Deutscher Auftragseingang sinkt im Juli wider Erwarten kräftig

05.09.2025 / 08:14 Uhr

Von Andreas Plecko

DOW JONES--Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist Juli wider Erwarten eingebrochen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, fielen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 2,9 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 3,4 (Juni: plus 1,7) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Anstieg um 0,7 Prozent prognostiziert. Der für Juni vorläufig gemeldete monatliche Rückgang von 1,0 Prozent wurde auf 0,2 Prozent revidiert.

Ohne Großaufträge lagen die Auftragseingänge im Juli um 0,7 Prozent höher. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich stieg der Auftragseingang von Mai bis Juli um 0,2 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor, ohne Großaufträge fiel er um 1,3 Prozent.

Die Auslandsaufträge gingen im Juli um 3,1 Prozent zurück. Dabei sanken die Aufträge aus der Eurozone um 3,8 Prozent, die Aufträge von außerhalb der Eurozone gingen um 2,8 Prozent zurück. Die Inlandsaufträge sanken um 2,5 Prozent.

Die negative Entwicklung der Auftragseingänge im Juli gegenüber dem Vorjahr ist wesentlich auf die deutlichen Rückgänge (minus 38,6 Prozent) von Neuaufträgen im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge) zurückzuführen. In diesem Bereich war im Juni des Vorjahres ein hohes Volumen an Großaufträgen verzeichnet worden.

"Die Volatilität der Auftragsentwicklung ist nach wie vor von den hohen handels- und geopolitischen Unsicherheiten geprägt", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. "Die starken Schwankungen bei den Bestellungen im Sonstigen Fahrzeugbau dürften zudem auch die Fortschritte in der Beschaffung von Rüstungsgütern im In- und Ausland widerspiegeln."

Insgesamt bleibe die Nachfrage aber auch bereinigt um Schwankungen und Sondereffekte bis zuletzt verhalten, wobei der im Trend wieder leicht steigende Auftragsbestand auf eine Bodenbildung bei der Industrienachfrage hindeute, hieß es vom Ministerium.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo/kla

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September 05, 2025 02:13 ET (06:13 GMT)

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