MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
05.09.2025 / 07:40 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Das US-Stellenwachstum dürfte im August schwach geblieben sein. Nach dem enttäuschenden Zuwachs von 73. 000 Stellen im Juli, gepaart mit starken Abwärtsrevisionen der Mai- und Juni-Zahlen, rechnen Ökonomen mit einem Zuwachs von 75.000 Stellen. Bei der Arbeitslosenquote erwarten sie einen Anstieg auf 4,3 (Vormonat: 4,2) Prozent. Nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten im Juli hatte Präsident Donald Trump den Vorwurf der Manipulation erhoben. Er entließ die damalige Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik. Schon deshalb werden die August-Daten unter verschärfter Beobachtung stehen. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,3) Prozent gegenüber dem Vormonat und von 3,8 (3,9) Prozent auf Jahressicht vorhergesagt. Eine solche Entwicklung würde die Einschätzung der US-Notenbank bestätigen, dass sich die Konjunktur in einer Phase der Abkühlung befindet, jedoch ohne akute Krise.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Keine relevanten Unternehmenstermine angekündigt.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 08:00 Auftragseingang Juli saisonbereinigt PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: -1,0% gg Vm - EU 11:00 BIP (3. Veröffentlichung) 2Q Eurozone PROGNOSE: 0,0% gg Vq/+1,3% gg Vj 2. Veröff.: +0,1% gg Vq/+1,4% gg Vj 1. Quartal: +0,6% gg Vq/+1,5% gg Vj - US 14:30 Arbeitsmarktdaten August Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +75.000 gg Vm zuvor: +73.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 4,3% zuvor: 0,042 durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,8% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+3,9% gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: zuletzt +/- % DAX Futures 23.885,00 +0,2% E-Mini-Future S&P-500 6.525,75 +0,2% E-Mini-Future Nasdaq-100 23.764,25 +0,4% Nikkei-225 (Tokio) 42.923,71 +0,8% Hang-Seng (Hongk.) 25.245,85 +0,7% Shanghai-Comp. 3.778,13 +0,3% Donnerstag: DAX 23.770,33 +0,7% DAX-Future 23.838,00 +0,9% XDAX 23.816,78 +0,2% MDAX 29.792,44 +0,2% TecDAX 3.623,61 +0,3% SDAX 16.461,95 -0,0% Euro-Stoxx-50 5.346,71 +0,4% Stoxx-50 4.572,74 +0,5% Dow-Jones 45.621,29 +0,8% S&P-500 6.502,08 +0,8% Nasdaq Composite 21.707,69 +1,0%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem leicht positiven Start rechnen Händler am Freitag an den europäischen Börsen. Sie dürften der positiven Vorgabe der US-Börsen etwas nach oben folgen, nachdem in den USA die Marktzinsen erneut gesunken waren. Wichtigstes Datum des Tages ist der US-Arbeitsmarktbericht für August am Nachmittag. Sollte er schwach ausfallen, dürfte er quasi den Startschuss für Zinssenkungen der US-Notenbank geben, die ohnehin am Markt schon fest erwartet werden. Positiv auf die Stimmung wirkt, dass Japans Zoll-Deal mit den USA Zölle von 15 Prozent auf Autos und Autoteile vorsieht nach zuvor 25 Prozent. Im Gegenzug dafür senkt Japan Zölle auf US-Waren und stellt 550 Milliarden Dollar für Infrastrukturprojekte in den USA bereit.
Rückblick: Etwas fester - Weiter stabilisierend wirkte die andauernde Beruhigung an den Anleihemärkten, wo zuletzt Renditesprünge vor dem Hintergrund hoher Staatsverschuldungen und hartnäckiger Inflation für Verunsicherung gesorgt hatten. Die deutsche Zehnjahresrendite kam um 2 Basispunkte zurück auf 2,72 Prozent. Sanofi brachen in Paris um 8,3 Prozent ein. Laut dem Konzern hat ein neues Neurodermitis- und Asthma-Medikament die primären Endpunkte zwar erreicht. Die Ergebnisse seien aber trotzdem enttäuschend, weil sie nicht mit Konkurrenzprodukten mithalten könnten, hieß es am Markt. Verkauft wurden Aktien aus dem Reisesektor, nachdem Jet2, ein Dienstleister für den Flugverkehr, den Ausblick gesenkt hatte. Der enstpüreched, aber lediglich an das untere Ende der bisherigen Spanne, wie ein Marktteilnehmer sagt. Das Ausmaß der Verluste erstaune. Jet2 verloren in London über 12 Prozent. Lufthansa, Easyjet und Ryanair verloren zwischen 2,7 und 4,2 Prozent. Bei den zuletzt gut gelaufenen Rüstungstiteln kam es zu Gewinnmitnahmen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Freundlich - Im MDAX standen Teamviewer unter Druck, sie verloren 7,6 Prozent auf 9,00 Euro. Der Großaktionär Permira hatte zum Preis von 9,20 Euro je Aktie seine Beteiligung komplett verkauft hat. Noch stärker abwärts ging es bei Jost-Werke nach einer Platzierung von 10 Prozent der Aktien mit 11,3 Prozent. SAP (+0,8%) zeigten sich wenig beeindruckt davon, dass US-Wettbewerber Salesforce Quartalszahlen vorgelegt hatte - garniert mit einem eher mauen Ausblick. Nemetschek gewannen nach dem Kauf von Firmus AI über die Tochtergesellschaft Bluebeam 1,7 Prozent. RWE zogen um 2 Prozent an, nachdem Bernstein das Papier auf "Outperform" erhöht hatte. Airbus stiegen um 1,2 Prozent. Die UBS hatte die Aktie auf "Buy" erhöht. Dagegen senkten die Analysten das Votum für MTU (-2,7%) auf "Neutral". Nach einer Hochstufung durch Jefferies legten SMA Solar 6,3 Prozent zu. Im Windschatten gewannen Siemens Energy 3,7 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Auffällige Bewegungen in Einzelwerten wurden nicht beobachtet.
