MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
09.12.2025 / 07:31 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der Hamburger Großunternehmer Klaus-Michael Kühne hat seine Beteiligung am Chemikalienhändler Brenntag erhöht. Laut einer Pflichtmitteilung hält die Kühne Holding nun direkt 20,1 Prozent an dem DAX-Unternehmen, nach zuvor 15 Prozent.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
10.00 DE/Thyssenkrupp BI-PK, 12.30 Analystenkonferenz;
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE
08:00 Handelsbilanz Oktober
Handelsbilanz kalender- und saisonbereinigt
PROGNOSE: k.A.
zuvor: +15,3 Mrd Euro
Exporte
PROGNOSE: -0,5% gg Vm
zuvor: +1,4% gg Vm
Importe
PROGNOSE: -1,5% gg Vm
zuvor: +3,1% gg Vm
- US
16:00 Anzahl offener Stellen (Jolts) Oktober und September
PROGNOSE September: 7,2 Millionen
PROGNOSE Oktober: 7,2 Millionen
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: Index zuletzt +/- % DAX Futures 24.067,00 +0,1% E-Mini-Future S&P-500 6.861,00 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 25.687,00 +0,1% Nikkei-225 (Tokio) 50.541,24 -0,1% Hang-Seng (Hongk.) 25.470,35 -1,1% Shanghai-Comp. 3.912,99 -0,3% Montag: DAX 24.046,01 +0,1% DAX-Future 24.045,00 -0,1% XDAX 24.024,65 -0,1% MDAX 29.665,08 -0,1% TecDAX 3.581,98 -0,7% SDAX 16.879,00 -0,2% Euro-Stoxx-50 5.725,59 +0,0% Stoxx-50 4.813,63 -0,0% Dow-Jones 47.739,32 -0,4% S&P-500 6.846,51 -0,3% Nasdaq Composite 23.545,90 -0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die Börsen dürften wenig verändert in den Handel starten. Vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch dürften sich Anleger weiter zurückhalten. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt an den Märkten als ausgemacht. Allerdings könnte es eine größere Zahl an Abweichlern geben. Im Blick dürften allerdings vor allem die begleitenden Kommentare von Fed-Chairman Jerome Powell stehen. Analysten halten es für möglich, dass Powell hohe Hürden für weitere Zinssenkungen hervorheben wird, was auf eine Pause im Zinssenkungszyklus hindeutete. Derweil wird der Renditeanstieg an den Anleihemärkten genau beobachtet. Bislang ist dieser an den Börsen nicht zum Belastungsfaktor geworden. Das kann sich allerdings schnell ändern. Die Rendite 30-jähriger Bundesanleihen hat am Vortag ein neues 14-Jahreshoch erreicht. Die 10-jährigen nähern sich ihrem Hoch aus dem März wieder an. Die Bereitschaft, nun neue Risikopositionen einzugehen, sei äußerst verhalten, heißt es.
Rückblick: Behauptet - Viele Börsianer nahmen mit Blick auf die am Mittwoch anstehende US-Zinsentscheidung eine abwartende Haltung ein. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte wird fest erwartet - die Frage ist, welche Signale die Fed für die Zeit danach senden wird. Am Anleihemarkt setzte sich der Anstieg der Renditen fort. Mit der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen ging es um 8 Basispunkte auf 2,88 Prozent nach oben. Die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte gesagt, sie rechne eher mit einer Anhebung als mit einer Senkung als nächstem Zinsschritt in der Eurozone. Für zinssensible Immobilienaktien ging es 1,6 Prozent nach unten. Bankaktien gewannen dagegen durchschnittlich 0,5 Prozent. Geldhäusern winken mit einem höheren Zinsniveau höhere Margen im Kreditgeschäft. Wenig spektakulär verlief das Börsendebüt der Speieseeissparte von Unilever. Mit 12,86 Euro schlossen Magnum Ice Cream knapp über dem Referenzkurs von 12,80 Euro. Unilever gaben um 1,8 Prozent nach. Mit Aufschlägen zeigten sich Rüstungsaktien. In der Ukraine zeichne sich kein baldiger Frieden ab, hieß es. Händler verwiesen außerdem auf die neue Sicherheitsstrategie der USA, mit der die Amerikaner den Druck auf Europa zur Aufrüstung erhöhten. Der Branchenindex gewann 1,5 Prozent.