MÄRKTE USA/Handelsgespräche versetzen Aktienanleger in Warteposition

09.06.2025 / 22:19 Uhr

DOW JONES--Die Wall Street hat am Montag die jüngsten Aufschläge gehalten bzw. ganz leicht ausgebaut. Angesichts der US-chinesischen Handelsgespräche in London wollten sich Anleger aber nicht aus der Deckung wagen, solange keine Ergebnisse der Verhandlungen bekannt wurden. Die Delegationen sind hochkarätig besetzt. Das US-Verhandlungsteam wird von Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer angeführt. Die chinesische Delegation steht unter der Leitung von Vizepremier He Lifeng. Das Treffen wurde kurzfristig nach einem Telefongespräch von US-Präsident Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping vergangene Woche anberaumt.

Der Dow-Jones-Index stagnierte bei 42.762 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite stiegen um 0,1 bzw. 0,3 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.820 (Freitag: 1.903) Kursgewinner und 954 (882) -verlierer gezählt. Unverändert schlossen 58 (47) Titel. "Aktien könnten einen neuen Treiber benötigen, um die Rally der vergangenen Woche fortzusetzen (...). Das Ergebnis der Diskussionen wird für die Marktstimmung zu Beginn dieser Woche entscheidend sein", sagte XTB-Analystin Kathleen Brooks mit Blick auf die Gespräche in London.

Die Hoffnungen ruhten auf einer Annäherung beider Seiten, was entsprechend positive Impulse für die weltweite Konjunktur lieferte. US-Präsident Trump hatte seine sogenannten reziproken Zölle gegen China noch bis zum 12. August ausgesetzt. Das chinesische Handelsministerium hatte am Wochenende ein Entgegenkommen bei Seltenen Erden als Geste des guten Willens signalisiert.

Auch am Rentenmarkt schauten Anleger gespannt gen London, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank nach dem jüngsten Höhenflug um 2 Basispunkte auf 4,49 Prozent. Etwas nervös blickten Anleger den in dieser Woche anstehenden Auktionen 3-, 10- und 30-jähriger Staatsanleihen im Wochenverlauf entgegen, nachdem jüngst eine Emission 20-jähriger Schuldtitel auf eine schwache Nachfrage gestoßen war.

Mit den nachgebenden Marktzinsen am langen Ende büßte der Dollar seine Freitagsaufschläge zum Teil wieder ein, der Dollar-Index verlor 0,2 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten böten der Währung keine nachhaltige Unterstützung, sagte MUFG-Analyst Lee Hardman. Die US-Wirtschaft bleibe wackelig, was den Greenback anfällig mache, da Zinssenkungen in den USA im zweiten Halbjahr wahrscheinlich seien.

Die Erdölpreise zogen mit der Hoffnung auf eine Einigung im US-chinesischen Handelsstreit leicht an. Die jüngste Fördererhöhung durch die Gruppe Opec+ hat sich nach Einschätzung von Morgan Stanley noch nicht in einem signifikanten Produktionsanstieg niedergeschlagen. Gold verteuerte sich je Feinunze um 0,5 Prozent. Sinkende Marktzinsen und die Dollar-Schwäche stützten. Die sich entwickelnden wirtschaftlichen Sorgen über eine Stagflation der US-Wirtschaft sprechen nach Einschätzung des World Gold Council für das Edelmetall. "Stagflationsphasen waren im Durchschnitt recht gut für Gold im Vergleich zu Aktien, zyklischen Rohstoffen und Anleihen", so der Branchenverband.

Apple mit KI-Sorgen

Unternehmensseitig stand Apple mit ihrer jährlichen Entwicklerkonferenz (WWDC) im Fokus. Der iPhone-Hersteller stellte Neuerungen beim Betriebssystem- und KI vor. Erste Kommentare zeigten sich über die KI-Fortschritte etwas enttäuscht, der Kurs büßte 1,2 Prozent ein. Für Qualcomm ging es um 3,6 nach oben. Der US-Chiphersteller übernimmt die britische Alphawave für 2,4 Milliarden Dollar. Alphawave machten in London einen Satz um 18,9 Prozent.

Tesla erholten sich im Tagesverlauf und schlossen knapp im Plus. Die Aktie wird mehr und mehr zum Spielball im öffentlich eskalierten Streit der ehemals Verbündeten Donald Trump und Tesla-Chef Elon Musk. Die Seifenoper zwischen den beiden scheine sich aber abzukühlen, so die Analysten von Wedbush.

Enttäuschte Erwartungen, die Aktien von Robinhood Markets und AppLovin würden in den S&P-500-Index aufgenommen, drücken deren Kurse um 4,8 bzw. 4,2 Prozent. Nicht gut kam bei Warner Bros. Discovery die Aufspaltung in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehmen an. Der Kurs drehte um 3 Prozent ins Minus.

Unitedhealth wurden 0,4 Prozent tiefer gehandelt. Der Krankenversicherer will laut einem Bericht sein Geschäft in Lateinamerika verkaufen, wobei es Gebote bis zu 1 Milliarde Dollar geben soll. Der Ölfeldausrüster Baker Hughes (+1,1%) trennt sich von seinem Geschäft mit Präzisionssensoren und -instrumenten. Crane (+4,7%), ein Hersteller von Luftfahrt-Komponenten, übernimmt den Geschäftsbereich für 1,15 Milliarden Dollar.

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INDEX                      zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     42.761,76       -0,0%       -1,11       +0,5% 
S&P-500                   6.005,88       +0,1%        5,52       +2,0% 
NASDAQ Comp              19.591,24       +0,3%       61,28       +1,1% 
NASDAQ 100               21.797,87       +0,2%       36,08       +3,6% 
 
DEVISEN                    zuletzt       +/- %        0:00   Fr, 17:04   % YTD 
EUR/USD                     1,1425       +0,3%      1,1394      1,1390  +10,1% 
EUR/JPY                     165,18       +0,1%      164,97      165,04   +1,2% 
EUR/CHF                     0,9386       +0,2%      0,9366      0,9380   +0,3% 
EUR/GBP                     0,8428       +0,1%      0,8421      0,8420   +1,9% 
USD/JPY                     144,58       -0,1%      144,79      144,90   -7,9% 
GBP/USD                     1,3555       +0,2%      1,3531      1,3529   +8,0% 
USD/CNY                     7,1762       -0,1%      7,1812      7,1854   -0,4% 
USD/CNH                     7,1834       -0,1%      7,1908      7,1926   -1,9% 
AUS/USD                     0,6518       +0,3%      0,6498      0,6486   +4,9% 
Bitcoin/USD             108.771,75       +2,3%  106.373,70  104.948,90  +12,0% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    65,31        64,8       +0,8%        0,51   -9,9% 
Brent/ICE                    67,04       66,65       +0,6%        0,39  -10,9% 
 
METALLE                    zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                       3328,31     3310,66       +0,5%       17,65  +26,2% 
Silber                       32,16       31,57       +1,9%        0,59  +13,0% 
Platin                     1067,19     1026,84       +3,9%       40,35  +17,3% 
Kupfer                        4,90        4,85       +1,1%        0,05  +20,7% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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