MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
17.10.2025 / 07:36 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In Singapur bleiben die Börsen wegen des Feiertages Diwali geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Continental hat im dritten Quartal 2025 sowohl mit der bereinigten EBIT-Marge als auch mit dem bereinigten Free Cashflow die Markterwartungen übertroffen. Die bereinigte EBIT-Marge liegt mit rund 11,4 Prozent über den 9,5 Prozent der Marktprognose. Der bereinigte freie Cashflow beläuft sich auf rund 0,2 Milliarden (Konsens 113 Millionen) Euro. Den Konzernumsatz gab Conti mit rund 5,0 (Konsens 4,9) Milliarden Euro an. Die Prognose für das Gesamtjahr hat unverändert Bestand.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:20 SE/Volvo AB, Ergebnis 3Q
13:00 US/American Express Co, Ergebnis 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- EU 11:00 Verbraucherpreise September Eurozone PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,2% gg Vj Vorabschätzung: +0,1% gg Vm/+2,2% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+2,0% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+2,3% gg Vj Vorabschätzung: +0,1% gg Vm/+2,3% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vm/+2,3% gg Vj - US 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung September Industrieproduktion PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,3% zuvor: 77,4%
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.072,00 -0,4% E-Mini-Future S&P-500 6.636,00 -0,5% E-Mini-Future Nasdaq-100 24.709,75 -0,5% Nikkei-225 (Tokio) 47.655,14 -1,3% Hang-Seng (Hongk.) 25.473,09 -1,6% Schanghai-Comp. 3.877,20 -1,0% Vortag: DAX 24.272,19 +0,4% DAX-Future 24.173,00 -0,6% XDAX 24.072,01 -0,8% MDAX 30.036,68 +0,8% TecDAX 3.701,60 +1,2% SDAX 17.017,88 +0,9% Euro-Stoxx-50 5.652,01 +0,8% Stoxx-50 4.777,63 +0,9% Dow-Jones 45.952,24 -0,7% S&P-500 6.629,07 -0,6% Nasdaq Composite 22.562,54 -0,5%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Nach den Vortagesaufschlägen werden die Aktienmärkte im Minus erwartet. Ob Anleger mit der eingetrübten Stimmung sowie dem Wochenende vor der Tür erneut den Rücksetzer kaufen, bleibt abzuwarten. Während am vergangenen Freitag die Ankündigung von US-Präsidenten Donald Trump zu Extrazöllen auf US-Importe aus China die Stimmung belasteten, sind es aktuell faule Kredite bei US-Regionalbanken. Hier werden die Risiken für Ausfälle von Kreditportfolios nach den jüngsten Schlagzeilen nun höher eingestuft. Dies dürfte auch negative Spuren bei den europäischen Bankentiteln hinterlassen. Mit Risk-Off dürften defensive Sektoren dagegen besser als der Gesamtmarkt laufen. Anleihen legten deutlicher zu. Gold ist gefragt. Die Berichtssaison liefert überzeugende Geschäftszahlen von Essilorluxottica und Continental, die aber dem schwachen Gesamtmarkt keinen positiven Unterton verleihen dürften.
Rückblick: Fester - Positive Impulse lieferte die Bilanzsaison mit überzeugenden Geschäftszahlen von - unter anderem - Nestle und ABB. Bei Nestle (+9,3%) wurde neben der vermeldeten Wachstumsbelebung die geplante Umstrukturierung gefeiert, mit der der neue CEO den Nahrungsmittelkonzern wieder in die Spur bringen will. Sehr gut wurden die Geschäftszahlen von Docmorris (+7,4%) aufgenommen. Der Online-Apothekenbetreiber hatte mit dem Wachstum überzeugt und den Ausblick bekräftigt. ABB gaben trotz guter Zahlen anfängliche Gewinne ab und schlossen 0,6 Prozent im Minus. Beobachter vermuteten Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf der Aktie. Pernod Ricard (+4,2%) erholten sich nach ersten Aussagen zum vergangenen Quartal etwas. In der Aktie ist offensichtlich viel Negatives eingepreist gewesen, denn die vorgelegten Umsatzzahlen fielen noch schlechter als erwartet aus. Jefferies warnte, der erhoffte Aufschwung liege im Ungewissen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Etwas fester - Das Schlusslicht im DAX stellte die Aktie von Merck mit minus 4 Prozent. "Der 2026er-Ausblick belastet", so Marktteilnehmer. Im MDAX gewannen Sartorius 7,6 Prozent. Das Unternehmen habe ein solides drittes Quartal verzeichnet und die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 an das obere Ende angehoben, hieß es von Jefferies. Flatexdegiro blieben mit einem Plus von 4 Prozent auf Rekordkurs. Umsatz und Nettogewinn waren im dritten Quartal stärker als erwartet gestiegen. Von starken Geschäftszahlen sprach ein Marktteilnehmer auch mit Blick auf Dräger (+12,8%). Für die Aktie von Redcare Pharmacy ging es um 2,8 Prozent höher. Hier halfen gute Quartalszahlen des Schweizer Wettbewerbers Docmorris.
