MÄRKTE USA/Knapp behauptet - Chipwerte unter Druck
20.06.2025 / 22:12 Uhr
DOW JONES--Kaum verändert sind die US-Börsen am Freitag aus dem Handel gegangen. Belastet wurden die Märkte bei der Rückkehr aus der Feiertagspause von Verlusten im Chipsektor. Dieser war unter Druck geraten, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, US-Präsident Donald Trump plane neue Einschränkungen beim Export von US-Chipherstellungsanlagen nach China. Damit rückte der Zollstreit wieder in den Vordergrund.
Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 42.207 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gaben um 0,2 und 0,5 Prozent nach. Den 1.459 (Mittwoch: 1.543) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.322 (1.216) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 50 (88) Titel.
Zunächst hatte es nach einer Erholung der Börsen ausgesehen, nachdem ein militärisches Eingreifen der USA in den Krieg zwischen Israel und Iran vorerst vom Tisch schien. Nach seiner verschärften Tonlage gegenüber Iran klang Präsident Trump nun wieder konzilianter. Er will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob sich die USA an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen. Grund für die Bedenkzeit sei eine "beträchtliche Chance" für Verhandlungen. Laut Trumps Sprecherin strebt der Präsident immer Diplomatie an. Er scheue sich allerdings auch nicht, Stärke zu zeigen. Einem Reuters-Bericht zufolge hat auch die iranische Regierung Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Hoffnungsvoll stimmte außerdem, dass europäische Außenminister in Genf Gespräche mit Vertretern des Irans über das umstrittene Atomprogramm führen.
Positiv wurden daneben Äußerungen des Fed-Gouverneurs Christopher Waller aufgenommen. Er sagte, dass die Fed schon im Juli die Zinsen senken sollte.
Zu einer erhöhten Volatilität trug auch der Große Verfalltermin bei. Als Besonderheit kam dieses Mal noch hinzu, dass der Termin unmittelbar auf einen Feiertag folgte. Am Donnerstag waren die US-Börsen wegen "Juneteenth" geschlossen. Einige Beobachter hielten es für möglich, dass viele Händler den Freitag als Brückentag nutzen und die Umsätze daher nicht so hoch sind wie sonst an Verfallstagen. Derweil stieg das "Angstbarometer" VIX wieder über die Marke von 20.
Ein Seismograph für die Risikoneigung anlässlich der Lage in Nahost blieb der Ölpreis. Er hatte mit Ausbruch des Krieges deutlich zugelegt, mit der Aussicht auf Verhandlungen sanken die Preise für Brent und WTI um etwa 2 Prozent. Berichten zufolge versucht der Iran überdies derzeit, so viel Öl wie möglich zu exportieren, solange dies noch möglich ist.
"Zwar dürfte der Ölpreis wahrscheinlich einen gewissen geopolitischen Aufschlag beibehalten, Brent könnte nach dem Anstieg auf 79 Dollar pro Barrel am Donnerstag aber wieder unter 75 Dollar fallen, weil die Ängste vor einer größeren Eskalation des Konflikts nachlassen", urteilte XTB-Analystin Kathleen Brooks.
Als marktfreundlich wurde der eigentlich schwache Philadelphia Fed Index für Juni am Markt interpretiert. Dieser stagnierte und fiel damit aber schwächer als gedacht aus - der Index untermauert die trüben Konjunkturaussichten. Da auch die Preiskomponenten zum Teil deutlich nachgaben, wurden wiederum die Inflationssorgen etwas gedämpft. Dies lieferte Argumente für baldige Zinssenkungen.
Dass immer noch Vorsicht dominiert, ließ sich auch am Rentenmarkt ablesen, wo die Notierungen des vermeintlich sicheren Hafens stiegen und die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 1 Basispunkt auf 4,38 Prozent sank. Der Dollar wurde von den deutlich sinkenden Ölpreisen belastet. Seit Tagen ist zu beobachten, dass Greenback und Erdölpreise in die gleiche Richtung laufen, denn die USA zählen zu den weltgrößten Rohölförderern. Der Dollar-Index gab 0,2 Prozent nach - auch gedrückt durch die Daten aus Philadelphia.
Auch der sichere Goldhafen wurde von Anlegern nicht angelaufen - er spiegelte ebenfalls die verbesserte Risikoneigung mit der Hoffnung auf eine Deeskalation im Nahen Osten wider. Der Preis für die Feinunze tendierte knapp behauptet.
Bericht über Exportbeschränkungen nach China belastet Chipwerte
Im Chipsektor fielen Nvidia in Reaktion auf den Bericht über geplante Beschränkungen des Exports von Chipausrüstung nach China um 1,1 Prozent. Broadcom verloren 0,3 und Intel 2 Prozent.
Tesla (-0,1%) profitierten nicht von der Nachricht, dass das Unternehmen in China einen Vertrag über den Bau eines Energiespeichers in China unterzeichnet hat. Er soll in Shanghai stehen und der größte des Landes werden.
Bei Microsoft steht offenbar in den kommenden Wochen eine neue Runde von Stellenstreichungen an, tausende Arbeitsplätze sollen dabei auf der Kippe stehen. Wie mit der Sache vertraute Personen sagten, sollen vor allem Stellen im Vertrieb, aber auch in anderen Teams wegfallen, wobei die Anzahl aber noch nicht endgültig sei. Der Kurs schloss 0,6 Prozent niedriger.
GMS schossen um 24 Prozent in die Höhe. Home Depot (+0,8%) hat ein Übernahmegebot für den Anbieter von Produkten rund ums Haus vorgelegt. Nach schwachen Viertquartalszahlen stürzte der Kurs des Handfeuerwaffenherstellers Smith & Wesson um rund 20 Prozent ab.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.206,82 +0,1% 35,16 -0,9% S&P-500 5.967,84 -0,2% -13,03 +1,7% NASDAQ Comp 19.447,41 -0,5% -98,86 +1,2% NASDAQ 100 21.626,39 -0,4% -93,30 +3,4% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:20 % YTD EUR/USD 1,1520 +0,2% 1,1494 1,1469 +11,0% EUR/JPY 168,38 +0,7% 167,21 167,05 +2,6% EUR/CHF 0,9424 +0,4% 0,9386 0,9391 0% EUR/GBP 0,8565 +0,3% 0,8537 0,8540 +3,2% USD/JPY 146,16 +0,5% 145,46 145,66 -7,5% GBP/USD 1,3450 -0,1% 1,3464 1,3430 +7,6% USD/CNY 7,1685 -0,0% 7,1715 7,1792 -0,5% USD/CNH 7,1812 -0,1% 7,1860 7,1912 -2,0% AUS/USD 0,6452 -0,4% 0,6477 0,6456 +4,7% Bitcoin/USD 103.598,25 -0,7% 104.367,00 104.363,65 +10,3% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 74,04 75,52 -2,0% -1,48 +5,0% Brent/ICE 77,28 78,74 -1,9% -1,46 +5,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.365,44 3.370,68 -0,2% -5,24 +28,4% Silber 31,28 31,73 -1,4% -0,45 +13,8% Platin 1.100,35 1.127,24 -2,4% -26,89 +28,7% Kupfer 4,84 4,81 +0,6% 0,03 +18,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
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