MÄRKTE USA/Schwächer - Oracle belastet KI-Aktien

17.12.2025 / 22:12 Uhr

DOW JONES--Die Durststrecke der US-Börsen hat am Mittwoch angedauert. Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 47.886 Punkte. Der S&P-500 gab 1,2 Prozent ab. Der Nasdaq-Composite sank um 1,8 Prozent, belastet von deutlichen Kursverlusten der Oracle-Aktie, die auch andere KI-Werte nach unten zog. An der Nyse wurden 1.223 (Dienstag: 1.045) Kursgewinner gesehen. Ihnen standen 1.523 (1.703) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 78 (93) Titel.

Daneben schienen Anleger weiter skeptisch, was weitere Zinssenkungen im kommenden Jahr angeht. Am Vortag hatten besonders durchwachsene Arbeitsmarktdaten eher Wachstumssorgen genährt. Mit einer nur rund 30-prozentigen Wahrscheinlichkeit wird am Zinsterminmarkt eingepreist, dass die US-Notenbank im Januar die Leitzinsen um mindestens 25 Basispunkte reduzieren wird. Aussagen des Fed-Gouverneurs Christopher Waller, wonach die US-Notenbank noch Spielraum für Zinssenkungen hat, verpufften. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge ist Waller einer von mehreren Kandidaten für die Nachfolge von Fed-Chairman Jerome Powell. Präsident Donald Trump habe für Mittwoch ein Gespräch mit Waller angesetzt.

"Der Arbeitsmarktbericht zeichnet insgesamt erneut das Bild eines stagnierenden Arbeitsmarktes, in dem sowohl Neueinstellungen als auch Entlassungen verhalten bleiben. Das spielt weiteren Zinssenkungen der Fed eindeutig in die Karten - möglicherweise bereits auf der Januarsitzung, je nachdem, wie der Arbeitsmarktbericht für Dezember Anfang 2026 ausfallen wird", urteilte Marktstratege Michael Brown von Pepperstone.

Mit den nach Börsenschluss erwarteten Geschäftszahlen des Halbleiterkonzerns Micron könnten Sorgen über die extrem hohen Bewertungen im KI-Sektor befeuert oder auch gemildert werden. Zuletzt war vermehrt von einer möglichen KI-Blase die Rede gewesen.

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stand wenig verändert bei 4,15 Prozent. Die am Donnerstag anstehenden US-Inflationsdaten stellten den nächsten wichtigen Gradmesser für die Zinserwartungen dar, hieß es. Eine Überraschung auf der Oberseite könnte Dollar und Renditen nach oben hieven, mutmaßte Analyst Frank Walbaum von Naga. "Wir bleiben dabei, dass die Daten unser bevorzugtes Basisszenario stützen, wonach die Federal Reserve die Zinsen nun bis mindestens Mitte nächsten Jahres unverändert lässt", ergänzte Marktstratege Simon Ballard von First Abu Dhabi Bank.

Der Dollar erholte sich mit anziehenden Marktzinsen vom jüngsten 10-Wochentief, der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent. Der Markt springe nach den Arbeitsmarktdaten des Vortages nicht wirklich auf den Zug auf, dass die Fed die Zinsen bereits im Januar erneut senken könnte, urteilte Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank.

Am Goldmarkt wurde die Karte Zinssenkungen intensiver gespielt, der Preis der Feinunze stieg um 1 Prozent. Händler verwiesen auf die höchste US-Arbeitslosenquote seit mehr als vier Jahren. Zudem stützten die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Diese trieben auch die Ölpreise nach oben. US-Präsident Donald Trump hat eine Blockade für sanktionierte Tanker angeordnet, die Venezuela anlaufen und verlassen. Insbesondere Exporte nach China wären betroffen, merkten die MUFG-Analysten an. Dass die Ölvorräte der USA in der vergangenen Woche weniger stark geschrumpft sind als erwartet, belastete nicht.