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Behauptet - Übernahmefantasie sorgte bei der Aktie des Stahlhändlers Klöckner für einen Kurssprung um fast 30 Prozent. Worthington Steel verhandelt über ein Übernahmeangebot. Im Gefolge von Klöckner stiegen Salzgitter um 5,2 Prozent - auch gestützt durch eine Hochstufung durch die UBS. TKMS verbesserten sich um 2,7 Prozent. Das Marineschiffbauunternehmen ist deutlich und profitabel gewachsen. Stabilus brachen um 8,0 Prozent ein. Der Hersteller von Gasfedern und hydraulischen Dämpfern enttäuschte mit seinem Ausblick. Hornbach meldete einen Einbruch des bereinigten Betriebsergebnisses um mehr als ein Fünftel, der Kurs verlor 7,3 Prozent. Carl Zeiss gaben mit dem Abgang des Unternehmenschefs um 1,8 Prozent nach. Nach einer Abstufung auf "Underweight" durch Morgan Stanley verloren Gea 5,0 Prozent. Bayer setzten die jüngste Gewinnserie mit einem Aufschlag von 4,7 Prozent fort - gestützt durch eine Hochstufung durch JP Morgan.
XETRA-NACHBÖRSE
Surteco gaben um rund 8 Prozent nach. Der Hersteller von Oberflächenmaterialien hatte am Abend seinen Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt. Brenntag zeigten sich praktisch unverändert davon, dass die Kühne Holding ihre Beteiligung an dem Chemikalienhändler aufgestockt hatte.
USA - AKTIEN
Etwas leichter - Im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank machte sich Zurückhaltung breit. Zwar rechnete der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 90 Prozent mit einer Zinssenkung, immer stärker rückt aber der künftige Zinspfad ins Bewusstsein. Im Handel wird über eine "falkenhafte Zinssenkung" spekuliert. Für Kursbewegungen sorgte das Gerangel um Warner Bros. Discovery. Nachdem es zunächst nach einem 72 Milliarden-Dollar-Deal zwischen Warner und Netflix ausgesehen hatte, schaltete sich Paramount Skydance mit einem feindlichen Gebot über insgesamt 77,9 Milliarden Dollar ein. Netflix gaben um 3,4 Prozent nach, Warner Bros. Discovery stiegen um 4,4 Prozent, Paramount zogen um 9,0 Prozent an. Eine weitere Übernahme sorgte ebenfalls für Kursausschläge: IBM kauft das Datenstreaming-Plattformunternehmen Confluent für 11 Milliarden Dollar. Confluent machten einen Satz um 29 Prozent, IBM verteuerten sich um 0,4 Prozent. Nvidia stiegen um 1,7 Prozent mit einem Bericht, das Unternehmen werde bald die Genehmigung erhalten, KI-Chips nach China zu exportieren. Im Sog legten auch AMD (+1,4%) oder Broadcom (+2,8%) zu.
US-ANLEIHEN
Die Renditen stiegen weiter, bei zehnjährigen US-Staatsanleihen legten sie um 3 Basispunkte auf 4,18 Prozent zu, nachdem eine Zinssenkung am Mittwoch durch die Fed bereits eingepreist worden war und sich die Blicke am Markt zusehends auf die Zeit danach richteten, in der die Notenbank zunächst von weiteren Senkungen absehen könnte.
DEVISEN
Devisen zuletzt +/- % 0:00 Vortag Mo, 18:19 % YTD EUR/USD 1,1648 +0,1% 1,1636 1,1625 +12,4% EUR/JPY 181,63 +0,1% 181,42 181,16 +10,9% EUR/CHF 0,9391 +0,0% 0,9389 0,9389 -0,2% EUR/GBP 0,8736 +0,0% 0,8735 0,8729 +5,5% USD/JPY 155,93 +0,0% 155,92 155,84 -1,3% GBP/USD 1,3334 +0,1% 1,3320 1,3316 +6,5% USD/CNY 7,0778 -0,0% 7,0802 7,0807 -1,8% USD/CNH 7,0685 -0,0% 7,0708 7,0725 -3,6% AUS/USD 0,6646 +0,4% 0,6621 0,6620 +7,2% Bitcoin/USD 90.121,85 -0,8% 90.857,15 90.077,65 -4,9%
Für den Dollar ging es parallel zu den Marktzinsen etwas nach oben, der Euro kostete zuletzt im US-Handel 1,1638 Dollar.
