MÄRKTE ASIEN/Tokio und Seoul weiter im Aufwind - Hongkong schwach

18.06.2025 / 09:22 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Erneut keine einheitliche Tendenz haben die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Mittwoch gezeigt. Die negative Vorgabe der Wall Street verpuffte weitgehend, ebenso die weiterhin unsichere Lage in Nahost. US-Präsident Donald Trump hat Iran zur Kapitulation aufgerufen und schließt offenbar ein Eingreifen der USA nicht aus. Lediglich Hongkong hing zurück mit einem Minus von 1,3 Prozent des HSI im dortigen Späthandel. In Schanghai (+0,1%) drehte das Marktbarometer im Handelsverlauf zumindest noch knapp ins Plus. Im australischen Sydney (-0,1%) tat sich bereits den dritten Tag in Folge kaum etwas.

In Seoul (+0,7%) und in Tokio, wo der Nikkei-225 um 0,8 Prozent zulegte, ging es dagegen bereits den dritten Tag in Folge nach oben. In Tokio erreichte der Nikkei-225 sogar ein Viermonatshoch. In Tokio steckten die Börsianer weg, dass die Exporte des Landes im Mai um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr niedriger ausfielen. Ökonomen hatten mit einem ganz kleinen Plus gerechnet. Es war zugleich der erste Rückgang seit acht Monaten und spiegelt die Belastungen durch die US-Zölle wider. Die Exporte in die USA knickten entsprechend sogar um über 11 Prozent ein, weil unter anderem weniger Autos, Autoteile und Ausrüstung für die Chipindustrie ausgeführt wurden.

Bei den Ölpreisen tat sich im asiatischen Handel zunächst wenig, sie kamen leicht zurück, allerdings waren sie am Vortag auch stark gestiegen um rund 5 Prozent. Die Analysten von Fitch Ratings sehen die geopolitische Risikoprämie bei den Ölpreisen als auf 5 bis 10 Dollar begrenzt an. Eine erhebliche Störung der iranischen Produktions- oder Exportinfrastruktur würde die Preise zwar weiter in die Höhe treiben. Aber selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass alle iranischen Exporte ausfallen sollten, könnten sie durch freie Kapazitäten der Opec+-Produzenten ersetzt werden. Bei einem schwerwiegenderen Szenario mit einer Unterbrechung der Schifffahrt durch die Straße von Hormus könnten die Preise aber höher steigen.

Unterstützung kam weiter von der Währungsseite. Der Dollar wertete auf, was Exporte aus der Region verbilligt.

Unter den Einzelwerten gaben in Hongkong Li Auto um rund 4 Prozent nach. Laut Medienberichten hat Meituan-Gründer Wang Xing, zugleich ein Großaktionär des Elektrofahrzeugherstellers, seinen Anteil an dem Unternehmen weiter reduziert auf gut 20 Prozent. Meituan gaben ähnlich stark nach. Verkauft wurden aber auch andere Technologieschwergewichte wie Alibaba (-2,4%) oder Tencent (-1,7%).

Zu den größten Gewinnern in Tokio gehörten Nintendo mit einem Plus von 6,6 Prozent. Es war bereits der fünfte Anstieg in Folge. Jefferies sieht weiter Kurspotenzial: "Wir glauben, dass die Switch 2 ein großer Erfolg sein wird, und der Aktienkurs spiegelt das noch nicht ausreichend wider". Nintendo hatte in der Vorwoche Rekordverkäufe der Switch 2 gemeldet.

In Sydney waren Boss Energy gesucht nach Vorlage eines Produktionsberichts. Demnach erreichte das Unternehmen seine Ziele für 2025 frühzeitig. Das Analysehaus Euroz Hartleys reagierte mit einer Kurszielerhöhung. Boss gewannen 4,3 Prozent.

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Index (Börse)         zuletzt       +/- %       % YTD        Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney) 8.531,20       -0,1%       +4,7%       08:00 
Nikkei-225 (Tokio)  38.885,15       +0,9%       -4,0%       08:30 
Kospi (Seoul)        2.972,19       +0,7%      +23,9%       08:30 
Schanghai-Comp.      3.388,81       +0,1%       +1,1%       09:00 
Hang-Seng (Hongk.)  23.670,46       -1,3%      +20,1%       10:00 
 
DEVISEN               zuletzt       +/- %       00:00   Di, 09:29   % YTD 
EUR/USD                1,1519         0,3      1,1482      1,1556  +11,6% 
EUR/JPY                166,90         0,1      166,76      167,21   +2,8% 
EUR/GBP                0,8551        -0,0      0,8553      0,8521   +2,9% 
GBP/USD                1,3472         0,4      1,3425      1,3561   +8,5% 
USD/JPY                144,88        -0,2      145,23      144,70   -8,0% 
USD/KRW              1.370,08        -0,8    1.380,72    1.363,48   -6,5% 
USD/CNY                7,1758        -0,1      7,1794      7,1752   -0,5% 
USD/CNH                7,1858        -0,1      7,1916      7,1844   -2,1% 
USD/HKD                7,8499         0,0      7,8497      7,8498   +1,0% 
AUD/USD                0,6511         0,5      0,6477      0,6535   +5,4% 
NZD/USD                0,6038         0,3      0,6020      0,6069   +7,6% 
BTC/USD            104.979,40         0,4  104.594,05  106.593,10  +14,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               74,65       75,12       -0,6%       -0,47   -1,1% 
Brent/ICE               76,27       77,19       -1,2%       -0,92   +2,6% 
 
METALLE               zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                 3.381,30    3.390,23       -0,3%       -8,92  +28,9% 
Silber                  32,33       32,28       +0,2%       +0,05  +12,8% 
Platin               1.108,38    1.103,88       +0,4%       +4,50  +23,3% 
Kupfer                   4,85        4,81       +0,8%        0,04  +17,4% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/flf

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