MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter mit Handelsstreit und Gewinnwarnungen
14.07.2025 / 18:12 Uhr
DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt ist mit kleineren Abgaben in die neue Woche gestartet. Der Zollstreit drückte auf die Stimmung genauso wie eine Reihe von Gewinnwarnungen. US-Präsident Donald Trump will Importe aus der EU ab 1. August nun mit einem Zoll von 30 Prozent belegen. "Das ist mehr als erwartet, aber der Markt setzt auf weitere Verhandlungen", so ein Marktteilnehmer angesichts der nur moderaten Verluste. Bei Stahl, Aluminium, Kupfer, Automobilen und Autoteilen bleibt es bei den bisher verhängten Zöllen.
Der DAX verlor 0,4 Prozent auf 24.161 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,2 Prozent nach unten. Der Euro rutschte auf 1,1669 Dollar ab. Der Ölpreis gab um mehr als 1 Prozent nach.
Die EU will die Zeit bis Anfang August nun nutzen, um weiter zu verhandeln und doch noch ein besseres Ergebnis zu erzielen. Die ursprünglich für Mitte Juli angekündigten Gegenzölle soll es zunächst nicht geben. Für US-Präsident Trump geht seine Strategie anscheinend zunächst auf, in den USA steigen die Zolleinnahmen massiv an.
Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, rät Anlegern, einen kühlen Kopf zu bewahren und von überstürzten Reaktionen abzusehen. Stärkere Marktkorrekturen könnten Chancen bieten. Die zuletzt positive Stimmung an den Aktienmärkten wurde auch durch Hoffnungen auf einen niedrigeren Zollsatz zwischen 15 und 20 Prozent gestützt. "Die Volatilität an den Märkten könnte daher spürbar zunehmen", so der Anlagestratege.
Für BASF ging es 1,3 Prozent nach unten. In der Chemiebranche läuft es momentan nicht rund, daher überrascht es nicht, dass BASF nach Handelsschluss am Freitag den Ausblick kassiert hat. Zuvor lag dieser mit 8 bis 8,4 Milliarden Euro beim EBITDA noch deutlich oberhalb der Markterwartung. Nun erwartet BASF ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 7,3 und 7,7 Milliarden Euro. Die Analysten von Jefferies hatten mit einer Senkung auf 7,2 Milliarden Euro gerechnet.
Warnungen in der Chemiebranche - Astrazeneca mit guten Studienergebnissen gesucht
Auch Brenntag hat gewarnt, die Aktie verlor daraufhin 2,7 Prozent. Auch diese Gewinnwarnung wurde im Handel als nicht überraschend eingestuft, wenngleich sie höher ausfiel als erwartet. Der Chemikalienhändler erwartet nun für 2025 ein operatives EBITA von 950 bis 1.050 Millionen Euro und liegt damit mittig rund 6 Prozent unter der Markterwartung.
Mit Aufschlägen von 2 Prozent lagen Astrazeneca gut im Markt. Die Aktie profitiert von positiv aufgenommenen Studienergebnissen zum Wirkstoff Baxdrostat gegen Bluthochdruck. Laut Angaben des Pharmakonzerns hat der Wirkstoff in der Phase-III-Studie das primäre sowie alle sekundären Endziele erreicht. Baxdrostat habe im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine statistisch signifikante Reduktion des systolischen Bludruckwerts bewirkt. Barclays schätzt die Aussichten für Baxdrostat positiv ein.
Autotitel wurden mit den Zollunsicherheiten gemieden: BMW fielen 2,5 Prozent, Mercedes 2,4 Prozent und VW 1,9 Prozent. Tagesverlierer im DAX waren Zalando mit einem Minus von 5,3 Prozent nach einer skeptischen Studie von Morgan Stanley. Sartorius setzten die jüngste Abwärtsbewegung fort und schlossen 4,7 Prozent leichter.
Für K+S ging es 4,8 Prozent nach unten. Der Konzern sieht Wertberichtigungsbedarf von etwa 2 Milliarden Euro, der allerdings nicht liquiditätswirksam sei. In der dritten Reihe hat Secunet vor einem schwächeren zweiten Halbjahr gewarnt, der Kurs fiel um 6,3 Prozent.
Einen positiven Kontrapunkt setzte Flatexdegiro. Der Online-Broker erhöhte nach einem Umsatz- und Gewinnwachstum im zweiten Quartal die Jahresprognose. Das erwartete Umsatzwachstum für 2025 beträgt nun 4 Prozent bis 8 Prozent gegenüber einer bisherigen Prognose von minus 5 Prozent bis plus 5 Prozent. Das erwartete Nettogewinnwachstum beträgt nun 15 Prozent bis 25 Prozent gegenüber der alten Schätzung von minus 5 Prozent bis plus 10 Prozent. Das Papier schloss 4,1 Prozent fester.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.370,85 -0,2% +10,0% Stoxx-50 4.521,17 +0,0% +4,9% Stoxx-600 546,99 -0,1% +7,8% XETRA-DAX 24.160,64 -0,4% +21,8% CAC-40 Paris 7.808,17 -0,3% +6,1% AEX Amsterdam 920,50 -0,1% +4,9% ATHEX-20 Athen 4.907,18 -0,4% +38,0% BEL-20 Bruessel 4.527,71 +0,2% +6,0% BUX Budapest 99.454,88 -0,5% +26,0% OMXH-25 Helsinki 4.830,45 -0,3% +12,3% OMXC-20 Kopenhagen 1.753,89 +0,2% -16,7% PSI 20 Lissabon 7.707,65 -0,3% +21,2% IBEX-35 Madrid 14.036,00 +0,2% +20,8% OBX Oslo 1.540,34 -0,0% +15,9% PX Prag 2.172,56 +0,1% +23,3% OMXS-30 Stockholm 2.532,28 -0,5% +2,5% WIG-20 Warschau 2.879,77 +0,7% +30,5% ATX Wien 4.476,60 -0,1% +22,4% SMI Zuerich 11.939,89 +0,0% +2,9% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 21:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,1669 -0,0% 1,1669 1,1687 +12,7% EUR/JPY 172,39 +0,4% 171,76 172,34 +5,5% EUR/CHF 0,9307 +0,0% 0,9303 0,9316 -0,9% EUR/GBP 0,8686 +0,4% 0,8650 0,8653 +4,5% USD/JPY 147,73 +0,4% 147,19 147,46 -6,4% GBP/USD 1,3435 -0,4% 1,3489 1,3505 +7,8% USD/CNY 7,1462 -0,0% 7,1483 7,1466 -0,8% USD/CNH 7,1726 -0,0% 7,1730 7,1743 -2,2% AUS/USD 0,6548 -0,2% 0,6564 0,6578 +6,1% Bitcoin/USD 119.633,30 +0,8% 118.639,00 117.665,40 +25,7% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,36 68,45 -1,6% -1,09 -4,5% Brent/ICE 69,49 70,36 -1,2% -0,87 -5,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.345,00 3.355,82 -0,3% -10,82 +27,9% Silber 32,80 32,91 -0,3% -0,11 +18,0% Platin 1.182,86 1.200,42 -1,5% -17,56 +37,1% Kupfer 5,49 5,56 -1,3% -0,07 +35,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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