Der Dollar neigt am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft leicht zur Schwäche, der Dollar-Index büßt so kurz vor der vom Markt fest eingepreisten Zinssenkung am Mittwoch 0,1 Prozent ein. Die Zusammenfassung der Wirtschaftsprognosen zeigten eine subtile Verschiebung der Risikobetonung anstatt einer vollständig taubenhaften Wende, erläutert DBS-Analyst Philip Wee. "Jüngste Reden deuten darauf hin, dass mehr Fed-Vertreter erkennen, dass die Risiken für die Beschäftigung schwerer wiegen als die einer steigenden Inflation."
++++ ROHSTOFFE +++++
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.181,96 4.188,70 -0,2% -6,75 +60,0% Silber 57,96 58,16 -0,3% -0,20 +102,0% Platin 1.416,10 1.419,30 -0,2% -3,20 +61,1% Kupfer 5,33 5,36 -0,6% -0,03 +29,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Der Goldpreis gab mit den gestiegenen Renditen am Anleihemarkt minimal nach, die Feinunze verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 4.190 Dollar.
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,68 58,88 -0,3% -0,20 -16,4% Brent/ICE 62,33 62,49 -0,3% -0,16 -14,7%
Die Ölpreise fielen um rund 2 Prozent, nachdem sie zum Vorwochenschluss den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen erreicht hatten. Als Begründung für den Anstieg galten unter anderem Angriffe der Ukraine auf russische Ölanlagen und die sich ergebnislos hinziehenden Bemühungen um ein Abkommen zur Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++
GELDPOLITIK AUSTRALIEN
Die australische Notenbank hat die Zinsen überraschend bestätigt, aber angedeutet, dass ihr nächster Schritt 2026 eine Zinserhöhung sein wird. Nach einer zweitägigen geldpolitischen Sitzung beließ die Reserve Bank of Australia (RBA) den Leitzins bei 3,60 Prozent - wo er seit August liegt.
MERCEDES-BENZ
Die größte Modelloffensive der Geschichte von Mercedes-Benz ist offenbar besser angelaufen als erwartet. Vertriebsvorstand Mathias Geisen äußert sich im Handelsblatt erstmals zum Auftragseingang für den neuen Elektro-SUV GLC: "In den ersten Wochen nach Verkaufsstart in Europa haben wir erfreulicherweise viel mehr Bestellungen erhalten, als wir zu diesem frühen Zeitpunkt geplant hatten." Mercedes hatte den GLC im September vorgestellt, der Verbrenner war das meistverkaufte Modell. Mercedes bringt bis 2028 Dutzende neue und überarbeitete Modelle auf den Markt und verbreitert sein Angebot an Elektroautos deutlich. Damit reagiert das Unternehmen auf die aktuelle Krise. (Handelsblatt)
THYSSENKRUPP
BERICHTET PROG PROG
4. QUARTAL 4Q24/25 ggVj 4Q24/25 ggVj 4Q23/24
Umsatz 8.277 -6% 8.250 -6% 8.810
EBIT bereinigt 274 +81% 235 +55% 151
EBIT-Marge bereinigt 3,3 -- 2,8 -- 1,7
Ergebnis nach Steuern/Dritten 639 -- 404 -- -1.061
Ergebnis je Aktie 1,03 -- 0,60 -- -1,70
Free Cashflow vor M&A 1.179 +8% -- -- 1.093
AUSBLICK 2024/25 - das Unternehmen hat erwartet:
- Umsatz: eine Spanne zwischen -7 und -5%
- EBIT bereinigt: einen Wert am unteren Ende der Bandbreite von 600 Mio und 1 Mrd Euro
- Jahresüberschuss: zwischen 100 und 500 Mio Euro
- Free Cashflow vor M&A: zwischen 0 und 300 Mio Euro
AUSBLICK 2025/26 - das Unternehmen erwartet:
- Umsatz: eine Spanne zwischen -2 und +1%
- EBIT bereinigt: zwischen 500 und 900 Mio Euro
- Jahresüberschuss: zwischen -400 und -800 Mio Euro
