MÄRKTE EUROPA/Autoaktien sorgen für gute Laune an der Börse
04.12.2025 / 18:12 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,8 Prozent auf 23.882 Punkte und entwickelte sich damit deutlich besser als der Euro-Stoxx-50 mit plus 0,4 Prozent auf 5.718 Punkte. DAX-Treiber waren Autoaktien dank Plänen der US-Regierung, die Umweltauflagen zu senken. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Vorschriften, wie viele Kilometer ein Fahrzeug pro Gallone (3,8 Liter) Benzin zurücklegen müsse, erheblich zu lockern. Zukünftig müsse ein Auto mit einer Gallone nur noch 34,5 Meilen fahren können anstelle der bisher geltenden 50,4 Meilen. Der US-Kongress hatte bereits im Sommer den sogenannten CAFE-Umweltstandard bis hin zur Unkenntlichkeit verwässert, indem Bußgelder für eine Missachtung der Regeln abgeschafft worden waren. Daneben steht das für 2035 geplante Verbrenner-Aus in der EU auf der Kippe.
"Beide Nachrichten sind Balsam auf die Wunden der Verbrenner-Champions 'Made in Germany', die zwar alle fleißig dabei sind, auf Elektromobilität umzustellen, aber immer noch durch ihre jahrelange Ingenieurskunst mit Benzin- und Dieselmotoren höhere Margen erzielen", hieß es bei CMC. Sollten die Käufer jetzt am Ball bleiben und gehe es jetzt schnell auch über die psychologische runde Marke, könnten die Anleger in Frankfurt den Traum von einer Jahresendrally doch noch weiterträumen.
An den Anleihemärkten stiegen die Renditen an, was allerdings Anleger nicht weiter beunruhigte. Bei der aktuellen Auktion 30-jähriger Staatsanleihen in Japan wurde laut QC Partners die höchste Bid-to-cover Ratio seit dem Jahr 2019 erreicht. "Das ist definitiv ein gutes Zeichen für den japanischen Rentenmarkt." Die Aussicht auf steigende Zinsen in Japan hatte zuletzt weltweit für Aufwärtsdruck bei den Renditen gesorgt. Der Euro kam bis Börsenschluss leicht zurück auf 1,1659 Dollar.
Weniger regulatorische Vorschriften, insbesondere bei den Kohlendioxid-Emissionen, werden der Autoindustrie die dringend benötigte Flexibilität geben, urteilten die Analysten der Bank of America. Die USA seien bei diesem Trend bereits führend und könnten die Kohlendioxid-Vorschriften sogar ganz abschaffen, sagten sie. BMW gewannen 4,5 Prozent, Mercedes-Benz 4,8 Prozent und VW 2,5 Prozent. Für Porsche AG ging es um 4,3 Prozent nach oben, Schaeffler kamen auf ein Plus von 5,7 Prozent. Europaweit ging es mit dem Auto-Sektor um 2,4 Prozent nach oben.
Eine gute Vorlage durch den US-Wettbewerber Salesforce sorgte bei SAP für ein Plus von 1,8 Prozent. Salesforce übertraf die Gewinnerwartungen und gab eine Umsatzprognose ab, die über den bisherigen Annahmen von Analysten liegt.
Vorsichtige Wachstumsaussagen belasten Philips
Für die Philips-Aktie ging es dagegen um 5,6 Prozent nach unten. Die Aktie wurde belastet von vorsichtigen Wachstumsaussagen des Unternehmens. Von den Citi-Analysten hieß es dazu, organisch dürfte daraus ein Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent abzuleiten sein, der Konsens rechne aber schon mit 4,5 Prozent. "Aussagen zum Wachstum haben immer den größten Hebel", sagte ein Händler.
Im MDAX ging es für Aurubis um 3,1 Prozent nach oben. Der Kupferkonzern hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 trotz Umsatzwachstums einen zweistelligen Ergebnisrückgang in Prozent verbucht, damit das selbstgesteckte Ziel aber dennoch erreicht. Die Aktionäre sollen 1,60 Dividende pro Anteilsschein bekommen, 10 Cent mehr als im Vorjahr. Die schon im Oktober genannten Ziele für 2025/26 wurden bestätigt.
