MORNING BRIEFING - USA/Asien

21.08.2025 / 07:48 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Bei der jüngsten Sitzung der US-Notenbank im Juli haben sich wachsende Meinungsverschiedenheiten der Notenbanker bei den Themen Zölle, Inflation und Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht. Laut dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll waren einige Vertreter der Ansicht, dass mehr Zeit benötigt werde, um Klarheit über die Auswirkungen der Zölle auf die Teuerung zu erhalten. Anderen sagten, auf Klarheit zu warten sei nicht "machbar oder angemessen". Manche Teilnehmer betonten, dass die Frage, ob die Auswirkungen der Zölle auf die Inflation anhalten würden, in hohem Maße von der geldpolitischen Haltung abhänge. Einige Teilnehmer sagten im weiteren, die Arbeitslosenquote sei weiterhin niedrig und die Beschäftigung nahe an den Schätzungen für das Maximalniveau oder bereits dort. Andere hoben hervor, dass die sich abschwächenden Lohnerhöhungen und der langsamere Stellenaufbau signalisieren könnten, dass die Nachfrage am Arbeitsmarkt schwächer werde. "Die Mehrheit der Teilnehmer beurteilte das Aufwärtsrisiko für die Inflation als das größere dieser beiden Risiken, während mehrere Teilnehmer die beiden Risiken als in etwa ausgeglichen betrachteten und einige Teilnehmer das Abwärtsrisiko für die Beschäftigung als das größere Risiko ansahen", heißt es im Protokoll. Die Fed hatte bei der Juli-Sitzung die Zinsen unverändert gelassen, allerdings bei zwei Gegenstimmen, die für eine Senkung plädiert hatten.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

13:00 US/Walmart Inc, Ergebnis 2Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) 
          PROGNOSE: 225.000 
          zuvor:    224.000 
 
          Philadelphia-Fed-Index August 
          PROGNOSE: 7,0 
          zuvor:   15,9 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 55,0 
          zuvor:    55,7 
 
          Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe 
          (1. Veröffentlichung) August 
          PROGNOSE: 49,5 
          zuvor:    49,8 
 
    16:00 Index der Frühindikatoren Juli 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,3% gg Vm 
 
          NAR, Verkauf bestehender Häuser Juli 
          PROGNOSE: -0,5% gg Vm 
          zuvor:    -2,7% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

Index                       zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.389,10  -0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  23.240,00  +0,0% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       9.002,70  +0,9% 
Nikkei-225 (Tokio)        42.602,14  -0,7% 
Hang-Seng (Hongk.)        25.145,11  -0,1% 
Schanghai-Comp.            3.787,92  +0,6% 
Kospi (Seoul)              3.145,89  +0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Mehrheitlich nach oben geht es mit den Börsen in Ostasien und Australien am Donnerstag. Damit werden die uneinheitlichen Vorgaben der Wall Street, wo Technologiewerte erneut unter Druck standen, weitgehend ignoriert. In Asien legen vor allem die Aktienmärkte in Sydney (+0,9%) und Seoul (+0,5%) deutlicher zu. Besonders der Kospi hatte am Vortag unter den Verlusten bei Technologiewerten gelitten. Marktteilnehmer sprechen allerdings auch von einer Erholungsbewegung, nachdem der Index am Vortag auf den niedrigsten Stand seit rund eineinhalb Monaten gefallen war. In Sydney markiert der S&P/ASX 200 im Verlauf ein neues Rekordhoch. Erstmals lag der Index über der Marke von 9.000 Punkten. Die Investoren würden verstärkt von Technologiewerten in Sektoren wie Finanzen und Rohstoffe umschichten, heißt es. Dazu kommen positive Konjunkturdaten. Hier stiegen die Einkaufsmanagerindizes im Produktions- und Dienstleistungssektor im August schneller als im Vormonat. Für den Shanghai-Composite geht es um 0,6 Prozent nach oben. Hier steigt der Optimismus in Bezug auf eine konjunkturelle Erholung, heißt es. Dagegen verliert der Hang-Seng-Index 0,1 Prozent. Hier belastet das Minus von Baidu. Der Internet-Konzern berichtete für das zweite Quartal Zahlen, die über den Erwartungen des Marktes lagen. Doch die Umsatzentwicklung blieb hinter den Prognosen zurück. Auch für den Nikkei-225 geht es leicht nach unten, der Index verliert 0,7 Prozent. Marktteilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Rekordhochs. Zudem herrscht Zurückhaltung im Vorfeld der Rede von Fed-Chairman Jerome Powell auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole am Freitag. Hier erhoffen sich die Anleger Hinweise auf den weiteren Zinskurs der US-Notenbank. Das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung setzt vor diesem Hintergrund keinen Impuls.

WALL STREET

INDEX         zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA        44.938,31        +0,0%       16,04       +5,6% 
S&P-500      6.395,78        -0,2%      -15,59       +9,0% 
NASDAQ Comp 21.172,86        -0,7%     -142,10      +10,4% 
NASDAQ 100  23.249,57        -0,6%     -135,20      +11,3% 
 
                     Mittwoch   Dienstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 998 Mio    958 Mio 
Gewinner             1.320      1.553 
Verlierer            1.420      1.207 
Unverändert            103         87 
 

