Thyssenkrupp Steel und IG Metall einig über Sanierungsplan
14.07.2025 / 06:49 Uhr
Von Andreas Plecko
DOW JONES--Der Stahlriese Thyssenkrupp Steel und die IG Metall haben sich auf einen bis 2030 gültigen Tarifvertrag zur Sanierung des Konzerns geeinigt. Vorgesehen ist unter anderem eine Senkung der Produktionskapazität, des Personalbestandes und der Arbeitszeit sowie die Streichung des Urlaubsgelds, wie das Unternehmen mitteilte. Mit dem Sanierungstarifvertrag seien "die Grundvoraussetzung für eine langfristig wettbewerbsfähige und erfolgreiche Aufstellung von Deutschlands größtem Stahlunternehmen geschaffen", hieß es von Thyssenkrupp Steel.
Die Eckpunkte sollen bis Ende September detailliert ausgearbeitet und abgeschlossen werden. Erklärtes Ziel beider Parteien sei und bleibe es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Die Umsetzung des Vertragswerks stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die IG Metall-Mitglieder bei Thyssenkrupp Steel sowie einer noch ausstehenden Vereinbarung über die zukünftige Finanzierung des Unternehmens.
Tarifvertraglich vereinbart wurde den Angaben zufolge eine Absenkung der Produktionskapazitäten auf ein zukünftiges Versandzielniveau von 8,7 bis 9 Millionen Tonnen. Mit dieser Anpassungen gehe ein Abbau von bis zu 1.600 Mitarbeiter einher, der bis Ende des Geschäftsjahres 2028/29 umgesetzt werden soll.
Parallel zu den Anpassungen der Produktion und dem zusätzlichen Abbau von Arbeitsplätzen im Rahmen von Effizienzmaßnahmen sei ein Prozess zur Prüfung und Umsetzung von "Make or Buy"-Maßnahmen vereinbart worden. Hierzu sei geplant, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2029/30 bis zu 4.000 Mitarbeitende auszugliedern.
"Nach intensiven Verhandlungen ist die gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen erzielte Einigung auf einen Sanierungstarifvertrag ein wichtiger Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit von Thyssenkrupp Steel", erklärte Marie Jaroni, Vertriebs- und Transformationsvorständin bei Thyssenkrupp Steel. "Wir bauen überschüssige Kapazitäten ab, verbessern die Effizienz und können so ein wettbewerbsfähiges Kostenniveau erzielen."
NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigte sich erleichtert über die Einigung: "Die Einigung zwischen Thyssenkrupp Steel und der IG Metall auf einen Sanierungstarifvertrag ist ein Beweis dafür, dass die Sozialpartnerschaft nicht 'von gestern' ist", sagte Laumann der Rheinischen Post.
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