XETRA-SCHLUSS/DAX steckt US-Militärschlag gegen Iran gut weg
23.06.2025 / 17:56 Uhr
DOW JONES--Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag nach einem Verlauf in eher engen Grenzen mit leichten Verlusten geschlossen. Der US-Militärschlag gegen den Iran vom Wochenende sorgte nur für sehr verhaltene Reaktionen an den Aktien- Rohstoff- und Devisenmärkten. Der DAX verlor 0,3 Prozent 23.269. Der als Krisenbarometer geltende Ölpreis stieg anfangs leicht, rutschte dann aber sogar ins Minus. Die Hoffnung sei, dass der US-Militärschlag ein einmaliges Ereignis bleibe und die Reaktionen des Iran nicht besonders heftig ausfielen, kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Er verwies allerdings auch darauf, dass der DAX bereits neun der vergangenen elf Handelstage im Minus beendet habe. "Von daher wurde zumindest ein Teil der Eskalation schon im Vorfeld eingepreist", sagte er.
Sollte der Iran beabsichtigen und auch in der Lage sein, die Seestraße von Hormus zu sperren, könnte sich die Lage über deutlicher steigende Ölpreise aber verschlechtern, hieß es an anderer Stelle. Durch die Meerenge werden knapp 20 Prozent des weltweiten Ölbedarfs transportiert. Volkswirt Holger Schmieding von Berenberg zeigte sich derweil entspannt: "Unsere Schätzungen basieren weiter auf der Annahme, dass die Ölpreise spätestens bis Herbst auf das Vorkrisenniveau zurückfallen. Zwar könnte der Iran die Straße von Hormus sperren. "Das wäre aber für Teheran eine Hochrisikostrategie", so Schmieding. Denn unter einer Sperrung würde China leiden und auch viele Länder, die normalerweise nicht an der Seite der USA stünden.
Reise- und Luftfahrtaktien wurden gemieden. Lufthansa verloren 0,9 Prozent, Tui 3,9 Prozent. Hapag-Lloyd legten dagegen um 0,6 Prozent zu. Das Reedereiunternehmen hatte mitgeteilt, zumindest bis auf weiteres Containerschiffe durch die Straße von Hormus zu navigieren.
Etwas überraschend sorgte die Entwicklung bei Rüstungsaktien für keine Kursanstiege, im Gegenteil kam es hier zu deutlicheren Verlusten. Händler verwiesen auf den am Dienstag startenden Nato-Gipfel. Dort sollen die bisher schon kommunizierten Ausgaben von 5 Prozent des BIP für Rüstung bis 2035 beschlossen werden. Spanien hat aber bereits eine Sonderregelung ausgehandelt. In der Folge könnten auch andere Länder ähnliche Zugeständnisse einfordern, hieß es. Dazu belastete laut Händlern, dass Citi die Hensoldt-Aktie zum Verkauf stellte. Der Kurs gab um 2,1 Prozent nach. Renk verloren 5,3 und Rheinmetall 1 Prozent.
Mutares schlossen 2,5 Prozent fester. Das Beteiligungsunternehmen will im Juni die schwedische Terranor Group AB an die Börse bringen, einen Betreiber von Straßen. Die Nachricht komme gut an, weil sie eine intakte Transaktionsdynamik zeige, hieß es. Die Mutares-Aktie wird nach einer zwischenzeitlichen Herausnahme wegen verpasster Fristen seit heute wieder im SDAX notiert.
INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 23.269,01 -0,3% +17,3% DAX-Future 23.366,00 -0,2% +16,0% XDAX 23.247,88 -0,2% +17,5% MDAX 29.283,92 -0,3% +14,8% TecDAX 3.762,37 +0,3% +9,8% SDAX 16.523,43 -0,0% +20,5% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 131,06 +21 YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Aktien Umsatz Vortag Aktien Vortag DAX 12 28 0 3.462,0 50,0 12.167,8 153,4 MDAX 19 28 3 353,5 26,6 1.775,9 80,4 TecDAX 14 15 1 430,6 15,5 3.571,6 50,4 SDAX 30 36 4 54,9 6,1 260,6 17,3 Umsätze in Millionen Euro bzw. Stück
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