MÄRKTE USA/Jahresendrally dürfte weiterlaufen

22.12.2025 / 14:47 Uhr

DOW JONES--Die positive Stimmung an der Wall Street dürfte am Montag in die dritte Runde gehen. Die jüngst wieder entfachte Zinssenkungsspekulation im Zuge günstiger Daten treibt die Kurse weiter an. Der Aktienterminmarkt lässt einen freundlichen Handelsbeginn an der Wall Street vermuten. Wie sehr Anleger auf weiter fallende Zinsen setzen, zeigt sich am Rekordhoch bei Gold. Händler sprechen von fehlenden Impulsen so kurz vor Weihnachten, aber die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen 2026 halte die Jahresendrally am Laufen. Zudem kaufen Fondsverwalter besonders gut gelaufene Aktien, um sie in ihren Portfolios ausweisen zu können und diese attraktiver erscheinen zu lassen - das Phänomen ist als "Window Dressing" bekannt.

"Auch wenn sich der Markt in den letzten Wochen turbulent anfühlen mag, sind Aktien im Dezember bisher weitgehend in einer Spanne geblieben. Die saisonale Stärke zum Jahresende könnte genau der Katalysator sein, den wir brauchen, damit der Markt aus seiner engen Handelsspanne ausbricht", macht CIO Clark Bellin von Bellwether Wealth Anlegern Mut.

Am Rentenmarkt steigen die Renditen überwiegend, die zehnjähriger US-Staatsanleihen gibt jedoch um 2 Basispunkte auf 4,17 Prozent ab. Im Handel wird erneut auf den Renditeanstieg bei japanischen Staatsanleihen verwiesen, nachdem die Bank of Japan die Zinsen angehoben hat. Zudem erhalten die Zinssenkungsspekulationen am Markt einen Dämpfer durch Fed-Präsidentin Beth Hammack aus Cleveland. Sie sieht nach den jüngsten Zinssenkungen der US-Notenbank für mehrere Monate keinen Bedarf für weitere Anpassungen.

Der Dollar zeigt sich mit Abgaben, der Dollar-Index büßt 0,2 Prozent ein - der Euro zieht mit steigenden Marktzinsen vor allem in Deutschland an. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erreicht ein Neunmonatshoch. Die Schwäche des Greenback dürfte 2026 anhalten, allerdings in einem bescheideneren Ausmaß als in diesem Jahr, urteilt MUFG-Analyst Derek Halpenny. Der Dollar-Index dürfte im nächsten Jahr um 5 Prozent abwerten, den Euro sieht der Experte bis auf 1,24 Dollar klettern - aktuell geht die Gemeinschaftswährung bei 1,1750 Dollar um.

Edelmetalle bleiben die herausragenden Anlagen des Jahres 2025. Am Montag setzen sie die Rally fort, nun bricht auch die Feinunze Gold wieder auf Allzeithochs aus. Die Feinunze verteuert sich um 1,9 Prozent und beendet damit die Konsolidierung der vergangenen Wochen. Auch Silber setzt die Hausse mit Allzeithochs fort. "Edelmetalle bleiben die Absicherung gegen politische Einflussnahme auf die US-Notenbank", sagt ein Marktteilnehmer. Auch die steigenden geoplitischen Risiken rund um die Spannungen zwischen den USA und Venezuela spiele dem Edelmetall in die Karten.

Daher ziehen auch die Ölpreise an (+2,1%), da die USA den Druck auf das ölreiche Land erhöhen und damit Sorgen über Lieferunterbrechungen in der Region schüren. "Diese geopolitischen Entwicklungen haben dazu beigetragen, die Ölpreise nach unten abzusichern (...)", erläutert MUFG-Analystin Soojin Kim. Die US-Küstenwache verfolgt laut US-Regierungsvertretern einen weiteren Öltanker, der am Transport von Öl aus Venezuela beteiligt ist.

Am Aktienmarkt klettern Tesla um 1,2 Prozent. Der Oberste Gerichtshof von Delaware hat die Entscheidung eines Gerichts aus dem Jahr 2024 aufgehoben, die das Vergütungspaket von CEO Elon Musk aus dem Jahr 2018, das rund 300 Millionen Aktienoptionen umfasste, für nichtig erklärt hatte. Das Urteil billigt Musk die Aktienoptionen, die derzeit 138 Milliarden Dollar wert sind, wieder zu.

Electronic Arts fallen um 4,9 Prozent zurück vor einer virtuellen Aktionärsversammlung. Der Videospiele-Anbieter hatte im September mitgeteilt, dass es einer Übernahme durch eine Investorengruppe, zu der auch der saudische Staatsfonds gehört, zugestimmt habe. Die Gesellschaft wird dabei mit rund 55 Milliarden US-Dollar bewertet.

Analytics machen einen Satz um 8,5 Prozent nach oben, das Software-Fintech wird von der Börse genommen in einem 8,4 Milliarden schweren Deal. Aktionäre erhalten eine Prämie von 47 Prozent auf den Kurs, bevor Medien über die mögliche Transaktion berichteten.

Trump Media & Technology Group ziehen um weitere 4,7 Prozent an nach der Rally von über 50 Prozent in der vergangenen Woche als Reaktion auf Fusion mit TAE Technologies. Rocket Lab verteuern sich um weitere 4,2 Prozent, Die Titel des Raumfahrt- und Technologieunternehmens hatten am Freitag nach einem Sprung um 18 Prozent auf Allzeithoch geschlossen. Das Unternehmen hatte den größten Einzelauftrag der Unternehmensgeschichte eingefahren.

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DEVISEN                   zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 18:21 Uhr    % YTD 
EUR/USD                    1,1750        +0,3%     1,1714         1,1717   +13,1% 
EUR/JPY                    184,61        +0,1%     184,51         184,60   +13,3% 
EUR/CHF                    0,9316        +0,1%     0,9310         0,9318    -0,8% 
EUR/GBP                    0,8743        -0,1%     0,8754         0,8759    +5,8% 
USD/JPY                    157,11        -0,2%     157,49         157,55    +0,1% 
GBP/USD                    1,3439        +0,4%     1,3382         1,3378    +6,9% 
USD/CNY                    7,0574        -0,0%     7,0608         7,0581    -2,1% 
USD/CNH                    7,0323        -0,0%     7,0348         7,0348    -4,1% 
AUS/USD                    0,6645        +0,6%     0,6607         0,6614    +6,8% 
Bitcoin/USD             89.888,45        +1,6%  88.454,55      88.046,10    -6,6% 
 
ROHÖL                     zuletzt  VT-Settlem.      +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                   57,55        56,36      +2,1%           1,19   -20,9% 
Brent/ICE                   61,77        60,47      +2,1%           1,30   -19,1% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold                     4.422,94     4.339,04      +1,9%          83,90   +65,3% 
Silber                      69,03        67,13      +2,8%           1,90  +132,5% 
Platin                   1.767,38     1.681,68      +5,1%          85,70   +92,0% 
Kupfer                       5,48         5,44      +0,7%           0,04   +33,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/kla

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