MÄRKTE EUROPA/Schwach - Abgaben bei Technologie- und Rüstungswerten
21.11.2025 / 18:04 Uhr
DOW JONES--Mit deutlichen Abgaben haben die europäischen Aktienmärkte zum Wochenausklang den Handel beendet. Die überraschend negative Reaktion der US-Börsen trotz guter Nvidia-Zahlen hatte an den Märkten die Stimmung verdorben. Am Freitag gab es zwar leichte Rückkäufe und Erholungszeichen, für eine Trendwende reichte es aber nicht. Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 23.092 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,0 Prozent auf 5.515 Punkte abwärts.
Die Kursreaktion in Reaktion auf die Nvidia-Zahlen wurden indes nicht unbedingt negativ gewertet: Die Anleger seien rationaler beim Thema KI geworden, hieß es. Sie zweifelten nicht an Nvidias Gewinnen, fragten jedoch nach der Profitabilität bei deren Kunden. "Ob man die ganzen Investitionen in den Sektor zurückbekommt, ist jetzt die große Frage", so ein Händler. Dazu belasteten Aussagen von bekannten Hedgefonds-Managern wie Ray Dalio von Bridgewater, die KI "definitiv in einer Blase" sehen.
Dazu wurden US-Fantasien auf eine Zinssenkung in drei Wochen gebremst: Der Einkaufsmanager-Index für den US-Service-Bereich legte stärker als erwartet zu. Dies deutet auf einen stabilen US-Arbeitsmarkt hin, der keiner Senkung bedarf.
Der Stoxx-Index der Technologiewerte verlor 2,3 Prozent. Infineon gaben um 3,7 Prozent nach, ASML fielen um 6,3 Prozent und BE Semiconductor um 6,5 Prozent. Kleinere Titel wie Suss Microtec brachen um 10,5 Prozent ein.
Aber auch die Ausrüster und Energieversorger von KI-Rechenzentren standen unter Verkaufsdruck, im DAX vor allem Siemens Energy mit minus 10,1 Prozent. Dazu hatte auch der Kapitalmarkttag am Vortag keine neuen Impulse gebracht. Auch andere Ausrüster wie ABB, Hochtief und Schneider Electric verloren bis zu 7,2 Prozent.
Rüstung und Öl leiden unter Ukraine-Friedensbemühungen
Der Stoxx-Index der Ölwerte fiel um 2,3 Prozent. Hier belastete der sogenannte "Friedensplan" von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine. Ohne Sanktionen könnte dann in Zukunft russisches Erdöl die Märkte fluten und die Preis bis 55 Dollar drücken, so die Sorge. Unter Druck standen damit auch die Aktien aus dem Rüstungssektor. Ein eventueller Frieden in der Ukraine könnte den politischen Druck zu Investition in die Branche wieder sinken lassen, so die Befürchtung.
Rheinmetall verloren 7,2 Prozent, in der zweiten Reihe gaben Hensoldt 6,6 Prozent ab und Renk 8,4 Prozent. Der Kapitalabzug war europaweit, auch Leonardo in Italien büßten 6,2 Prozent ein, Safran in Paris oder Saab in Schweden bis zu 4,6 Prozent.
Gefragt waren dagegen konjunkturunabhängige oder defensive Titel: Der Stoxx-Index Food and Beverage stellte mit 2,0 Prozent Plus den Tagesgewinner. Im DAX stiegen Deutsche Telekom und Symrise um bis zu 3,3 Prozent.
Beim Hersteller von Computer-Spielen Ubisoft ging es 3,9 Prozent nach oben. Die Aktien waren zuvor tagelang vom Handel ausgesetzt. "Das ist eine Erleichterungsrally", sagte ein Händler. "Die verschobene Zahlenvorlage und die Handelsaussetzung hatten ja das Schlimmste erwarten lassen". Die Halbjahreszahlen seien aber etwas besser ausgefallen.
CTS Eventim stiegen um 11,8 Prozent. Dem Ticket-Vermarkter gelingt es weiter, hohe Preise bei Konzertbesuchern durchzusetzen. In Deutschland ist der Politik das Preisproblem noch nicht bewusst geworden so wie in Großbritannien. Dort soll überhöhten Weiterverkaufspreisen ein Riegel vorgeschoben werden.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.515,09 -1,0% +13,8% Stoxx-50 4.713,52 -0,4% +9,8% Stoxx-600 562,10 -0,3% +11,1% XETRA-DAX 23.091,87 -0,8% +16,9% FTSE-100 London 9.527,65 k.A. +15,6% CAC-40 Paris 7.982,65 +0,0% +8,1% AEX Amsterdam 926,69 -0,9% +6,4% ATHEX-20 Athen 5.215,57 +0,2% +45,7% BEL-20 Bruessel 4.995,94 +0,5% +16,6% BUX Budapest 107.255,57 -0,3% +35,6% OMXH-25 Helsinki 5.290,22 -0,8% +23,6% ISE NAT. 30 Istanbul 10.922,86 k.A. +11,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.500,48 -1,4% -27,6% PSI 20 Lissabon 8.055,53 -1,2% +27,8% IBEX-35 Madrid 15.821,90 -1,0% +37,9% FTSE-MIB Mailand 42.661,67 -0,6% +25,5% OBX Oslo 1.502,52 -1,1% +14,2% PX Prag 2.430,63 -1,2% +39,7% OMXS-30 Stockholm 2.699,35 -0,1% +8,8% WIG-20 Warschau 2.921,08 -1,2% +34,9% ATX Wien 4.789,17 -0,6% +31,6% SMI Zuerich 12.632,67 +0,7% +8,1% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:04 % YTD EUR/USD 1,1504 -0,2% 1,1530 1,1531 +11,3% EUR/JPY 180,08 -0,8% 181,56 181,70 +11,4% EUR/CHF 0,9305 +0,2% 0,9290 0,9296 -1,0% EUR/GBP 0,8783 -0,4% 0,8819 0,8805 +6,5% USD/JPY 156,53 -0,6% 157,47 157,57 +0,1% GBP/USD 1,3099 +0,2% 1,3073 1,3095 +4,5% USD/CNY 7,0806 -0,2% 7,0946 7,0929 -1,6% USD/CNH 7,1051 -0,2% 7,1178 7,1174 -3,0% AUS/USD 0,6455 +0,1% 0,6448 0,6476 +4,1% Bitcoin/USD 84.541,55 -3,9% 87.965,70 89.496,15 -7,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD Brent/ICE 62,21 63,38 -1,8% -1,17 -15,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.098,37 4.076,85 +0,5% 21,52 +55,4% Silber 50,54 50,65 -0,2% -0,11 +75,1% Platin 1.334,47 1.315,77 +1,4% 18,70 +50,2% Kupfer 5,00 4,97 +0,7% 0,04 +21,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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