MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Etwas Zinshoffnung nach US-Inflation
12.08.2025 / 18:03 Uhr
DOW JONES--Uneinheitlich sind Europas Aktienmärkte am Dienstag aus dem Handel gegangen. Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise (CPI) brachten nicht ganz die erhoffte Klarheit. Während die Gesamtrate mit 2,7 Prozent zum Vorjahr geringer als erwartet anstieg, legte die Kernrate ohne die volatilen Preise für Nahrung und Energie mit 3,1 Prozent stärker zu. An der Wall Street setzte sich die positive Interpretation durch, dass die US-Notenbank demnächst die Zinsen senken könne.
Der DAX fiel um 0,2 Prozent auf 24.025 Punkte. Der deutsche Index wurde zudem gebremst von starken Kursverlusten der Schwergewichte SAP und Munich Re. Der Euro-Stoxx-50 kletterte hingegen um 0,1 Prozent auf 5.336 Zähler.
Zusammensetzung der US-Inflation würde Zinsschritt erlauben
Eine Chance für US-Zinssenkungen machte Dan Siluk, Leiter im Renten-Handel und Portfolio-Manager von Janus Henderson Investors, in der Zusammensetzung der Daten aus. So sei die Kern-Wareninflation geringer ausgefallen als erwartet - und nach wie vor gebe es keine eindeutigen Anzeichen für einen Anstieg durch die Zölle.
"Unserer Ansicht nach wird die Fed die Schwankungen bei der Wareninflation ausblenden und sich auf die allgemeinen makroökonomischen Signale konzentrieren", so Siluk. Dies seien vor allem die Schwäche des Arbeitsmarktes und die Kaufzurückhaltung der US-Verbraucher.
Händler unterstrichen aber, dass bis zur nächsten Sitzung der Fed in 36 Tagen noch viele andere Daten veröffentlicht werden, die die Entscheidung beeinflussen: So noch einmal CPI- und PPI-Daten und noch ein US-weiterer US-Arbeitsmarktbericht.
Europas Reedereien vorn - Deutsche Versicherer und Software hinten
Kursgewinner in Europa waren die Aktien der Reedereien. Der verlängerte Verhandlungszeitraum mit China setzt Strafzölle für weitere 90 Tage aus. Entsprechend aktiv dürfte nun der US-Import werden. Bei Hapag-Lloyd ging um 2,9 Prozent höher, Moeller-Maersk aus Dänemark sprangen sogar um 5,4 Prozent.
Bei den Gesundheitswerten trieben überraschend gute Zahlen von Tecan aus der Schweiz. Die Aktien des Labor-Unternehmens legten 9,6 Prozent zu. Vor allem der Anstieg der Auftragseingänge wurde gelobt, entsprechend sprangen auch Sartorius im DAX um 7,4 Prozent an.
Für gute Laune im Reisesektor sorgte die erhöhte Jahresprognose von Tui. Die Aktien des Reisekonzerns stiegen um 3,5 Prozent. Tui erwartet nun einen Anstieg des bereinigten EBIT auf plus 9 bis 11 (zuvor: 7 bis 10) Prozent. Stark sei die Nachfrage nach Hotels und Kreuzfahrten.
Druck auf alle Aktien der Software-Branche
Kräftige Gewinnmitnahmen gab es in deutschen Software- und Berater-Aktien. So verloren SAP 7 Prozent, Bei Nebenwerten wie Cancom und Bechtle ging es bis zu 4,9 Prozent tiefer. Nemetschek brachen sogar um 11 Prozent ein. Händler vermuteten, dass dies die Folge von Verkaufsempfehlungen im Sektor war, vor allem bei den gut gelaufenen Cloud-Aktien.
Die Daten von Hannover Rück enttäuschten hingegen laut Jefferies. Selbst die Solvenzquote sei mit 261 Prozent zwar stark, habe aber trotzdem die Erwartungen um 11 Prozentpunkte verfehlt. Die Aktien fielen um 3,5 Prozent.
Unter Druck standen auch Munich Re (-2,6%). Nach ihren bereits vorgelegten Zahlen kritisierten Analysten nun Details: So hieß es von der RBC, dass eine Prognose zu den organischen Trends fehle. Der Preisrückgang im ersten Halbjahr dürfte nicht der letzte gewesen sein.
Relativ resistent gegen den schlechten Ausblick vom US-Chemieriesen Celanese zeigten sich Europas Chemie-Aktien. Bei BASF, Bayer, Akzo schlossen leicht im Plus, während Celanese fast 12 Prozent einbrachen. Nur die ähnlich aufgestellten Lanxess fielen 1 Prozent. Celanese erwartet ein schwaches drittes Quartal.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.335,97 +0,1% +8,9% Stoxx-50 4.482,32 -0,0% +4,0% Stoxx-600 547,89 +0,2% +7,7% XETRA-DAX 24.024,78 -0,2% +21,0% FTSE-100 London 9.129,71 k.A. +9,4% CAC-40 Paris 7.753,42 +0,7% +4,3% AEX Amsterdam 895,11 +0,1% +1,8% ATHEX-20 Athen 5.315,79 +0,1% +48,7% BEL-20 Bruessel 4.724,63 -0,0% +10,8% BUX Budapest 104.031,29 -0,2% +31,3% OMXH-25 Helsinki 4.890,18 +0,2% +13,0% ISE NAT. 30 Istanbul 10.954,50 k.A. +12,3% OMXC-20 Kopenhagen 1.509,93 +0,5% -28,5% PSI 20 Lissabon 7.754,94 +0,1% +21,4% IBEX-35 Madrid 14.859,00 +0,0% +28,1% FTSE-MIB Mailand 41.935,42 +0,8% +21,6% OBX Oslo 1.542,09 +0,8% +15,0% PX Prag 2.294,52 +0,3% +30,0% OMXS-30 Stockholm 2.609,15 +0,7% +4,3% WIG-20 Warschau 3.014,18 +0,7% +36,6% ATX Wien 4.716,84 -0,1% +28,9% SMI Zuerich 11.886,41 +0,1% +2,3% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1674 +0,5% 1,1616 1,1592 +12,1% EUR/JPY 172,53 +0,3% 172,05 171,63 +5,6% EUR/CHF 0,9433 -0,0% 0,9434 0,9422 +0,5% EUR/GBP 0,8643 -0,1% 0,8649 0,8649 +4,5% USD/JPY 147,79 -0,2% 148,11 148,06 -5,8% GBP/USD 1,3507 +0,6% 1,3432 1,3403 +7,3% USD/CNY 7,1332 -0,1% 7,1426 7,1412 -0,9% USD/CNH 7,1852 -0,1% 7,1949 7,1946 -1,9% AUS/USD 0,6532 +0,3% 0,6514 0,6504 +5,3% Bitcoin/USD 119.952,80 +1,1% 118.653,00 120.001,20 +25,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,21 63,96 -1,2% -0,75 -11,0% Brent/ICE 66,08 66,63 -0,8% -0,55 -10,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.349,79 3.345,13 +0,1% 4,66 +27,2% Silber 37,96 37,63 +0,9% 0,34 +30,3% Platin 1.152,55 1.146,33 +0,5% 6,22 +30,9% Kupfer 4,53 4,44 +1,9% 0,09 +10,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
DJG/mod/cln
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