Einen Satz um 10,5 Prozent machten Formycon. Das Biotechnologieunternehmen will sein Keytruda-Biosimilar "FYB206" künftig mithilfe eines Partners im Nahen Osten und Nordafrika vermarkten und erhält mit Unterzeichnung eine Vorabvergütung. Bei Erreichen bestimmter Entwicklungs- und Zulassungsmeilensteine winken weitere Zahlungen.
Gesprächsthema am Markt waren auch die am Mittwochabend beschlossenen Änderungen der Indexzusammensetzungen in der DAX-Familie. Sie sind weitgehend wie von Indexexperten erwartet ausgefallen. Die Aktie der Thyssenkrupp-Marinetochter TKMS und die der Continental-Tochter Aumovio werden in den MDAX aufgenommen. Platz machen müssen dafür Hellofresh und Gerresheimer, für die es in den SDAX geht. Die Aktie des Börsenneulings Ottobock kommt in den SDAX und zugleich in den TecDAX, aus dem PNE absteigen.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.718,08 +0,4% +16,3% Stoxx-50 4.820,08 +0,3% +11,6% Stoxx-600 578,84 +0,5% +13,5% XETRA-DAX 23.882,03 +0,8% +19,0% FTSE-100 London 9.692,07 k.A. +17,5% CAC-40 Paris 8.122,03 +0,4% +9,6% AEX Amsterdam 947,77 -0,2% +8,1% ATHEX-20 Athen 5.284,37 +0,2% +47,7% BEL-20 Bruessel 5.013,35 +0,4% +17,1% BUX Budapest 109.387,87 +0,1% +37,7% OMXH-25 Helsinki 5.514,22 +0,8% +26,7% ISE NAT. 30 Istanbul 10.918,51 k.A. +12,3% OMXC-20 Kopenhagen 1.542,48 +0,9% -27,3% PSI 20 Lissabon 8.238,67 +0,2% +28,9% IBEX-35 Madrid 15.821,90 0,0% +36,5% FTSE-MIB Mailand 43.519,07 +0,3% +26,9% OBX Oslo 1.542,26 +0,7% +15,2% PX Prag 2.510,80 +0,6% +41,8% OMXS-30 Stockholm 2.813,61 +1,2% +11,9% WIG-20 Warschau 2.959,44 +0,5% +34,4% ATX Wien 5.092,23 +0,8% +37,9% SMI Zuerich 12.893,61 +0,3% +10,8% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:01 % YTD EUR/USD 1,1659 -0,1% 1,1671 1,1606 +12,7% EUR/JPY 180,61 -0,3% 181,15 180,95 +11,2% EUR/CHF 0,9352 +0,2% 0,9331 0,9337 -0,6% EUR/GBP 0,8733 -0,1% 0,8742 0,8792 +5,6% USD/JPY 154,90 -0,2% 155,22 155,91 -1,3% GBP/USD 1,3352 +0,0% 1,3351 1,3200 +6,7% USD/CNY 7,0790 +0,1% 7,0730 7,0709 -1,9% USD/CNH 7,0696 +0,2% 7,0574 7,0695 -3,8% AUS/USD 0,6618 +0,3% 0,6600 0,6568 +6,7% Bitcoin/USD 92.512,45 -1,4% 93.834,75 91.061,10 -1,6% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,86 58,95 +1,5% 0,91 -18,0% Brent/ICE 63,46 62,67 +1,3% 0,79 -16,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.216,42 4.203,20 +0,3% 13,22 +60,2% Silber 57,17 58,50 -2,3% -1,33 +102,6% Platin 1.420,55 1.433,88 -0,9% -13,33 +63,7% Kupfer 5,28 5,31 -0,5% -0,03 +28,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 04, 2025 12:11 ET (17:11 GMT)
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