XETRA-NACHBÖRSE
Kursverluste der US-Börsen haben die Aktien nach unten gezogen. Nach Veröffentlichung vorläufiger Drittquartalszahlen stieg die Conti-Aktie um fast 3 Prozent. EBIT-Marge und Cashflow hatten auf bereinigter Basis die Erwartungen deutlich übertroffen.
USA - AKTIEN
Leichter - Der ungelöste Haushaltsstreit in den USA, der schwelende Handelsstreit mit China und die Befürchtung einer neuen Bankenkrise drückten auf die Kurse, wobei der ungebrochene KI-Boom die Verluste begrenzen half. Das globale Chipschwergewicht TSMC hatte erneut seinen Ausblick angehoben und sprach von einer KI-Nachfrage oberhalb der Annahmen. Nvidia gewannen 1,1 Prozent. Auch für Micron Technology (+5,5%) und Broadcom (+0,8%) ging es nach oben. Die beiden Regionalbanken Zions Bancorp und Western Alliance hatten von Problemen mit Kreditnehmern berichtet, was die Aktien der beiden um über 10 Prozent absacken ließ und den Sektor mit nach unten zog. Salesforce stiegen nach Bekanntgabe neuer mittelfristiger Finanzziele um 3,9 Prozent. J.B. Hunt (+22,2%) hatte für das dritte Quartal einen Gewinn ausgewiesen, der deutlich über den Schätzungen lag. United Airlines (-5,7%) übertraf die Erwartungen für das bereinigte Ergebnis des dritten Quartals und gab eine bessere Prognose ab als erwartet, aber der Umsatz lag leicht unter dem Analystenkonsens. Ein enttäuschender Ausblick drückte den Kurs von Hewlett Packard Enterprise um 10,1 Prozent. Travelers (-2,9%) verfehlte mit den gebuchten Nettoprämien die Konsensschätzungen knapp. Die Zahlen von Charles Schwab waren besser als erwartet. Die Aktie fiel mit der negativen Stimmung im Bankensektor um 1 Prozent.
USA - ANLEIHEN
Zinssenkungserwartungen und eine gestiegene Risioaversion ließen die Renditen nachgeben. Händler nannten daneben die Befürchtung von gehäuften Kreditausfällen bei Banken als Grund und verwiesen auf die Probleme von Zions Bancorp und Western Alliance. Die Zehnjahresrendite fiel um 7 Basispunkte auf 3,98 Prozent.
+++++ DEVISENMARKT +++++
Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Do, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1711 +0,2% 1,1690 1,1677 +12,4% EUR/JPY 175,63 -0,1% 175,85 176,12 +8,0% EUR/CHF 0,9255 -0,1% 0,9269 0,9285 -1,1% EUR/GBP 0,8706 +0,1% 0,8699 0,8694 +5,0% USD/JPY 149,96 -0,3% 150,44 150,83 -3,9% GBP/USD 1,3452 +0,1% 1,3436 1,3432 +7,1% USD/CNY 7,1025 +0,0% 7,1014 7,1028 -1,4% USD/CNH 7,1243 -0,0% 7,1255 7,1258 -2,8% AUS/USD 0,6472 -0,2% 0,6486 0,6503 +5,2% Bitcoin/USD 108.817,45 +0,3% 108.487,65 110.649,80 +17,2%
Auf dem Dollar lastete neben Zinssenkungsspekulationen auch die schwache Wirtschaftslage, die das am Vortag veröffentlichte Beige Book der US-Notenbank verdeutlicht habe, wie es hieß. Der Dollarindex fiel um 0,5 Prozent.
Der Dollar profitiert von der gestiegenen Risikoaversion am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft nicht - der Dollar-Index sinkt um weitere 0,2 Prozent. Gefragt als vermeintlich sicherer Hafen ist dagegen der Yen. "Die Volatilität bei den Regionalbanken, kombiniert mit dem jüngsten Zusammenbruch des Subprime-Kreditgebers Tricolor, lässt Anleger an der allgemeinen Gesundheit der US-Kreditmärkte zweifeln", erläutert NAB-Devisenstratege Rodrigo Catril die gesunkene Risikoneigung.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,20 57,46 -0,5% -0,26 -19,9% Brent/ICE 60,97 61,06 -0,1% -0,09 -18,3%
Die Ölpreise gerieten stärker unter Druck, nachdem wider Erwarten ein Anstieg der US-Rohölvorräte gemeldet worden war. Aussagen von US-Präsident Donald Trump, wonach der indische Premierminister Narendra Modi zugesagt habe, die Käufe von russischem Öl einzustellen, stützten nicht. Das Barrel der US-Referenzsorte WTI verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 57,46 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.370,11 4.326,23 +1,0% 43,88 +60,5% Silber 54,42 54,18 +0,4% 0,24 +83,9% Platin 1.463,20 1.469,31 -0,4% -6,11 +62,6% Kupfer 4,96 5,00 -0,8% -0,04 +20,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Beim Goldpreis ging die Rekordjagd weiter. Die Feinunze nahm die Marke von 4.300 Dollar ins Visier. Im späten Handel verteuerte sie sich um 1,9 Prozent auf 4.292 Dollar. Das Edelmetall scheine sich in seiner stabilsten Hausse seit Jahren zu befinden, so Analyst Ahmad Assiri von Pepperstone. Gold ist im vergangenen Monat um rund 15 Prozent gestiegen, bei nur geringen Rücksetzern von weniger als 2 Prozent, was auf eine robuste Nachfrage sowohl von institutionellen als auch von privaten Anlegern hindeute.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
UKRAINE-KRIEG
US-Präsident Donald Trump wird sich nach eigenen Worten bald mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Budapest zu Gesprächen über die Beendigung des Ukrainekriegs treffen. Vereinbart wurde das Treffen in der ungarischen Hauptstadt während eines Telefonats der beiden Staatsoberhäupter, das einen Tag vor Trumps Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus stattfand.