Etwas leichter - Erneut waren es insbesondere Technologieaktien, die verkauft wurden. Für Nervosität in dem Segment sorgten weiter Kommentare und Warnungen wie jüngst von OpenAI-Chef Sam Altman. Er hatte von Anzeichen einer Überhitzung im globalen Markt für Künstliche Intelligenz gesprochen und erinnerte an die Internetblase der späten 1990er-Jahre, die später platzte. Nach Home Depot am Dienstag berichtete der Wettbewerber Lowe's über sein zweites Quartal und erhöhte die Jahresziele. Daneben kündigte Lowe's einen Zukauf für 8,8 Milliarden Dollar an. Für die Aktie ging es um 0,3 Prozent aufwärts. Mit Enttäuschung wurden die Zahlen von Target aufgenommen, der Kurs rutschte um 6,3 Prozent ab. Der Betreiber von Discountläden verzeichnete abermals einen Umsatzrückgang. Stark unter Druck standen Intel, sie verbilligten sich um 7 Prozent. Laut Händlern lastete zum einen die Sorge vor einem Einstieg des Staates auf dem Kurs. Der Kursverfall habe sich beschleunigt, nachdem CNBC unter Berufung auf Informanten berichtet habe, Intel erwäge eine Kapitalerhöhung durch Großinvestoren mit einem Abschlag auf den aktuellen Kurs.

US-ANLEIHEN

Am Anleihemarkt tat sich wenig, die Zehnjahresrendite verharrte bei 4,30 Prozent. Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung sorgte für keinen Impuls, wohl auch, weil sich am Freitag ohnehin Notenbankchef Powell vom Notenbankertreffen in Jackson Hole melden wird. Die Erwartung vieler Marktteilnehmer ist, dass er dann Indikationen für den weiteren Zinskurs geben wird.

DEVISEN

DEVISEN       zuletzt       +/- %       00:00   Mi, 09:32   % YTD 
EUR/USD        1,1647        -0,0      1,1651      1,1644  +12,5% 
EUR/JPY        171,79         0,1      171,66      171,75   +5,6% 
EUR/GBP        0,8659        -0,0      0,8660      0,8622   +4,3% 
GBP/USD        1,3453        -0,0      1,3458      1,3505   +7,8% 
USD/JPY        147,49         0,1      147,32      147,49   -6,1% 
USD/KRW      1.398,45         0,0    1.397,91    1.398,01   -5,6% 
USD/CNY        7,1299        -0,1      7,1348      7,1302   -1,0% 
USD/CNH        7,1775        -0,1      7,1811      7,1825   -2,0% 
USD/HKD        7,8085        -0,0      7,8120      7,8088   +0,4% 
AUD/USD        0,6425        -0,1      0,6433      0,6442   +4,3% 
NZD/USD        0,5822         0,0      0,5820      0,5823   +5,3% 
BTC/USD    113.865,10        -0,5  114.391,10  113.664,40  +19,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollar tendierte seitwärts, der Euro kostete zuletzt im US-Handel 1,1652 Dollar. Für einen kleinen Dollarrücksetzer hatte zwischenzeitlich gesorgt, dass US-Präsident Trump, der die Notenbank immer wieder hinsichtlich stärkerer Zinssenkungen unter Druck setzt, eine Notenbankerin zum Rücktritt aufforderte. Ihr wird Hypothekenbetrug vorgeworfen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL         zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex       63,00       62,71       +0,5%       +0,29  -13,4% 
Brent/ICE       67,11       66,84       +0,4%       +0,27  -11,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Öl verteuerte sich im US-Handel um knapp 2 Prozent. Nachdem ein Branchenverband einen Rückgang der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche gemeldet hatte, zeigten die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration ebenfalls einen deutlichen Rückgang.

METALLE

METALLE       zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold         3.339,17    3.347,80       -0,3%       -8,64  +26,3% 
Silber          37,88      37,925       -0,1%       -0,05  +29,4% 
Platin       1.147,27    1.153,07       -0,5%       -5,80  +28,4% 
Kupfer           4,43        4,44       -0,2%       -0,01   +7,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis stieg deutlich um 33 Dollar auf 3.348 je Feinunze. Das Edelmetall habe sich aufgrund einer saisonalen Flaute bei der Goldnachfrage von Zentralbanken und institutionellen Anlegern seit mehreren Monaten weitgehend in einer Handelsspanne bewegt, so die Analysten von Goldman Sachs. Sie halten aber an der Preisprognose von 4.000 Dollar für Mitte 2026 fest mit Verweis auf die Zinssenkungserwartung und die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen.

+++++ MELDUNGEN SEIT MITTWOCH 20.00 UHR +++++

FIELDAI

Das Robotik-Startup hat in zwei Finanzierungsrunden 405 Millionen Dollar eingesammelt. Das Unternehmen, an dem die Risikokapitalgesellschaft von Bill Gates beteiligt ist, hat unter anderem von Nvidia und der privaten Investmentfirma von Amazon-Gründer Jeff Bezos Geld bekommen. NVentures und Bezos Expeditions seien neue Investoren, so FieldAI.

INTEL

ist auf der Suche nach weiteren Investoren. Wie CNBC berichtet, führt der angeschlagene Chipkonzern derzeit Gespräche mit einer Reihe größerer Investoren, die Eigenkapital mit einem Abschlag zeichnen.

HERTZ / AMAZON

Der US-Autovermieter Hertz verkauft seine Gebrauchtwagen künftig auch über Amazon direkt an Verbraucher.

META PLATFORMS

hat mehreren Informanten zufolge Neueinstellungen in seiner Abteilung für Künstliche Intelligenz eingefroren, nachdem das Unternehmen monatelang mehr als 50 KI-Forscher und -Ingenieure eingestellt hatte. Der Einstellungsstopp, der vergangene Woche in Kraft trat und mit einer umfassenderen Umstrukturierung des Konzerns einhergeht, verbietet auch aktuellen Mitarbeitern den Wechsel zwischen Teams innerhalb der Abteilung. Die Dauer des Einstellungsstopps wurde intern nicht bekannt gegeben.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

August 21, 2025 01:48 ET (05:48 GMT)

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