MÄRKTE USA/Kauflaune im Technologiesektor - Börsen im Plus
01.05.2025 / 22:14 Uhr
DOW JONES--Die Wall Street hat am Donnerstag den Schwung aus dem späten Vortagesgeschäft mitgenommen. Der marktbreite S&P-500 verbuchte den achten Gewinntag in Serie und zugleich die beste Siebentagebilanz seit 2020. Gestützt wurde die positive Stimmung von starken Geschäftsberichten wichtiger Technologiekonzerne. Denn Microsoft und Meta Platforms überraschten mit ihren Geschäftsausweisen positiv - die Aktien schnellten um 7,6 und 4,2 Prozent nach oben. Microsoft hatte im dritten Geschäftsquartal deutlich besser abgeschnitten als erwartet und erhöhte die Preise für Xbox-Konsolen. Auch Meta Platforms hatte in der ersten Periode die Erwartungen klar übertroffen.
Medienberichte ließen zudem die Hoffnungen steigen, dass sich die USA und China trotz der jüngsten Eiszeit auf ein Handelsabkommen einigen könnten. Der Dow-Jones-Index zog um 0,2 Prozent auf 40.753 Punkte an, S&P-500 und Nasdaq-Composite kletterten um 0,6 bzw. 1,5 Prozent. An der Nyse gab es nach ersten Zählungen 1.641 (Mittwoch: 1.219) Kursgewinner und 1.124 (1.534) -verlierer. 54 (67) Titel schlossen unverändert. "Die Wall Street steht vor einem Anstieg, da sich Knospen des Mai-Optimismus entfalten, unterstützt durch die Stärke der großen Technologieunternehmen", sagte Marktstrategin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown im Verlauf.
Schwache wöchentliche Arbeitsmarktdaten und eine enttäuschend ausgefallene Zweitlesung des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erinnerten Anleger aber daran, dass die Zollthematik keineswegs ausgestanden ist. Der ISM-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes rutschte tiefer in den Kontraktionsbereich, wenngleich Volkswirte noch Schlimmeres befürchtet hatten. Die durch die Bank schwächeren Daten reihten sich nahtlos in eine Serie zuletzt mies ausgefallener Konjunkturdaten ein - ein Ergebnis der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.
Die positive Stimmung bei Aktien schwappte an den Rentenmarkt über und drückte die Notierungen ins Minus. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen drehte ins Plus kletterte um 5 Basispunkte auf 4,22 Prozent. Zuvor waren die trüben Konjunkturdaten erneut mit möglichen Zinssenkungen in Verbindung gebracht worden - zumal US-Finanzminister Scott Bessent die US-Notenbank indirekt dazu aufforderte. Daher gaben die Renditen anfänglich nach.
Der Dollar stieg mit den höheren Marktzinsen auf ein neues Zweiwochenhoch, der Dollar-Index gewann weitere 0,8 Prozent. Ausgerechnet die schwachen Konjunkturdaten könnten den Greenback stützen, meinte Devisenanalystin Thu Lan Ngyuen von der Commerzbank bereits am Vortag. Denn Präsident Trump könnte sich gezwungen sehen, seine Zölle zurückzunehmen, wenn die US-Wirtschaft durch die Zollpolitik Schaden nehme. Händler sahen die These durch Hoffnungen auf einen "Deal" mit China untermauert.
Der Goldpreis war auf dem Rückzug, die Feinunze verbilligte sich um 1,7 Prozent - auch belastet vom festen Dollar und gestiegenen Marktzinsen. Seit Jahresbeginn liegt das Edelmetall aber noch immer 20 Prozent im Plus, daher sprachen Händler auch von anhaltenden Gewinnmitnahmen.
Die Ölpreise erholten sich nach ihrem jüngsten Preisrutsch. US-Präsident Trump forderte den unverzüglichen Verkaufsstopp iranischen Erdöls und aller petrochemischen Erzeugnisse. Zugleich drohte er Drittstaaten, die iranisches Öl beziehen, mit Sanktionen. Die Preise zogen um rund 1,4 Prozent pro Fass an.
