MÄRKTE EUROPA/Airbus und Rheinmetall drücken auf DAX
01.12.2025 / 18:10 Uhr
DOW JONES--Europas Börsen sind mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet, allerdings erholt von den Tagestiefs. Mit Abgaben von 1,0 Prozent auf 23.589 Punkte zeigte sich der DAX deutlich stärker belastet als der Euro-Stoxx-50, der mit 5.667 Punkten praktisch unverändert aus dem Handel ging. Auf den DAX drückten die kräftigen Abgaben von Airbus und Rheinmetall. Übergeordnet belastete das fundamentale Umfeld. Keine guten Konjunkturnachrichten sahen Händler hinter der leichten Abwärtsrevision der europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für den Industriesektor. "Es geht nicht um den geringen Betrag der Änderung, sondern dass damit jede Fantasie auf eine Erholung gekappt wird", meinte ein Teilnehmer. Da auch Chinas PMI unter die Expansionsschwelle gefallen sei, gebe es kaum Aussicht auf bessere Exporte für die deutsche Industrie.
Der Euro zog etwas an auf 1,1625 Dollar. Zugleich gerieten die Kurse an den Anleihemärkten unter Druck, die Renditen stiegen also. Mit Blick auf die Euro-Bewegung wurde im Handel auf die sich verdichtenden Hinweise verwiesen, dass Kevin Hassett Nachfolger von Fed-Chairman Jerome Powell werden wird. Nach Einschätzung von Analysten gilt Hassett unter den Hauptanwärtern für die Nachfolge Powells als derjenige, der der Trump-Regierung am nächsten steht. Daher sei es bei ihm am wahrscheinlichsten, dass er die Zinsen aggressiv senken würde. Für Aufwärtsdruck bei den Renditen sorgte derweil die Erwartung einer Zinserhöhung durch die Bank of Japan - möglicherweise noch im Dezember. Notenbankchef Ueda sagte in einer Rede, ein schwacher Yen könne die Inflation beschleunigen, die sich zuletzt bereits hartnäckig erhöht zeigte.
Für den Ölpreis ging es rund 1 Prozent nach oben. Im Markt wurde darauf verwiesen, dass ukrainische Drohnen zwei russische Tanker der "Schattenflotte" getroffen haben, die auf dem Weg zum Ölterminal Noworossijsk im Schwarzen Meer waren. "Das Terminal selbst wurde später ebenfalls von ukrainischen Drohnen angegriffen, was zu einem Betriebsstillstand führte", merkten die Analysten der Rabobank an. An anderer Stelle hieß es, die Opec+ habe beschlossen, die Ölfördermengen zunächst nicht weiter zu erhöhen. Das sei aber auch so erwartet worden. Daneben hätten die Spannungen um das Ölförderland Venezuela zugenommen. Die USA hätten den Luftraum über Venezuela gesperrt und dem venezolanischen Präsidenten Maduro ein Ultimatum für einen Gang ins Exil gestellt.
Airbus brachen um 5,9 Prozent ein. Der Flugzeugbauer hat Probleme an Maschinen der A320-Baureihe festgestellt. Eine Untersuchung eines jüngsten Zwischenfalls mit einer A320 habe ergeben, dass intensive Sonneneinstrahlung Daten beschädigen könnten, die wichtig für die Flugsteuerung seien. Am Freitag hatten europäische und US-Aufsichtsbehörden Software- oder Hardware-Updates für etwa die Hälfte der weltweiten Flotte angeordnet, nachdem Ende Oktober das Cockpitsystem eines Airbus-Jets von JetBlue Airways durch intensive Sonneneinstrahlung gestört worden war. Airbus kommt laut eigener Aussage mit der kritischen Software-Umstellung für die A320-Familie schneller voran als befürchtet. Von den rund 6.000 Flugzeugen habe die überwiegende Mehrheit über das Wochenende inzwischen die notwendige Modifikation erhalten, hieß es. Im Gefolge gaben MTU Aero 2,9 Prozent nach.