USA - AKTIEN
Fester - Weiter sinkende Marktzinsen sorgten für Kaufbereitschaft am Aktienmarkt. Schwächere Arbeitsmarktdaten befeuerten die Erwartung sinkender Zinsen noch. Sowohl der ADP-Bericht über den privaten US-Arbeitsmarkt für August als auch die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten untermauerten laut Marktbeobachtern die Einschätzung, dass sich der Jobmarkt abkühlt. Zugleich stieg der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im August stärker als erwartet, während sein von S&P Global erhobenes Pendant überraschend deutlich sank. Beide Indizes verharrten jedoch oberhalb der Expansionsschwelle. Salesforce fielen um 4,8 Prozent. Der Anbieter von Unternehmenssoftware verdiente zwar mehr als erwartet, der Ausblick für das laufende Quartal fiel jedoch etwas enttäuschend aus. Hewlett Packard Enterprise legte besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen vor, der Kurs stieg um 1,4 Prozent. Credo Technology (+7,4%) überzeugte mit starken Quartalszahlen und einem ebenfalls über der Markterwartung liegenden Ausblick. American Eagle Outfitters schossen mit einer starken Prognose um 38 Prozent nach oben.
USA - ANLEIHEN
Schwächere Arbeitsmarktdaten und die dadurch befeuerte Zinssenkungsfantasie ließen die Anleiherenditen erneut nachgeben. Die Zehnjahresrendite sank um 5 Basispunkte auf 4,16 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1670 +0,2% 1,1650 1,1636 +12,6% EUR/JPY 172,94 +0,0% 172,91 173,10 +6,0% EUR/CHF 0,9389 +0,0% 0,9386 0,9386 -0,1% EUR/GBP 0,8675 +0,0% 0,8673 0,8665 +4,8% USD/JPY 148,20 -0,2% 148,42 148,76 -5,9% GBP/USD 1,3453 +0,1% 1,3433 1,3429 +7,4% USD/CNY 7,1041 -0,0% 7,1060 7,1129 -1,4% USD/CNH 7,1322 -0,1% 7,1385 7,1437 -2,7% AUS/USD 0,6531 +0,2% 0,6516 0,6505 +5,7% Bitcoin/USD 111.578,95 +1,0% 110.511,25 109.457,65 +18,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar tendierte gut behauptet, trotz der sinkenden Marktzinsen. Marktteilnehmer hatten keine Erklärung für diese ungewöhnliche Reaktion, verwiesen aber darauf, dass die US-Währung weit unter ihren Höchstständen von Anfang des Jahres notiere.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,58 63,48 -1,4% -0,90 -10,7% Brent/ICE 66,85 66,99 -0,2% -0,14 -9,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Preis für das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI ermäßigte sich um 0,8 Prozent auf 63,48 Dollar. Auf der einen Seite hätten weiter Spekulationen auf eine Fördermengenerhöhung der Opec+ belastet, auf der anderen Seite auch überraschend gestiegenen US-Rohölvorräte, hieß es.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.558,63 3.549,00 +0,3% 9,63 +35,7% Silber 40,87 40,725 +0,4% 0,15 +42,5% Platin 1.187,68 1177,32 +0,9% 10,36 +39,5% Kupfer 4,49 4,49 0% 0,00 +9,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Beim Gold kam es zu kleineren Gewinnmitnahmen, nachdem der Preis am Mittwoch auf seinen bisher höchsten Stand gestiegen war. Der Preis für die Feinunze sank um 0,4 Prozent auf 3.546 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++
USA - Geldpolitik
Die eingedämmte zollbedingte Inflation und ein sich abschwächender Arbeitsmarkt wird der US-Notenbank nach Ansicht des Präsidenten der New Yorker Fed wahrscheinlich den Spielraum geben, um die Zinsen in Richtung eines neutralen Niveaus zu senken. Die Zölle dürften die Preise im ersten Halbjahr 2026 weiter in die Höhe treiben, aber erste Belege deuteten darauf hin, dass sie keinen nachhaltigen Anstieg der Inflation auslösen werden, sagte John Williams laut Manuskript für eine Rede in Manhattan.
USA - Zollpolitik
Die USA haben die Zölle auf japanische Autos und Autoteile von 25 auf 15 Prozent gesenkt - im Gegenzug dafür, dass Japan die Zölle auf US-Waren senkt und Tokio 550 Milliarden Dollar für Infrastrukturprojekte in den USA bereitstellt. Die neuen Zölle gelten laut der Verordnung rückwirkend zum 7. August.
EON
verkauft sein Gasverteilnetz in der Tschechischen Republik an ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns CEZ. Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt der erforderlichen regulatorischen Genehmigungen. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.
ORSTED
hat Klage gegen die US-Regierung eingereicht. Orsted ist der Ansicht, dass der im August verhängte Baustopp für seinen Windpark vor Neuengland gesetzeswidrig ist.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 05, 2025 01:39 ET (05:39 GMT)
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