Berichtssaison macht Kurse
Neben Meta und Microsoft hatte auch Qualcomm im Technologiesektor durchaus ansehnliche Geschäftszahlen vorgelegt. Die Gewinnprognose für das laufende Quartal verfehlte allerdings die Markterwartung. Der Kurs sank um 8,9 Prozent. Ebay (-0,7%) verdiente im ersten Quartal etwas mehr als erwartet, mit dem Umsatz zeigten sich aber manche Analysten nicht einverstanden. Zudem bekommt der US-Konzern eine neue Finanzchefin.
McDonald's gaben um 1,9 Prozent ab, nachdem der Fast-Food-Gigant einen Gewinnrückgang von 3 Prozent für das erste Quartal gemeldet hatte. Umsatz und Gästezahlen in den Restaurants sanken. Nettogewinn und Umsatz von Mastercard (-0,1%) sind im ersten Quartal gestiegen. Allerdings erhöhte der Kreditkartenkonzern Rabatte und Anreize deutlich.
Der Vorstand des Elektroautoherstellers Tesla (+0,4%) hat nach Informationen des Wall Street Journal im vergangenen Monat die Suche nach einem Nachfolger für CEO Elon Musk begonnen. Die Spannungen im Unternehmen hatten zugenommen. Umsätze und Gewinne gingen rapide zurück. Nach Ansicht von Wedbush dürfte der E-Autobauer nun aber nicht mehr auf der Suche nach einem neuen CEO sein.
Amazon (+3,1%) will 4 Milliarden Dollar investieren, um ihr Liefernetz in ländlichen Gebieten der USA auf über 200 Lieferstationen zu erweitern. General Motors (-0,4%) senkte die Jahresprognose, um erwartete Belastungen durch Importzölle auf die Automobilindustrie von 4 bis 5 Milliarden Dollar zu berücksichtigen. GM hatte aber bereits vor wenigen Tagen die bisherige Gewinnprognose auf Eis gelegt.
CVS Health sprangen nach überzeugenden Geschäftszahlen um 4,1 Prozent nach oben. Eli Lilly stürzten dagegen im Gesundheitssektor nach einem gesenkten Ausblick um 11,7 Prozent ab. Moderna fielen nach einem Verlustausweis um 5,4 Prozent.
=== ·INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD ·DJIA 40.752,96 +0,2% 83,60 -4,7% ·S&P-500 5.604,14 +0,6% 35,08 -5,5% ·NASDAQ Comp 17.710,74 +1,5% 264,40 -9,7% ·NASDAQ 100 19.786,71 +1,1% 215,69 -6,9% · ·DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:10 Uhr % YTD ·EUR/USD 1,1294 -0,3% 1,1329 1,1401 +9,5% ·EUR/JPY 164,2260 +1,4% 161,9645 162,0620 -0,5% ·EUR/CHF 0,9363 +0,0% 0,9359 0,9388 +0,1% ·EUR/GBP 0,8504 +0,0% 0,8502 0,8507 +2,8% ·USD/JPY 145,3995 +1,7% 142,9595 142,1595 -9,1% ·GBP/USD 1,3282 -0,3% 1,3328 1,3402 +6,4% ·USD/CNY 7,1870 +0,0% 7,1870 7,1873 -0,3% ·USD/CNH 7,2773 +0,1% 7,2698 7,2688 -0,9% ·AUS/USD 0,6384 -0,3% 0,6402 0,6387 +3,5% ·Bitcoin/USD 96.592,30 +2,3% 94.449,95 95.120,25 +1,2% · ·ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD ·WTI/Nymex 59,02 58,19 +1,4% 0,83 +1,6% ·Brent/ICE 61,89 61,04 +1,4% 0,85 -18,4% · ·METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD ·Gold 3231,46 3288,78 -1,7% -57,32 +25,3% ·Silber 28,63 28,80 -0,6% -0,17 +3,1% ·Platin 851,97 857,64 -0,7% -5,67 -2,0% ·Kupfer 4,59 4,56 +0,7% 0,03 +13,1% ·YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 01, 2025 16:13 ET (20:13 GMT)
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