Im KI-Sektor verbilligten sich Oracle um 5,4 Prozent nach einem Bericht der Financial Times, wonach die Verhandlungen mit dem wichtigen Finanzierungspartner Blue Owl Capital über ein 10 Milliarden Dollar teures Datenzentrum ins Stocken geraten sind. Blue Owl habe Bedenken wegen der hohen Verschuldung von Oracle und der massiven KI-Investitionen des Unternehmens, schreibt die Zeitung unter Berufung auf ungenannte Quellen. Oracle zufolge läuft das Projekt jedoch nach Plan. Im Sog von Oracle verbilligten sich Nvidia um 3,8 und Broadcom um 4,4 Prozent.

Amazon sanken um 0,6 Prozent. Ein Bericht, wonach der E-Commerce-Konzern über eine Investition von mindestens 10 Milliarden US-Dollar in den ChatGPT-Eigentümer OpenAI verhandelt, stützte nicht nachhaltig. Die potenzielle Investition signalisierte nach einer breiteren Verunsicherung bezüglich der KI-Wachstumsgeschichte ein andauerndes Vertrauen in OpenAI.

Netflix legten um 0,2 Prozent zu, während die Papiere von Warner Bros. Discovery (-2,4%) und Paramount (-5,4%) nachgaben. Hintergrund war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach Warner sich darauf vorbereitet, ihren Aktionären die Ablehnung der Offerte von Paramount zu empfehlen. Netflix hatte sich mit Warner auf die Übernahme des Studio- und Streaming-Geschäfts geeinigt, bevor Paramount ein feindliches Angebot unterbreitete.

Lennar fielen um 4,6 Prozent, nachdem der Hausbauer mit enttäuschenden Viertquartalszahlen und einem schwachen Ausblick aufgewartet hat. DBV Technologies haussierten indes um 25 Prozent, das französische Biotechunternehmen erfreute mit positiven Studienergebnissen bei der Therapie von Kinderallergien. Die Titel des Cybersicherheitsanbieters Fortinet fielen um 3,7 Prozent nach einer Abstufung durch JP Morgan auf "Underweight". Nach positiven Zweitquartalszahlen des Lebensmittelkonzerns General Mills zogen dessen Papiere um 3,5 Prozent an.

=== 
INDEX                     zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
DJIA                    47.885,97        -0,5%    -228,29         +13,1% 
S&P-500                  6.721,43        -1,2%     -78,83         +15,6% 
NASDAQ Comp             22.693,32        -1,8%    -418,14         +19,7% 
NASDAQ 100              24.647,61        -1,9%    -485,33         +19,6% 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD                    1,1740        -0,1%     1,1749         1,1775   +13,4% 
EUR/JPY                    182,79        +0,6%     181,77         182,27   +11,6% 
EUR/CHF                    0,9342        +0,0%     0,9341         0,9353    -0,5% 
EUR/GBP                    0,8775        +0,3%     0,8753         0,8769    +5,8% 
USD/JPY                    155,70        +0,6%     154,72         154,80    -1,6% 
GBP/USD                    1,3379        -0,3%     1,3421         1,3427    +7,3% 
USD/CNY                    7,0644        +0,1%     7,0597         7,0542    -2,1% 
USD/CNH                    7,0404        +0,1%     7,0362         7,0334    -4,1% 
AUS/USD                    0,6605        -0,4%     0,6634         0,6638    +7,2% 
Bitcoin/USD             85.934,30        -2,1%  87.777,70      87.938,45    -7,2% 
 
ROHOEL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                   56,37        55,27      +2,0%           1,10   -23,2% 
Brent/ICE                   60,40        58,92      +2,5%           1,48   -21,3% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold                     4.344,00     4.302,85      +1,0%          41,15   +63,9% 
Silber                      66,56        63,76      +4,4%           2,80  +120,8% 
Platin                   1.614,12     1.573,39      +2,6%          40,73   +79,7% 
Kupfer                       5,37         5,29      +1,5%           0,08   +30,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 17, 2025 16:11 ET (21:11 GMT)

zur Übersicht mit allen Meldungen

ein Service von
DOW JONES

Copyright © 2025 Tradegate Exchange GmbH
Bitte beachten Sie das Regelwerk

DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG

Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CET (UTC+1)

Kurssuche

Zertifikatesuche

Kursliste Zertifikate

Handelszeit
7:30 bis 22:00 Uhr