MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - Airbus und Rheinmetall drücken DAX

01.12.2025 / 14:13 Uhr

DOW JONES--Europas Börsen bauen bis Montagmittag die Verluste aus. Mit Abgaben von 1,3 Prozent auf 23.533 Punkte zeigt sich der DAX deutlich stärker belastet als der Euro-Stoxx-50 mit einem Minus von 0,6 Prozent. Auf den DAX drücken die heftigen Abgaben von Airbus und Rheinmetall. Übergeordnet belastet das fundamentale Umfeld. Keine guten Konjunkturnachrichten sehen Händler hinter der leichten Abwärtsrevision der europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für den Industriesektor. "Es geht nicht um den geringen Betrag der Änderung, sondern dass damit jede Fantasie auf eine Erholung gekappt wird", meint einer.

Da auch Chinas PMI unter die Expansionsschwelle gefallen sei, gebe es kaum Aussicht auf bessere Exporte für die deutsche Industrie. In Deutschland fiel der Indikator auf 48,2 nach 49,6 im vorigen Monat und entfernte sich weiter weg nach unten von der Expansionsschwelle von 50. Auch in Frankreich deutet der PMI deutlich auf Schrumpfkurs. In Italien schaffte es der Index in der Erstlesung unterdessen ganz knapp über die Expansionsschwelle.

"Der DAX steht in dieser Woche vor einer harten Bewährungsprobe", erwartet Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. Erstmals seit Dezember des vergangenen Jahres habe der DAX in der vergangenen Handelswoche an allen fünf Tagen zugelegt. "Jetzt muss sich zeigen, ob die Anstiege der vergangenen Woche nachhaltig sind", so der Vermögensverwalter. Da am Donnerstag und am Freitag die Umsätze äußerst niedrig waren, würden nun "dringend mehr Käufer gesucht". Im Blick steht vor allem die 200-Tagelinie bei 23.492 Punkten.

Für den Ölpreis geht es um mehr als 1 Prozent nach oben. Im Markt wird darauf verwiesen, dass ukrainische Drohnen zwei russische Tanker der "Schattenflotte" getroffen haben, die auf dem Weg zum Ölterminal Noworossijsk im Schwarzen Meer waren. "Das Terminal selbst wurde später ebenfalls von ukrainischen Drohnen angegriffen, was zu einem Betriebsstillstand führte", merken die Analysten der Rabobank an. An anderer Stelle heißt es, die Opec+ habe beschlossen, die Ölfördermengen zunächst nicht weiter zu erhöhen. Das sei aber auch so erwartet worden. Daneben hätten die Spannungen um das Ölförderland Venezuela zugenommen. Die USA hätten den Luftraum über Venezuela gesperrt und dem venezolanischen Präsidenten Maduro ein Ultimatum für einen Gang ins Exil gestellt.

Airbus brechen um 10 Prozent ein. Der Flugzeugbauer hat Probleme an Maschinen der A320-Baureihe festgestellt. Eine Untersuchung eines jüngsten Zwischenfalls mit einer A320 habe ergeben, dass intensive Sonneneinstrahlung Daten beschädigen könnten, die wichtig für die Flugsteuerung seien. Am Freitag hatten europäische und US-Aufsichtsbehörden Software- oder Hardware-Updates für etwa die Hälfte der weltweiten Flotte angeordnet, nachdem Ende Oktober das Cockpitsystem eines Airbus-Jets von JetBlue Airways durch intensive Sonneneinstrahlung gestört worden war. Airbus kommt laut eigener Aussage mit der kritischen Software-Umstellung für die A320-Familie schneller voran als befürchtet. Von den rund 6.000 Flugzeugen habe die überwiegende Mehrheit über das Wochenende inzwischen die notwendige Modifikation erhalten, heißt es.

Mit deutlicheren Minuszeichen zeigen sich auch Rüstungswerte. Renk, Hensoldt und Rheinmetall verlieren bis zu 5,5 Prozent. In Mailand geben Leonardo um 3,5 Prozent nach, in Paris Thales um 3,1 Prozent. Wenngleich die Aussichten für den Sektor übergeordnet weiter günstig eingestuft werden, so haben die Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine eine stärkere Konsolidierung ausgelöst.

Unilever gewinnen 1,1 Prozent auf 4.595 Pence. Händler verweisen auf den anstehenden Börsengang der Eiscremesparte. Die abgespaltene "The Magnum Ice Cream Company" plant ihren Börsengang für den kommenden Montag. Die Aktien sollen in Amsterdam, in London und in New York notiert werden. Unilever wird auch nach dem Spin-Off knapp 20 Prozent an Magnum halten. Das Unternehmen meldete für das erste Halbjahr 2025 einen Umsatz von 4,5 nach 4,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres. Der Nettogewinn lag im ersten Halbjahr bei 464 nach 462 Millionen Euro im Vorjahr. Am Markt werden Bewertungen bis zu 15 Milliarden Euro herumgereicht.

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INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50            5.633,32        -0,6%     -34,85     +15,8% 
Stoxx-50                 4.783,68        -0,4%     -19,76     +11,5% 
DAX                     23.532,85        -1,3%    -303,94     +19,7% 
MDAX                    29.341,53        -2,0%    -595,62     +17,0% 
TecDAX                   3.543,41        -1,3%     -48,37      +5,1% 
SDAX                    16.344,60        -1,9%    -313,04     +21,5% 
CAC                      8.069,63        -0,7%     -53,08     +10,1% 
SMI                     12.830,05        -0,0%      -3,91     +10,6% 
ATX                      5.002,63        -0,1%      -7,14     +36,8% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 18:08   % YTD 
EUR/USD                    1,1649        +0,4%     1,1599     1,1598  +12,0% 
EUR/JPY                    180,28        -0,4%     181,06     181,19  +11,1% 
EUR/CHF                    0,9324        -0,0%     0,9327     0,9321   -0,7% 
EUR/GBP                    0,8778        +0,2%     0,8765     0,8762   +5,9% 
USD/JPY                    154,77        -0,9%     156,11     156,22   -0,7% 
GBP/USD                    1,3270        +0,3%     1,3231     1,3236   +5,7% 
USD/CNY                    7,0657        +0,1%     7,0588     7,0591   -2,1% 
USD/CNH                    7,0656        -0,1%     7,0698     7,0688   -3,6% 
AUS/USD                    0,6565        +0,4%     0,6541     0,6548   +5,8% 
Bitcoin/USD             85.925,55        -5,8%  91.249,80  91.047,25   -3,7% 
 
ROHÖL                     zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                   59,09        58,55      +0,9%       0,54  -18,8% 
Brent/ICE                   62,92        62,38      +0,9%       0,54  -16,7% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold                     4.254,62     4.235,51      +0,5%      19,11  +61,4% 
Silber                      57,41        56,42      +1,8%       1,00  +95,4% 
Platin                   1.446,02     1.436,82      +0,6%       9,20  +64,0% 
Kupfer                       5,22         5,19      +0,6%       0,03  +26,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

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December 01, 2025 08:12 ET (13:12 GMT)

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