PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
16.12.2025 / 06:31 Uhr
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
MINDESTLOHN - Der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber hat die bevorstehende Mindestlohnerhöhung auf 13,90 Euro als "riskant" bezeichnet und vor einem Abbau von Stellen gewarnt. Der Rheinischen Post sagte Weber: "Die Erhöhung liegt weit über der allgemeinen Lohnsteigerung. Zudem macht es die schlechte wirtschaftliche Lage wahrscheinlicher, dass Stellen abgebaut werden." Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) warnte vor dem Lohnanstieg. HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke sagte, der "Mindestlohn steigt viel schneller als die Tariflöhne und frisst sich immer noch tiefer in die geltenden Tarifstrukturen, auch im Einzelhandel. Dies ist bedenklich und kann so auf Dauer nicht funktionieren." (Rheinische Post)
VERBRENNER-AUS - Kurz vor einer Entscheidung beim sogenannten Verbrenner-Aus prüft die EU-Kommission offenbar ein neues Kompensationsmodell. Wie hochrangige Kommissionskreise dem Handelsblatt bestätigten, erwägt Brüssel die Einführung fester Quoten, um auch nach 2035 die Zulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu ermöglichen. So könnten bis zu 30 Prozent der erforderlichen Ausgleiche über alternative Kraftstoffe erfolgen, während rund 70 Prozent über den Einsatz von grünem Stahl abgedeckt werden müssten. Die genauen Anrechnungsmechanismen seien jedoch noch Gegenstand intensiver Gespräche, heißt es. (Handelsblatt)
REFORMEN - Das aus Sicht vieler Experten mangelnde Reformtempo der Bundesregierung löst in der Wirtschaft zunehmend Wut aus und gefährdet laut dem Präsidenten des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI) zudem das gesamte deutsche Gesellschaftsmodell; Peter Leibinger sagte in einem Interview der Süddeutschen Zeitung, die Stimmung unter Unternehmern und Managern sei "extrem negativ, teils regelrecht aggressiv". "Beim Start der Regierung im Mai war die Lage der Wirtschaft kritisch, die Stimmung aber hoffnungsvoll. Jetzt sind die Probleme immer noch da, viele in den Unternehmen sind aber so maßlos enttäuscht, wie ich es noch nie erlebt habe", so der BDI-Chef. "Wir stecken in der schwersten Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik: längste Rezession, Produktionsschwund seit 2018, geringes Produktivitätswachstum, letzter im Wachstum unter den großen Volkswirtschaften. Unser Gesellschaftsmodell droht uns zwischen den Fingern zu zerrinnen." (Süddeutsche Zeitung)
MERCOSUR - Handelskommissar Maros Sefcovic fürchtet, dass die EU weltweit an Glaubwürdigkeit verlieren würde, wenn sie diese Woche ihr Handelsabkommen mit der südamerikanischen Mercosur-Gruppe nicht genehmigen würde. Eine Verzögerung der Zustimmungsabstimmung in dieser Woche könnte das Abkommen mit Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay - das größte, das jemals von der Europäischen Union abgeschlossen wurde - zum Scheitern bringen, sagte er der Financial Times. Der französische Premierminister Sébastien Lecornu hatte am Sonntag eine Verschiebung der Abstimmung gefordert und erklärt, die von Brüssel vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen zum Schutz der Landwirte vor einem Anstieg der Lebensmittelimporte, insbesondere von billigem Hühner- und Rindfleisch, seien "noch unvollständig". Sefcovic sagte: "Ich denke, dass es hier um die Glaubwürdigkeit und Vorhersehbarkeit der EU geht. In Europa sprechen wir oft davon, dass wir strategisch vorgehen müssen. Hier muss eine strategische Entscheidung getroffen werden." (Financial Times)
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