AIRBUS
hat von der französischen Kartellbehörde grünes Licht für die Übernahme einiger Werke von Spirit AeroSystems erhalten, in denen Teile für Airbus-Flugzeuge hergestellt werden. Der europäische Flugzeughersteller ist damit dem Abschluss der Übernahme einen Schritt näher gekommen.
DEUTSCHE BANK - Die Suche nach einem neuen IT-Vorstand verzögert sich, wie mehrere Insider sagten. Gespräche mit einem aussichtsreichen Kandidaten seien auf der Zielgeraden geplatzt, hieß es zur Erklärung. Nun sei fraglich, ob die Nachfolge für den scheidenden Amtsinhaber Bernd Leukert pünktlich bis zum Jahresende geregelt werden könne. (Handelsblatt)
HELLA
hat den Umsatz in den ersten neun Monaten währungsbereinigt leicht um 0,4 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro gesteigert. Der berichtete Umsatz lag mit 5,9 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres, wie der unter der Dachmarke Forvia mit dem französischen Partner Faurecia agierende Autozulieferer in Lippstadt mitteilte. Während der Elektronikbereich vor allem wegen der hohen Nachfrage nach Radarsensoren in allen Regionen wuchs (plus 5,6 Prozent), gingen die Einnahmen in den beiden übrigen Sparten Licht (minus 8,5 Prozent) und Ersatzteile (minus 4,2 Prozent) zurück.
MERCK KGAA
Die US-Tochter des Pharmakonzerns hat mit der US-Regierung eine Vereinbarung über einen besseren Zugang zu ihren In-vitro-Fertilisations-Therapien (IVF) geschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung werde EMD Serono Patientinnen mit ärztlichen Verordnungen den Direktvertrieb seines gesamten Portfolios an IVF-Therapien zu deutlich reduzierten Preisen anbieten, einschließlich der Medikamente Gonal-F, Ovidrel und Cetrotide, teilte Merck.
SIEMENS HEALTHINEERS
In Aufsichtsratskreisen von Mutterkonzern Siemens wird zwar weiter betont, dass hinsichtlich der Healthineers-Beteiligung definitiv noch keine Entscheidung getroffen wurde. Doch mehren sich die Signale aus dem Konzern, dass Siemens die Abgabe der Mehrheit verkünden könnte. "Alles andere wäre für die Finanzmärkte eine Enttäuschung", sagte ein Insider. Siemens will bis zur Bilanzvorlage Mitte November entscheiden, wie es mit der Beteiligung von aktuell gut 70 Prozent an der Medizintechniktochter weitergeht.
WIRECARD
Tausende Wirecard-Anleger hoffen auf Schadenersatz - doch der Bundesgerichtshof vertagt sein Urteil. Erst am 13. November will das Gericht entscheiden, ob Aktionäre im Insolvenzverfahren gleichrangig mit anderen Gläubigern behandelt werden. (Börsen-Zeitung)
ESSILORlUXOTTICA
hat das dritte Quartal mit einem Rekordumsatz abgeschlossen. Der Umsatz des Brillenkonzerns wuchs zu konstanten Wechselkursen um 12 Prozent auf 6,87 Milliarden Euro. Die Konsensschätzung von Visible Alpha lautet auf 6,75 Milliarden Euro. Essilor-Luxottica bekräftigte seine langfristige Prognose eines währungsbereinigten jährlichen Umsatzwachstums im mittleren einstelligen Prozentbereich bis 2026, was einer Umsatzspanne von 27 bis 28 Milliarden Euro entsprechen würde. Außerdem wird eine bereinigte operative Marge zwischen 19 und 20 Prozent bis zum Ende dieses Zeitraums angestrebt.
STELLANTIS
sucht nach den Worten des kanadischen Premierminister Mark Carney nach einem neuen Modell, das es dem Autohersteller ermöglichen würde, ein stillgelegtes Werk in Ontario wieder in Betrieb zu nehmen. "Sie erwägen, ein anderes Modell in Brampton zu produzieren. Diese Entscheidung soll im Zusammenhang mit dem Abschluss des USMCA getroffen werden", sagte Carney und bezog sich dabei auf den bestehenden Handelspakt zwischen den USA, Mexiko und Kanada, der nächstes Jahr überprüft werden soll.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 17, 2025 01:35 ET (05:35 GMT)
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Letzte Aktualisierung:
17.10.2025 @ 10:25:52