MÄRKTE EUROPA/Friedens- und Zinshoffnungen schieben Börsen an
07.08.2025 / 18:16 Uhr
DOW JONES--Mit kräftigen Aufschlägen haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag den Handel beendet. Die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs stützte die Risikobereitschaft an den Märkten. Der Kreml hat einem Gipfel-Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin zugestimmt. Daneben stützten Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen der US-Notenbank. Der DAX kletterte um 1,1 Prozent auf 24.193 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 5.332 Punkte.
In Großbritannien hat die Notenbank die Leitzinsen zwar wie erwartet weiter zurückgenommen, um einen Viertel Prozentpunkt auf nun 4,00 Prozent; allerdings fiel die Entscheidung unerwartet knapp aus, was die Aussicht auf weitere Zinssenkungen dämpft. Der Leitindex FTSE-100 schloss gegen den Trend mit einem Minus von 0,7 Prozent.
Besonders Stahlwerte und Bauaktien legten kräftig zu. Sie profitierten von der Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Spekulation um einen Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. Heidelberg Materials gewannen 6,0 Prozent, Wienerberger 7,3 Prozent, Saint-Gobain 3,3 Prozent, Holcim 0,7 Prozent und Hochtief 2,9 Prozent. Arcelormittal verteuerten sich um 4,3 Prozent, Voestalpine um 3,3 Prozent und Thyssenkrupp um 1,7 Prozent.
Auf der anderen Seite ging es für Rüstungsaktien abwärts. Rheinmetall verloren 8,0 Prozent, zumal auch die Geschäftszahlen unter den Erwartungen ausgefallen sind. Hensoldt und Renk reduzierten sich um bis zu 7,0 Prozent. In Mailand fielen Leonardo um 6,1 Prozent und in Paris Thales um 3,1 Prozent
Starke Ausschläge bei Einzelwerten nach Zahlen
Daneben stand die auf Hochtouren laufende Berichtssaison im Blick. Allianz stiegen um 4,1 Prozent. Die besser als erwartet ausgefallene Schaden-Kosten-Quote wurde von Marktteilnehmern hervorgehoben. Das habe zu einem Gewinnanstieg des Bereichs um knapp 20 Prozent geführt. BASF zogen um 4,7 Prozent an. Händler verwiesen auf einen Kurssprung um 8,9 Prozent von Harbour Energy. Der britische Konzern hat die Prognosen erhöht, weil unter anderem das Geschäft mit Wintershall gut läuft. BASF hatte seinen Wintershall-Dea-Anteil an Harbour Energy abgegeben gegen eine Beteiligung an den Briten.
Auch Siemens (+3,7%) könnte vom Wiederaufbau der Infrastruktur in der Ukraine profitieren. Der Auftragseingang ist derweil stark ausgefallen, das Industriegeschäft hat sich allerdings noch etwas schwächer entwickelt als prognostiziert, wie es an der Börse hieß. Den Ausblick hat Siemens bekräftigt.
Unter Druck standen Deutsche Telekom mit einem Minus von 5,0 Prozent. Analysten sprachen von einer Schwäche auf dem Heimatmarkt Deutschland mit enttäuschenden Zahlen bei den Breitbandkunden. Dies könnte die Bedenken hinsichtlich des Wettbewerbs durch alternative Glasfasernetzbetreiber weiter verstärken.
Merck KGaA fielen um 0,9 Prozent nach Zahlen, die überwiegend unter den Erwartungen ausgefallen sind. Etwas über den Erwartungen lagen die Ergebnisse von Henkel. Der Kurs zog um 3,9 Prozent an. Henkel waren bisher einer der großen Verlierer des laufenden Börsenjahres im DAX mit Abschlägen von zeitweise über 20 Prozent.
In der zweiten Reihe brachen Carl Zeiss Meditec um 9,5 Prozent ein und markierten ein neues Jahrestief. Die Quartalszahlen sind auf breiter Front unter den Erwartungen ausgefallen. SGL Carbon verzeichneten ein Minus von 4,6 Prozent. Das Unternehmen erwartet im Gesamtjahr einen Umsatzrückgang um 10 Prozent.
Ionos zogen um 6,5 Prozent an. Das Unternehmen hat die Prognose für das operative Ergebnis im Gesamtjahr auf 530 von 520 Millionen Euro erhöht. Der Kurs der Mutter United Internet stieg um 2,8 Prozent. Sie steigerte im zweiten Quartal den Umsatz und das operative Ergebnis, ließ den Ausblick aber unverändert. Um 5,4 Prozent abwärts ging es für Freenet, ebenfalls nach einer bestätigten Prognose. Dazu teilte Freenet mit, den Vorstand nach einem Überprüfungsprozess von sechs auf zwei Mitglieder drastisch zu verkleinern.
Beim Motorenbauer Deutz (+12,1%) verwiesen Händler auf ein deutliches Umsatzwachstum von fast einem Viertel.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.332,07 +1,3% +7,5% Stoxx-50 4.467,40 +1,1% +2,6% Stoxx-600 546,05 +0,9% +6,6% XETRA-DAX 24.192,50 +1,1% +20,2% FTSE-100 London 9.164,31 k.A. +9,7% CAC-40 Paris 7.709,32 +1,0% +3,4% AEX Amsterdam 892,51 +1,0% +0,6% ATHEX-20 Athen 5.207,99 +1,4% +43,8% BEL-20 Bruessel 4.711,34 +1,2% +9,2% BUX Budapest 103.272,78 +2,1% +27,5% OMXH-25 Helsinki 4.892,62 +1,0% +12,3% ISE NAT. 30 Istanbul 10.956,05 k.A. +10,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.492,61 +3,9% -31,7% PSI 20 Lissabon 7.762,45 +0,3% +21,4% IBEX-35 Madrid 14.690,90 +1,1% +25,4% FTSE-MIB Mailand 41.392,99 +0,9% +20,0% OBX Oslo 1.537,00 -0,3% +15,9% PX Prag 2.287,30 +0,8% +28,9% OMXS-30 Stockholm 2.593,76 +1,1% +3,4% WIG-20 Warschau 2.985,33 +1,8% +33,8% ATX Wien 4.656,25 +2,2% +24,4% SMI Zuerich 11.849,58 +0,8% +1,3% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1639 -0,2% 1,1657 1,1627 +12,5% EUR/JPY 171,54 -0,1% 171,79 171,46 +5,5% EUR/CHF 0,9398 -0,0% 0,9402 0,9394 +0,2% EUR/GBP 0,8665 -0,7% 0,8728 0,8674 +5,5% USD/JPY 147,38 +0,0% 147,36 147,45 -6,3% GBP/USD 1,3432 +0,5% 1,3358 1,3405 +6,7% USD/CNY 7,1346 -0,0% 7,1360 7,1361 -1,0% USD/CNH 7,1838 -0,0% 7,1850 7,1855 -2,0% AUS/USD 0,6500 -0,0% 0,6501 0,6496 +5,1% Bitcoin/USD 116.714,80 +1,4% 115.095,15 116.434,40 +21,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,96 64,35 -0,6% -0,39 -11,1% Brent/ICE 66,52 66,89 -0,6% -0,37 -11,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.391,57 3.368,45 +0,7% 23,12 +28,4% Silber 32,88 32,49 +1,2% 0,39 +16,5% Platin 1.145,45 1.147,67 -0,2% -2,22 +31,0% Kupfer 4,41 4,41 -0,1% -0,01 +7,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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