte. Die Einzelhandelsdaten und die Industrieproduktion wiederum deuteten auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität hin und schürten Zinssenkungsfantasien.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:07 % YTD EUR/USD 1,1201 +0,1% 1,1190 1,1190 +8,0% EUR/JPY 162,78 -0,1% 162,92 163,17 +0,6% EUR/CHF 0,9348 -0,1% 0,9354 0,9366 +0,7% EUR/GBP 0,8411 +0,0% 0,8410 0,8425 +1,9% USD/JPY 145,32 -0,2% 145,62 145,81 -6,8% GBP/USD 1,3317 +0,1% 1,3305 1,3281 +5,9% USD/CNY 7,1935 -0,1% 7,1976 7,2062 -0,0% USD/CNH 7,1989 -0,1% 7,2063 7,2082 -1,6% AUS/USD 0,6427 +0,4% 0,6404 0,6401 +3,9% Bitcoin/USD 103.924,75 +0,6% 103.295,80 102.034,30 +11,1%
Der US-Dollar neigte erneut zur Schwäche, der Dollar-Index gab um 0,2 Prozent nach - belastet von gefallenden Marktzinsen. Die Commerzbank verwies auf Berichte über mögliche Versuche des US-Finanzministeriums, den Dollar zu schwächen. Der Wunsch einer Dollar-Abwertung scheine ein relativ stabiles Motiv von US-Präsident Trump zu sein.
Der Dollar-Index sinkt am Morgen im asiatisch geprägten Handel um weitere 0,2 Prozent. Der Yen steigt dagegen, obwohl die jüngsten Daten aus Japan gegen Zinserhöhungen sprechen. Analysten von State Street Global Advisors erklären den Anstieg mit einer zunehmenden Risikoscheu, von der der Yen als vermeintlich sicherer Hafen profitiere. Denn gerade die schwachen BIP-Daten in Japan lösten die Risikoaversion aus.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,80 61,69 +0,2% 0,11 -12,4% Brent/ICE 64,68 64,62 +0,1% 0,06 -12,0%
Für die Ölpreise ging es abwärts. Das Barrel der US-Sorte WTI verbilligte sich um 2,4 Prozent. US-Präsident Trump hatte angedeutet, dass die USA kurz vor einem Abkommen stünden, bei dem der Iran auf Atomwaffen verzichtet. Theoretisch könnten die USA im Rahmen eines Abkommens mit Teheran die strengen Sanktionen gegen den iranischen Rohölexport lockern oder aufheben. Damit könnten größere Mengen iranischen Öls an den Markt kommen und die Preise drücken.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 3.220,73 3.238,73 -0,6% -18,00 +21,1% Silber (Spot) 28,96 29,22 -0,9% -0,26 +3,4% Platin (Spot) 885,76 888,77 -0,3% -3,01 +0,2% Kupfer 4,64 4,64 0% 0,00 +14,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Der Goldpreis profitierte von den gesunkenen Marktzinsen, die das zinslos gehaltene Edelmetall attraktiver machen. Die Feinunze verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 3.223 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
ZOLLSTREIT USA / EU
Die US-Regierung will Kreisen zufolge mit der Europäischen Union (EU) die Agrarzölle und weitere Handelshemmnisse der EU in den Handelsgesprächen erörtern. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, würden die USA auch die Themen Wirtschaftssicherheit und Digitalisierung ansprechen wollen. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagte am Donnerstag, dass die beiden Seiten derzeit Ideen und Positionen austauschten. Das US-Dokument wollte er nicht kommentieren.
KONJUNKTUR JAPAN
Die Wirtschaft in Japan ist das erste Mal seit einem Jahr wegen der Auswirkungen der US-Handelspolitik geschrumpft. Das reale BIP ging im Zeitraum von Januar bis Ende März um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück. Volkswirte hatten ein Minus von 0,1 Prozent erwartet. Im ersten Quartal schrumpfte die Wirtschaft auf Jahresbasis um 0,7 Prozent.
GELDPOLITIK JAPAN
Ein Mitglied des Direktoriums der Bank of Japan (BoJ) hat sich dafür ausgesprochen, mit der Straffung der Geldpolitik zu warten, da höhere Zölle den positiven Kreislauf von Einkommen, Ausgaben und Inflation in Japan beeinträchtigen könnten. Toyoaki Nakamura sagte bei einer Veranstaltung: "Da die Auswirkungen der US-Zollpolitik derzeit eine weit verbreitete Sorge sind, ist es notwendig, die Entwicklung der Unternehmensgewinne, der Anlageinvestitionen der Unternehmen, der Lohnerhöhungen und anderer Faktoren sorgfältig zu beobachten. Ich halte es für angemessen, dass die Notenbank ihre derzeitige Geldpolitik vorerst beibehält."
BAYER
unternimmt einen weiteren Vorstoß zur Beilegung von Klagen, die das populäre Unkrautvernichtungsmittel Roundup mit Krebs in Verbindung bringen, und prüft Kreisen zufolge gleichzeitig einen Konkursantrag für das Agrargeschäft Monsanto für den Fall, dass der Vergleichsplan scheitert. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen erklärten, plant Bayer einige der Sammelklagen gegen Roundup vor einem Gericht in Missouri beizulegen, wo die meisten dieser Klagen anhängig seien.
HENSOLDT
In der deutschen Rüstungsindustrie wünschen sich Unternehmen nach dem Bekenntnis der neuen Bundesregierung zu höheren Verteidigungsausgaben rasch Klarheit über den Investitionsbedarf der Bundeswehr. "Wenn Deutschland Rüstungsgüter von der Stange kaufen und in unsere Regale greifen will, müssen wir wissen, wie groß der Bedarf ist, damit wir entsprechende Produktionskapazitäten aufbauen können", sagte der Vorstandschef des Rüstungsunternehmens und Radarspezialisten Hensoldt, Oliver Dörre, der Augsburger Allgemeinen.
APPLE
US-Präsident Donald Trump will ein iPhone aus US-Produktion, aber Apple-CEO Tim Cook hat keine Pläne in nächster Zeit eines zu liefern. Dieser Streit brach offen aus, als Trump Cook für die Pläne des iPhone-Herstellers rügte, die Endmontage vieler in die USA gehender Geräte nach Indien zu verlegen. Trump wiederholte seine Forderung, Apple solle die Produktion zurück nach Amerika holen.
RIO TINTO
investiert 1,2 Milliarden US-Dollar in die Modernisierung eines Wasserkraftwerks in Quebec, um die künftige Aluminiumproduktion in der kanadischen Provinz zu sichern.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 16, 2025 01:32 ET (05:32 GMT)
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