MÄRKTE EUROPA/Aktien schwächer - Unsicherheit bleibt groß
17.06.2025 / 15:50 Uhr
DOW JONES-- Die neuerliche Zuspitzung im Nahost-Konflikt und das Warten auf die Sitzung der US-Notenbank sorgen am Dienstag an den europäischen Börsen für Verkäufe. Der DAX verliert am Nachmittag 1 Prozent auf 23.463 Punkte und hat sich zumindest etwas vom Tagestief gelöst, das der Index bei 23.315 Punkten erreichte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1 Prozent nach unten. Die Ölpreise zeigen sich wieder mit kräftigen Aufschlägen von etwa 2 Prozent. "Positiv ist, dass der Bereich um 23.300 bis 23.200 dem Druck weiter Stand hält", so ein Händler mit Blick auf die technische Verfassung des DAX. Die ehemalige technische Widerstandszone sei nun zur Unterstützungszone geworden.
Dass US-Präsident Donald Trump die Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgerufen hat, schürt Spekulationen über eine Ausweitung des Konflikts. "Andererseits zeigen die heutigen Abschläge in Rüstungs-Aktien wie Rheinmetall, Hensoldt oder Renk, dass die Marktteilnehmer eher früher als später eine diplomatische Lösung erwarten", sagt Jens Klatt von XTB. Er verweist auch darauf, dass Rheinmetall das sechstgrößte Unternehmen im DAX ist. "Und wenn die Aktie Abschläge von in der Spitze 3 Prozent und mehr sieht, dann wirkt sich das auch auf den DAX aus", sagt er.
Klatt meint aber auch, das Warten auf die US-Notenbank Fed bremse aktuell den DAX: "Schauen wir mal, was die Fed am Mittwoch liefert", ergänzt er: Eine geldpolitische lockere Haltung in ihrer Rhetorik könnte die aktuelle Zurückhaltung im DAX schnell als "Durchschnaufen" vor einer neuen Attacke auf die 24.000 offenbaren, so der Marktanalyst.
Die Bewegungen am Devisen- und am Anleihemarkt fallen gering aus. Auch beim Goldpreis tut sich wenig, eine Flucht in sichere Häfen ist also kaum zu beobachten.
Dass US-Präsident Donald Trump die Bewohner Teherans zum Verlassen der Stadt aufgerufen hat, schürt Spekulationen über eine Ausweitung des Konflikts. Trump verlässt derweil wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran den G7-Gipfel in Kanada vorzeitig - und damit auch ohne neue Handelsabkommen, die aber ohnehin kaum erwartet wurden. Derweil wurde laut israelischen Angaben der Chef der iranischen militärischen Einsatzplanung Ali Shadmani bei einem Angriff getötet. Er war nach der Tötung seines Vorgängers nur wenige Tage im Amt.
Die vorzeitige Trump-Abreise sei schwer zu deuten, heißt es bei QC Partners. "Im besten Fall will sich der US-Präsident einer diplomatischen Lösung widmen und unmittelbar in Gespräche mit den Kriegsparteien eintreten. Solange aber nicht klar ist, was der US-Präsident plant, ist die Unsicherheit hoch." Entsprechend skeptisch reagieren die Börsen deshalb auf die vorzeitige Abreise. Trump selbst sagte: "Es geht um etwas viel Größeres als das", und bezog sich damit auf etwaige Waffenstillstandsverhandlungen.
Ein starker Anstieg des ZEW-Konjunkturbarometers geht mehr oder weniger unter. Die Konjunkturerwartungen haben kräftig zugelegt und auch die Lageeinschätzung hat sich auf niedrigem Niveau aufgehellt. Allerdings dürfte sich die militärische Eskalation im Nahen Osten noch kaum in dem Index widerspiegeln. Ein Händler verweist darauf, dass die Umfrage in weiten Teil vor dem Beginn des Luftkriegs zwischen Israel und dem Iran erhoben worden ist. "Der mit der Eskalation gestiegende Ölpreis dürfte die Erwartungen seit der Umfrage schon wieder beeinträchtigt haben", sagt er. Marc Schattenberg, Analyst der Deutschen Bank, sieht nun Rückschlagspotenzial beim ZEW-Index in der nächsten Umfrage.
Bei den Stoxx-Branchen-Subindizes liegt nur der Index der Ölwerte im Plus, und zwar mit gut 1 Prozent. Am Ende rangieren Bankaktien, deren Index um 1,8 Prozent fällt.
MTU nach Prognoseanhebung sehr fest
Bei den Einzeltiteln im DAX steigen MTU um 2,5 Prozent. Laut Aussagen auf dem Kapitalmarkttag soll der Umsatz in diesem Jahr auf 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro wachsen, bisher war MTU von 8,3 bis 8,5 Milliarden Umsatz ausgegangen. Der Kurs notiert nun auf dem höchsten Stand seit knapp zwei Wochen und nur noch knapp unter dem Allzeithoch von 361,70 Euro.
Auf der anderen Seite verlieren Fresenius Medical Care zu ihrem Kapitalmarkttag 4,4 Prozent. Deutsche Telekom fallen um 2 Prozent, Hier belastet zusätzlich, dass sich laut der Nachrichtenagentur Bloomberg die japanische Softbank Group von 21,5 Millionen Aktien der Tochter T-Mobile US trennt - für je 224 bis 228 Dollar an. Der Abschlag wäre aber eher gering: T-Mobile gingen am Montag mit 230,99 Dollar aus dem Handel.
BASF gewinnen 0,7 Prozent, hier stützt das Öl- und Gasgeschäft des Konzerns den Kurs, wie ein Händler sagt.
Der Brillenverkäufer Mister Spex hat wegen des hohen Wettbewerbsdrucks seine Prognose gesenkt. Die Aktie verliert 5,3 Prozent.
=== zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.284,49 -1,0% -55,08 +9,1% Stoxx-50 4.485,37 -0,9% -42,27 +5,1% DAX 23.462,88 -1,0% -236,24 +19,0% MDAX 29.726,04 -0,9% -280,01 +17,3% TecDAX 3.800,23 -1,3% -48,83 +12,6% SDAX 16.767,46 -0,8% -137,52 +23,3% CAC 7.676,51 -0,8% -65,73 +4,9% SMI 12.015,61 -0,6% -75,26 +4,2% ATX 4.368,55 -0,7% -31,89 +20,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1559 -0,0% 1,1564 1,1583 +11,6% EUR/JPY 167,47 +0,1% 167,37 166,88 +2,8% EUR/CHF 0,9416 +0,1% 0,9411 0,9397 +0,3% EUR/GBP 0,8533 +0,2% 0,8515 0,8521 +2,9% USD/JPY 144,89 +0,1% 144,73 144,07 -8,0% GBP/USD 1,3546 -0,2% 1,3579 1,3594 +8,5% USD/CNY 7,1748 +0,0% 7,1729 7,1741 -0,5% USD/CNH 7,1841 +0,0% 7,1813 7,1826 -2,1% AUS/USD 0,6532 +0,1% 0,6526 0,6535 +5,4% Bitcoin/USD 105.439,50 -2,9% 108.558,95 107.631,20 +14,8% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,68 70,91 +2,5% 1,77 -1,1% Brent/ICE 74,33 72,5 +2,5% 1,83 -2,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.389,13 3.384,20 +0,1% 4,93 +28,9% Silber 32,03 31,45 +1,8% 0,58 +12,8% Platin 1.088,55 1.081,23 +0,7% 7,32 +23,3% Kupfer 4,81 4,84 -0,6% -0,03 +18,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
DJG/hru/cln
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