MÄRKTE USA/Etwas leichter - Intel-Kurs sackt um 7% ab

20.08.2025 / 22:18 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Auch am Mittwoch ist es an der Wall Street mit den Kursen überwiegend nach unten gegangen. Allerdings konnten sich die Kurse auf breiter Front im Handelsverlauf merklich von den Tagestiefs erholen. Erneut waren es insbesondere Technologieaktien, die verkauft wurden. Für Nervosität in dem Segment sorgten weiter Kommentare und Warnungen wie jüngst von OpenAI-Chef Sam Altman. Er hatte von Anzeichen einer Überhitzung im globalen Markt für Künstliche Intelligenz gesprochen und erinnerte an die Internetblase der späten 1990er-Jahre, die später platzte.

Das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung sorgte für keinen Impuls, wohl auch, weil sich am Freitag ohnehin Notenbankchef Powell vom Notenbankertreffen in Jackson Hole melden wird. Die Erwartung vieler Marktteilnehmer ist, dass er dann Indikationen für den weiteren Zinskurs geben wird. Aktuell wird vom Markt mit fast 85-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung beim Septembertreffen der US-Notenbank erwartet. Derweil zeigte das Protokoll zunehmende Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Offenmarktausschusses, was allerdings erwartbar war, nachdem im Juli zwei Mitglieder dagegen gestimmt hatten, die Zinsen unverändert zu lassen.

Der Dow-Jones-Index schloss zwar minimal m Plus mit 44.938 Punkten, der breitere und aussagekräftigere S&P-500 kam dagegen um 0,2 Prozent zurück. Die am Vortag schwachen technologielastigen Nasdaq-Indizes büßten weitere bis zu 0,7 Prozent ein. An der Nyse wurden vorläufigen Angaben zufolge 1.378 (Dienstag: 1.509) Kursgewinner gesehen. Ihnen standen 1.374 (1.262) Kursverlierer gegenüber, während 63 (54) Titel unverändert aus dem Handel gingen.

Der Dollar tendierte seitwärts, der Euro kostete zuletzt im US-Handel 1,1652 Dollar. Für einen kleinen Dollarrücksetzer hatte zwischenzeitlich gesorgt, dass US-Präsident Trump, der die Notenbank immer wieder hinsichtlich stärkerer Zinssenkungen unter Druck setzt, eine Notenbankerin zum Rücktritt aufforderte. Ihr wird Hypothekenbetrug vorgeworfen.

Am Anleihemarkt tat sich wenig, die Zehnjahresrendite verharrte bei 4,30 Prozent. Der Goldpreis stieg deutlich um 33 Dollar auf 3.348 je Feinunze. Das Edelmetall habe sich aufgrund einer saisonalen Flaute bei der Goldnachfrage von Zentralbanken und institutionellen Anlegern seit mehreren Monaten weitgehend in einer Handelsspanne bewegt, so die Analysten von Goldman Sachs. Sie halten aber an der Preisprognose von 4.000 Dollar für Mitte 2026 fest mit Verweis auf die Zinssenkungserwartung und die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen.

Öl verteuerte sich um knapp 2 Prozent. Nachdem ein Branchenverband einen Rückgang der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche gemeldet hatte, zeigten die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Administration ebenfalls einen deutlichen Rückgang.

Bei den Unternehmen standen erneut Zahlen aus dem Einzelhandelssektor im Fokus. Sie gelten auch deshalb als wichtig, weil die US-Konjunktur sehr stark vom Binnenkonsum abhängt. Nach Home Depot am Dienstag berichtete nun der Wettbewerber Lowe's über sein zweites Quartal und erhöhte die Jahresziele. Daneben kündigte Lowe's den Kauf des Baustoffhändlers Foundation Building Material für 8,8 Milliarden Dollar an. Für die Aktie ging es um 0,3 Prozent aufwärts.

Mit Enttäuschung wurden die Zahlen von Target aufgenommen, der Kurs rutschte um 6,3 Prozent ab. Der Betreiber von Discountläden verzeichnete abermals einen Umsatzrückgang. Dagegen erhöhte die Kaufhauskette TJX ihre Prognose. Die Aktie gewann 2,7 Prozent.

Stark unter Druck standen Intel, sie verbilligten sich um 7 Prozent. Laut Händlern lastete zum einen die Sorge vor einem Einstieg des Staates auf dem Kurs. Der Kursverfall habe sich beschleunigt, nachdem CNBC unter Berufung auf Informanten berichtet habe, Intel erwäge eine Kapitalerhöhung durch Großinvestoren mit einem Abschlag auf den aktuellen Kurs.

Das auf Eigenheime spezialisierte Bauunternehmen Toll Brothers übertraf zwar mit dem Umsatz die Erwartungen, wird im laufenden Geschäftsjahr aber voraussichtlich weniger Objekte fertigstellen als ursprünglich angenommen. Die Aktie verbilligte sich um 0,6 Prozent an.

Der Kosmetikkonzern Estee Lauder rutschte tiefer in die roten Zahlen und gab einen pessimistischen Ausblick. Das drückte den Aktienkurs um 3,7 Prozent.

La-Z-Boy sackten um über 12 Prozent ab. Der Möbelhersteller hatte mit Zahlen und Ausblick die Erwartungen verfehlt.

INDEX         zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA        44.938,31        +0,0%       16,04       +5,6% 
S&P-500      6.395,78        -0,2%      -15,59       +9,0% 
NASDAQ Comp 21.172,86        -0,7%     -142,10      +10,4% 
NASDAQ 100  23.249,57        -0,6%     -135,20      +11,3% 
 
 
DEVISEN       zuletzt        +/- %        0:00   Di, 17:15   % YTD 
EUR/USD        1,1652        +0,1%      1,1645      1,1674  +12,5% 
EUR/JPY        171,73        -0,1%      171,95      172,39   +5,6% 
EUR/CHF        0,9370        -0,4%      0,9408      0,9409   +0,2% 
EUR/GBP        0,8662        +0,3%      0,8634      0,8645   +4,3% 
USD/JPY        147,38        -0,2%      147,61      147,67   -6,1% 
GBP/USD        1,3452        -0,3%      1,3489      1,3504   +7,8% 
USD/CNY        7,1341        -0,0%      7,1370      7,1339   -1,0% 
USD/CNH        7,1818        -0,1%      7,1879      7,1853   -2,0% 
AUS/USD        0,6432        -0,4%      0,6456      0,6464   +4,3% 
Bitcoin/USD 14.141,00        +0,6%  113.410,30  113.709,40  +19,9% 
 
ROHÖL         zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex       62,94        61,77       +1,9%        1,17  -13,4% 
Brent/ICE       67,03        65,79       +1,9%        1,24  -11,9% 
 
 
METALLE       zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold         3.348,57     3.315,45       +1,0%       33,12  +26,3% 
Silber          37,91        37,33       +1,6%        0,58  +29,4% 
Platin       1.152,50     1.124,78       +2,5%       27,72  +28,4% 
Kupfer           4,43         4,42       +0,2%        0,01   +7,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 20, 2025 16:17 ET (20:17 GMT)

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