MÄRKTE USA/Gewinnmitnahmen drücken Wall Street leicht
01.07.2025 / 15:51 Uhr
DOW JONES--Nach den jüngsten Rekordständen streichen Anleger an der Wall Street am Dienstag ein paar Gewinne ein. Je näher das Ende der Aussetzung der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle gegen praktisch alle Länder der Welt am 9. Juli rücke, desto höher sei die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen, heißt es im Handel. Zwar bleibt die Meldungslage rund um die Zollverhandlungen von überwiegend positiven Schlagzeilen geprägt, doch vermissen Anleger Handfestes. Im frühen Geschäft stagniert der Dow-Jones-Index bei 44.080 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Cpmposite verlieren 0,3 bzw. 0,4 Prozent.
Berichten zufolge soll die EU offen sein für ein Handelsabkommen mit den USA. Der Staatenbund soll einen Einheitszoll von 10 Prozent auf viele Produkte akzeptieren, allerdings verlange Brüssel im Gegenzug niedrigere Zollsätze in einigen Schlüsselsektoren wie Automobilbau sowie Stahl- und Aluminium-Produkte, wo die US-Zölle besonders üppig ausfallen. Eine Einigung sei zwar möglich, aber keineswegs sicher, ist zu vernehmen. Trump beschwert sich indes über niedrige Reisimporte durch Japan, womit ein weiterer Handelsdiput entstehen könnte.
Musk-Trump-Eskalation drückt Tesla
Als Vorwand für Gewinnmitnahmen dient auch der wieder hochkochende Streit zwischen Trump und Tesla-CEO Elon Musk. Letzterer droht bei Verabschiedung des Steuergesetzes im Kongress sogar mit der Gründung einer eigenen Partei. Trump ließ derweil durchblicken, dass sich die bis vor Kurzem von Musk geleitete Regierungsbehörde zur staatlichen Effizienzsteigerung Musks Unternehmen vornehmen könnte. Tesla geben um 7,2 Prozent nach.
Am Rentenmarkt drehen die Renditen ins Plus, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 3 Basispunkte auf 4,24 Prozent. Anleger setzten offenbar auf positive Daten zu neugeschaffenen Stellen (Jolts), heißt es.
Der Dollar fällt dagegen deutlicher auf das nächste Dreieinhalbjahrestief - der Dollar-Index gibt um 0,3 Prozent nach. Pepperstone-Stratege Michael Brown rechnet mit einem weiteren Dollar-Rückgang. Die Vorstellung einer Sonderstellung der USA schwinde weiter und internationale Investoren verschöben weiter Kapital aus den USA als Reaktion auf die anhaltende politische Unsicherheit und Inkohärenz. Der Euro dürfte am meisten von einem schwächeren Dollar profitieren.
Die Dollar-Abwertung hievt den Goldpreis um 1,3 Prozent je Feinunze nach oben. Laut Marktstratege David Morrison von Trade Nation ebbt die Nachfrage nach sicheren Anlagen nicht ab. Zudem verstärke die Dollar-Schwäche die Attraktivität des Edelmetalls. Andere Stimmen sehen einen weiteren Zusammenhang zwischen Gold-Stärke und Dollar-Schwäche. Immer mehr Notenbanken wendeten sich vom Greenback ab und horteten stattdessen Gold als Reservewährung.
Der schwache Dollar stützt auch die Erdölpreise. Hier stünden sich Angebotssorgen durch die erwartete höhere Opec+-Förderung und Hoffnungen auf ein Anziehen der Nachfrage durch Handelsabkommen gegenüber, heißt es.
Amazon gegen den Trend knapp im Plus
Amazon will ihre eigenen Industrieroboter weiterhin hauptsächlich in den USA herstellen. Der Konzern habe bisher über 1 Million Roboter an seinen Standorten im Einsatz, wovon die meisten an den Amazon-Robotics-Standorten in Massachusetts entworfen und produziert würden, sagt Technikchef Tye Brady. Damit entgeht der Einzelhandelsriese möglichen Importzöllen, der Kurs verliert 0,1 Prozent und hält sich damit wacker.
Bei Robinhood Markets geht die Rally mit einem Plus von 3,4 Prozent weiter, nachdem der Digitalmarktplatz am Vortag auf ein Allzeithoch gesprungen war. Der Marktplatz erfreut Anleger mit diversen neuen Krypto-Angeboten in den USA und Europa. Wolfspeed haussieren um 78,1 Prozent, nachdem der Fertiger von Halbleiterkomponenten Insolvenz nach Chapter 11 angemeldet hat. Die Gesellschaft verfolgt damit einen riskanten Plan, um sich von Schulden in Milliardenhöhe zu trennen. Anleger setzen auf einen Erfolg bei der Pennystock-Aktie.
Progress Software sinken nach eigentlich überzeugenden Geschäftszahlen und einem angehobenen Ausblick um 8,7 Prozent. Die Erlöse mit Software-Lizenzen entwickelten sich aber schwach. Die Gesellschaft übernimmt zudem das spanische Startup Nuclia.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.080,05 -0,0% -14,72 +3,6% S&P-500 6.189,32 -0,3% -15,63 +5,5% NASDAQ Comp 20.284,52 -0,4% -85,21 +5,5% NASDAQ 100 22.596,46 -0,4% -82,55 +7,9% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:58 Uhr % YTD EUR/USD 1,1798 +0,1% 1,1781 1,1771 +13,8% EUR/JPY 169,01 -0,4% 169,71 169,70 +4,2% EUR/CHF 0,9326 -0,2% 0,9345 0,9345 -0,4% EUR/GBP 0,8592 +0,1% 0,8581 0,8579 +3,7% USD/JPY 143,25 -0,6% 144,05 144,17 -8,4% GBP/USD 1,3731 +0,0% 1,3731 1,3721 +9,7% USD/CNY 7,1520 -0,1% 7,1566 7,1592 -0,7% USD/CNH 7,1600 +0,0% 7,1588 7,1599 -2,4% AUS/USD 0,6571 -0,1% 0,6580 0,6572 +6,3% Bitcoin/USD 106.774,35 -0,4% 107.162,40 107.627,70 +13,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,52 65,11 +0,6% 0,41 -9,6% Brent/ICE 67,03 66,74 +0,4% 0,29 -11,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.346,84 3.302,88 +1,3% 43,97 +25,9% Silber 30,73 30,64 +0,3% 0,09 +9,9% Platin 1.150,82 1.151,82 -0,1% -1,00 +31,5% Kupfer 5,12 5,03 +1,7% 0,09 +23,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/ros
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July 01, 2025 09:50 ET (13:50 GMT)
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