MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen dürften Wall Street drücken

01.07.2025 / 14:26 Uhr

DOW JONES--Nach den jüngsten Rekordständen dürften Anleger an der Wall Street am Dienstag ein paar Gewinne einstreichen. Je näher das Ende der Aussetzung der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle gegen praktisch alle Länder der Welt am 9. Juni rücke, desto höher die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen, heißt es im Handel. Der Aktienterminmarkt deutet einen etwas leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt an. Zwar bleibt die Meldungslage rund um die Zollverhandlungen von überwiegend positiven Schlagzeilen geprägt, doch vermissen Anleger Handfestes.

Berichten zufolge soll die EU offen sein für ein Handelsabkommen mit den USA. Der Staatenbund soll einen Einheitszoll von 10 Prozent auf viele Produkte akzeptieren, allerdings verlange Brüssel im Gegenzug niedrigere Zollsätze in einigen Schlüsselsektoren wie Automobilbau sowie Stahl- und Aluminium-Produkte, wo die US-Zölle besonders üppig ausfallen. Eine Einigung sei zwar möglich, aber keineswegs sicher, ist zu vernehmen. Trump beschwert sich indes über niedrige Reisimporte durch Japan, damit könnte ein weiterer Handelsdiput entstehen.

Musk-Trump-Eskalation drückt Tesla

Als Vorwand für Gewinnmitnahmen dient auch der wieder hochkochende Streit zwischen Trump und Tesla-CEO Elon Musk. Letzterer droht bei Verabschiedung des Steuergesetzes im Kongress sogar mit der Gründung einer eigenen Partei. Trump ließ derweil durchblicken, dass sich die bis vor Kurzem von Musk geleitete Regierungsbehörde zur staatlichen Effizienzsteigerung Musks Unternehmen vornehmen könnte. Tesla geben vorbörslich um 6 Prozent nach und bauen die Abschläge damit aus.

Am Rentenmarkt neigen die Renditen zur Schwäche, viel Bewegung zeigt sich aber nicht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt ganz knapp auf 4,20 Prozent. Der Dollar fällt dagegen deutlicher auf das nächste Dreieinhalbjahrestief - der Dollar-Index gibt um 0,4 Prozent nach. Pepperstone-Stratege Michael Brown rechnet mit einem weiteren Dollar-Rückgang. Die Vorstellung einer Sonderstellung der USA schwinde weiter und internationale Investoren verschöben weiter Kapital aus den USA als Reaktion auf die anhaltende politische Unsicherheit und Inkohärenz. Der Euro dürfte am meisten von einem schwächeren Dollar profitieren.

Die Dollar-Abwertung und fallende Marktzinsen hieven den Goldpreis um 1,4 Prozent pro Feinunze nach oben. Laut Marktstratege David Morrison von Trade Nation ebbt die Nachfrage nach sicheren Anlagen nicht ab. Zudem verstärke die Dollar-Schwäche die Attraktivität des Edelmetalls. Andere Stimmen sehen einen weiteren Zusammenhang zwischen Gold-Stärke und Dollar-Schwäche. Immer mehr Notenbanken wendeten sich vom Greenback ab und horteten stattdessen Gold als Reservewährung.

Der schwache Dollar stützt auch die Erdölpreise. Hier stünden sich Angebotssorgen durch die höhere Opec+-Förderung und Hoffnungen auf ein Anziehen der Nachfrage durch Handelsabkommen gegenüber, heißt es.

Amazon gegen den Trend knapp im Plus

Amazon will ihre eigenen Industrieroboter weiterhin hauptsächlich in den USA herstellen. Der Konzern habe bisher über 1 Million Roboter an seinen Standorten im Einsatz, wovon die meisten an den Amazon-Robotics-Standorten in Massachusetts entworfen und produziert würden, sagt Technikchef Tye Brady. Damit entgeht der Einzelhandelsriese möglichen Importzöllen, der Kurs steigt vorbörslich um 0,1 Prozent.

Bei Robinhood Markets geht die Rally mit einem Plus von 3,3 Prozent weiter, nachdem der Digitalmarktplatz am Vortag auf ein Allzeithoch gesprungen war. Der Marktplatz erfreut Anleger mit diversen neuen Krypto-Angeboten in den USA und Europa. Wolfspeed haussieren um 75 Prozent, nachdem der Fertiger von Halbleiterkomponenten Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet hat. Die Gesellschaft verfolgt damit einen riskanten Plan, um sich von Schulden in Milliardenhöhe zu trennen. Anleger setzen auf Erfolg bei der Pennystock-Aktie. Progress Software sinken nach eigentlich überzeugenden Geschäftszahlen und einem angehobenen Ausblick um 3,2 Prozent. Die Gesellschaft übernimmt das spanische Startup Nuclia.

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DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Mo, 17:58 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1816        +0,3%      1,1781         1,1771  +13,8% 
EUR/JPY                     168,65        -0,6%      169,71         169,70   +4,2% 
EUR/CHF                     0,9319        -0,3%      0,9345         0,9345   -0,4% 
EUR/GBP                     0,8587        +0,1%      0,8581         0,8579   +3,7% 
USD/JPY                     142,75        -0,9%      144,05         144,17   -8,4% 
GBP/USD                     1,3759        +0,2%      1,3731         1,3721   +9,7% 
USD/CNY                     7,1498        -0,1%      7,1566         7,1592   -0,7% 
USD/CNH                     7,1577        -0,0%      7,1588         7,1599   -2,4% 
AUS/USD                     0,6585        +0,1%      0,6580         0,6572   +6,3% 
Bitcoin/USD             106.685,20        -0,4%  107.162,40     107.627,70  +13,4% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    65,68        65,11       +0,9%           0,57   -9,6% 
Brent/ICE                    67,63        67,61       +0,0%           0,02  -11,0% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.349,65     3.302,88       +1,4%          46,78  +25,9% 
Silber                       30,84        30,64       +0,7%           0,20   +9,9% 
Platin                    1.149,92     1.151,82       -0,2%          -1,90  +31,5% 
Kupfer                        5,10         5,03       +1,3%           0,06  +23,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/hab

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