- Free Cashflow vor M&A: zwischen -300 und -600 Mio Euro
- alle Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent;
DEUTSCHE BAHN
Kurz vor der Präsentation der großen Konzernstrategie der neuen Bahn-Chefin Evelyn Palla am Mittwoch droht die Situation bei der Bahn-Tochter DB Fernverkehr zu eskalieren. Zahlreiche Lokführer, Zugbeleiter und Disponenten sind seit Monaten überlastet und wegen überlanger Schichten am Limit. Nach einem Interview von Fernverkehrs-Vorstand Michael Peterson für die Belegschafts-App "echt:klar" machen sie nun ihrem Frust in internen Chats Luft - häufig mit Foto und Klarnamen. Die Süddeutsche Zeitung konnte etliche dieser Beiträge einsehen. (Süddeutsche Zeitung)
ALEPH ALPHA
Das deutsche KI-Unternehmen Aleph Alpha steht vor tiefgreifenden Einschnitten. Die neue Führung um CEO Reto Spörri baut das Unternehmen radikal um, vor allem personell. Allein aus den Führungsebenen sollen rund zehn Personen das Unternehmen verlassen, sagten Insider dem Handelsblatt. Insgesamt sollen in den vergangenen Wochen mehr als drei Dutzend Mitarbeiter ihren Abschied angekündigt haben - rund 10 Prozent der Belegschaft. Dahinter steht wohl auch eine strategische Neuausrichtung. (Handelsblatt)
SURTECO
hat mit einer anhaltend niedrigen Nachfrage insbesondere in Europa und den USA zu kämpfen. Der Hersteller von Oberflächenmaterialien hat seinen Ausblick gesenkt und geht nun von einem Umsatz von 810 bis 820 Millionen Euro und einem bereinigten EBITDA von 75 bis 80 Millionen Euro aus. Bisher hatte Surteco das jeweils untere Ende der Prognosespannen von 850 bis 900 bzw. 85 bis 105 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
BHP
verkauft für 2 Milliarden Dollar einen Teil am westaustralischen Binnenstromnetz, das von ihrem Eisenerzgeschäft genutzt wird, an Global Infrastructure Partners. GIO gehört zum Vermögensverwalter Blackrock. Der Schritt von BHP zielt darauf ab, Kapital freizusetzen, insbesondere da der nach Marktwert größte Bergbaukonzern der Welt mehr in neue Projekte investiert, um seine Kupferproduktion zu steigern und in den Kalimarkt einzusteigen.
NVIDIA
US-Präsident Donald Trump plant offenbar, Nvidia die Lieferung eines technisch anspruchsvolleren KI-Chips nach China zu gestatten. "Ich habe den chinesischen Präsidenten Xi darüber informiert, dass die Vereinigten Staaten Nvidia den Versand ihrer H200-Produkte an zugelassene Kunden in China und anderen Ländern unter Bedingungen gestatten werden, die eine weiterhin starke nationale Sicherheit gewährleisten. Präsident Xi hat positiv reagiert!", erklärte Trump.
CLEAR STREET
Die New Yorker Broker- und Finanzdienstleistungsgruppe Clear Street, die in diesem Jahr bei Krypto-Treasury-Transaktionen beraten hat, plant laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen, bereits im nächsten Monat an die Börse zu gehen. Der Börsengang könnte das Unternehmen mit 10 bis 12 Milliarden US-Dollar bewerten. Goldman Sachs dürfte die Transaktion leiten, die jedoch wahrscheinlich nicht vor Januar stattfinden werde. Clear Street und Goldman Sachs lehnten eine Stellungnahme ab. (Financial Times)
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/flf
(END) Dow Jones Newswires
December 09, 2025 01:30 ET (06:30 GMT)
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09.12.2025 @ 08:45:41