Mit deutlichen Minuszeichen zeigten sich auch Rüstungswerte. Renk, Hensoldt und Rheinmetall verloren bis zu 4,7 Prozent. Leonardo verbilligten sich um 2,6 Prozent. Wenngleich die Aussichten für den Sektor im Handel übergeordnet weiter günstig eingestuft werden, so haben die Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine eine stärkere Konsolidierung ausgelöst.
Unilever gewannen 0,3 Prozent auf 4.559 Pence. Händler verwiesen auf den anstehenden Börsengang der Eiscremesparte. Die abgespaltene "The Magnum Ice Cream Company" plant ihren Börsengang für den kommenden Montag. Die Aktien sollen in Amsterdam, London und New York notiert werden. Unilever wird auch nach dem Spin-Off knapp 20 Prozent an Magnum halten. Das Unternehmen meldete für das erste Halbjahr 2025 einen Umsatz von 4,5 nach 4,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres. Der Nettogewinn lag im ersten Halbjahr bei 464 nach 462 Millionen Euro im Vorjahr. Am Markt werden Bewertungen bis zu 15 Milliarden Euro herumgereicht.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.667,48 -0,0% +15,8% Stoxx-50 4.800,59 -0,1% +11,5% Stoxx-600 575,27 -0,2% +13,6% XETRA-DAX 23.589,44 -1,0% +19,7% FTSE-100 London 9.720,51 k.A. +17,4% CAC-40 Paris 8.097,00 -0,3% +10,1% AEX Amsterdam 947,64 +0,5% +7,4% ATHEX-20 Athen 5.312,54 +0,8% +47,6% BEL-20 Bruessel 5.018,05 -0,4% +18,1% BUX Budapest 110.414,33 +0,9% +38,0% OMXH-25 Helsinki 5.435,80 +0,1% +25,8% ISE NAT. 30 Istanbul 11.116,45 k.A. +10,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.548,83 -0,1% -26,3% PSI 20 Lissabon 8.107,17 -0,0% +27,2% IBEX-35 Madrid 15.821,90 0,0% +36,5% FTSE-MIB Mailand 43.259,48 -0,2% +26,8% OBX Oslo 1.521,19 -0,2% +14,6% PX Prag 2.489,59 -0,1% +41,6% OMXS-30 Stockholm 2.784,53 -0,1% +12,3% WIG-20 Warschau 3.007,41 +0,2% +37,0% ATX Wien 5.045,37 +0,7% +36,8% SMI Zuerich 12.850,73 +0,1% +10,6% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 18:08 % YTD EUR/USD 1,1625 +0,2% 1,1599 1,1598 +12,0% EUR/JPY 180,49 -0,3% 181,06 181,19 +11,1% EUR/CHF 0,9338 +0,1% 0,9327 0,9321 -0,7% EUR/GBP 0,8786 +0,2% 0,8765 0,8762 +5,9% USD/JPY 155,26 -0,5% 156,11 156,22 -0,7% GBP/USD 1,3231 -0,0% 1,3231 1,3236 +5,7% USD/CNY 7,0685 +0,1% 7,0588 7,0591 -2,1% USD/CNH 7,0703 +0,0% 7,0698 7,0688 -3,6% AUS/USD 0,6553 +0,2% 0,6541 0,6548 +5,3% Bitcoin/USD 84.589,55 -7,3% 91.249,80 91.047,25 -3,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,20 58,55 +1,1% 0,65 -18,8% Brent/ICE 62,98 62,38 +1,0% 0,60 -16,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.226,13 4.235,51 -0,2% -9,38 +61,4% Silber 58,19 56,42 +3,1% 1,78 +95,4% Platin 1.427,95 1.436,82 -0,6% -8,87 +64,1% Kupfer 5,22 5,19 +0,6% 0,03 +26,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 01, 2025 12:09 ET (17:09 GMT)
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