MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Vorsicht vor Trump-Ultimatum

04.07.2025 / 16:01 Uhr

DOW JONES--Weiter im Minus notieren am Freitagnachmittag die Aktienmärkte in Europa. Wegen des US-Feiertages ist das Geschäft ruhig. Nach dem US-Arbeitsmarkt-Bericht vom Vortag wenden sich Anleger wieder dem schwelenden Handelskonflikt zu. Die Aussetzung der Zölle läuft nur noch bis Mittwoch kommender Woche - für Marktteilnehmer also nur noch zwei Handelstage.

Für Unruhe am Markt sorgt, dass sich US-Präsident Donald Trump wieder einmal nicht an seine eigenen Aussagen hält und bereits ab heute Briefe mit neuen Zollsätzen verschicken will. "Am Markt steigt die Sorge, dass dies wieder auf irgendwelche Unzufriedenheiten mit dem Gesprächsverlauf zurückgeht", sagt ein Händler. Bei Trump habe es sich noch nie ausgezahlt, auf positive Überraschungen zu setzen.

Entsprechend dominiert Vorsicht am Markt. Der DAX gibt um 0,4 Prozent nach auf 23.828 Punkte, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,9 Prozent auf 5.297 Punkte.

Unter Druck mit 1,2 Prozent Minus stehen vor allem exportstarke Aktien wie aus der Autobranche. Fast sämtliche Sektoren notieren im Minus. Nur die defensiven Gesundheits- und Telekomaktien zeigen sich mit Kursgewinnen von bis zu 1,2 Prozent.

Strategen halten Börsen für leichtfertig wegen Zöllen

Sorgen machen sich Strategen mit Blick auf den kommenden Mittwoch, den 9. Juli, wenn die Strafzölle bekannt gegeben werden. Die Risiken würden unterschätzt, der Markt sei sorglos, heißt es von RBC Blue Bay. Auch in den USA blicke man skeptisch auf das Datum. So erwarten sowohl Bank of America als auch JP Morgan, dass die Börsen danach bestenfalls seitwärts laufen oder sogar fallen. Die Folgen der Zölle würden erst zum Ende des Jahres hin spürbar werden und aktuell unterschätzt.

Umstufungen geben die Richtung vor

Unternehmensnachrichten sind Mangelware, für Bewegung sorgen vor allem Analysten-Aussagen. So geht es für die DWS-Aktie kräftiger um 3,9 Prozent nach unten. Hier hat Exane BNP nach Angaben aus dem Handel die Einstufung auf "Underperform" gesenkt.

Auch Jungheinrich sind nach Händlerangaben von Exane BNP auf "Neutral" abgestuft worden und fallen um 1,6 Prozent.

Gegen den Trend nach oben geht es um 3,0 Prozent bei Rheinmetall auf 1.749,50 Euro dank positiver Analystenkommentare. So hat JP Morgan hat das Kursziel auf 2.250 Euro erhöht und die Deutsche Bank auf 1.950 Euro. Auch Hensoldt erholen sich mit 1,9 Prozent von den kräftigen Gewinnmitnahmen in Rüstungswerten im Laufe der Woche.

Im DAX führen daneben defensive Titel wie Eon und die Rückversicherer die Kursgewinner an. Bei Siemens und Zalando geht es bis zu 1,1 Prozent tiefer. Auch im übrigen Europa notieren nur Versorger wie Endesa und Engie um bis zu 1,8 Prozent höher.

Mit deutlichen Minuszeichen zeigen sich Baustoff-Werte in Europa. Im DAX fallen Heidelberg Materials um 1,6 Prozent und Saint Gobain um 1,5 Prozent. In Österreich verlieren Wienerberger sogar 4,4 Prozent. Im Vorfeld der Berichtssaison äusserte sich Morgan Stanley vorsichtiger zur gesamten Branche, da die US-Hausbauaktivität sinke.

Im Medien-Sektor stehen die großen Werbeagentur-Holdings unter Druck. Publicis fallen um 2,6 Prozent. Sie hatten am Vortag einen Teil des Europa-Werbebudgets von LVMH an den Konkurrenten Havas verloren. Auch WPP geben 1,7 Prozent nach.

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                           zuletzt        +/- %      absolut     +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             5.296,69        -0,9%      -46,46          +9,1% 
Stoxx-50                  4.474,05        -0,3%      -11,68          +4,1% 
DAX                      23.827,65        -0,4%     -106,48         +20,2% 
MDAX                     30.244,58        -0,5%     -143,57         +18,8% 
TecDAX                    3.879,02        -0,1%       -2,34         +13,6% 
SDAX                     17.499,02        -0,6%     -100,57         +28,4% 
CAC                       7.701,88        -0,7%      -52,67          +5,1% 
SMI                      12.014,68        +0,3%       36,32          +3,3% 
ATX                       4.384,04        -1,1%      -47,85         +21,0% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Do, 17:29 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1774        +0,1%      1,1758         1,1763  +13,5% 
EUR/JPY                     170,12        -0,2%      170,42         170,39   +4,6% 
EUR/CHF                     0,9342        -0,1%      0,9351         0,9353   -0,4% 
EUR/GBP                     0,8629        +0,2%      0,8612         0,8614   +4,1% 
USD/JPY                     144,48        -0,3%      144,95         144,84   -7,8% 
GBP/USD                     1,3645        -0,1%      1,3652         1,3656   +9,1% 
USD/CNY                     7,1493        -0,1%      7,1561         7,1564   -0,7% 
USD/CNH                     7,1635        -0,1%      7,1689         7,1686   -2,3% 
AUS/USD                     0,6549        -0,3%      0,6571         0,6571   +6,2% 
Bitcoin/USD             108.321,80        -1,4%  109.821,85     109.625,10  +16,1% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    66,34           67       -1,0%          -0,66   -6,8% 
Brent/ICE                    68,15         68,8       -0,9%          -0,65   -8,0% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.337,17     3.326,55       +0,3%          10,62  +26,8% 
Silber                       31,35        31,36       -0,0%          -0,01  +12,4% 
Platin                    1.176,94     1.166,89       +0,9%          10,05  +33,2% 
Kupfer                        5,01         5,10       -1,7%          -0,09  +25,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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