MÄRKTE USA/Börsen-Abschläge nach Ende des Regierungsstillstandes

13.11.2025 / 15:46 Uhr

DOW JONES--Das Ende des längsten Regierungsstillstands der Geschichte beflügelt die Wall Street am Donnerstag nicht mehr. US-Präsident Donald Trump hat das vom Kongress beschlossene Ausgabenpaket zur Beendigung des Regierungsstillstands unterzeichnet. Das Paket verlängert die Finanzierung der Regierung aber nur bis zum 30. Januar - bei ausgewählten Posten für das gesamte Jahr. Nach dem Allzeithoch des Dow-Jones-Index am Vortag ist das Ende des Regierungsstillstandes nach Meinung von Börsianern hinreichend eingepreist. Im frühen Handel verliert der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 48.178 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,6 bzw. 1,0 Prozent ein.

Nun richtet sich der Fokus auf die wirtschaftliche Verfassung des Landes und daran anknüpfend auf die Debatte über eine mögliche Zinssenkung im Dezember. Die wird aber erschwert, weil die US-Konjunkturdaten zu Inflation und Arbeitsmarkt im Oktober "wahrscheinlich nie" veröffentlicht werden, wie die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, mitteilte. "Der Datenblackout hat die Arbeit der Federal Reserve erschwert, aber wir erwarten immer noch, dass sie die Zinssätze im Dezember erneut senken wird", sagt Chefmarktstrategin Carol Schleif von BMO Private Wealth.

Boston-Fed-Präsidentin Susan Collins sieht allerdings "hohe Hürden" für weitere Lockerungen der Geldpolitik. Der Zinsterminmarkt preist eine Zinssenkung im Dezember nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 53 Prozent ein nach 63 Prozent am Vortag und 96 Prozent vor einem Monat.

Zinsdebatte auch bei Renten, Dollar und Gold

Am Rentenmarkt tut sich nicht viel, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um 2 Basispunkte auf 4,09 Prozent. Rentenhändler sprechen mit Blick auf die nun wieder einsetzende Datenveröffentlichung von Zurückhaltung und Vorsicht.

Der Dollar fällt mit der Spekulation auf schwache Konjunkturdaten, der Dollar-Index büßt 0,2 Prozent ein. Sollten diese wider Erwarten positiv ausfallen, könnte der Greenback mit der Annahme, die US-Notenbank werde im Dezember auf eine Zinssenkung verzichten, anziehen, heißt es im Handel.

Auch am Goldmarkt spekulieren Anleger auf schwache Daten und eine mögliche Zinssenkung im Dezember, der Preis des Edelmetalls ist über die Marke von 4.200 Dollar gestiegen. Die Ölpreise bewegen sich mit Aufschlägen, Sanktionen gegen Russland überwiegen aktuell die Sorgen vor einem Überangebot. Die Internationale Energie-Agentur hat ihre Prognosen 2025 und 2026 für die Nachfrage, aber auch für das Angebot leicht angehoben. Sie rechnet weiterhin mit einem Überangebot.

Unter den Einzelaktien ziehen Cisco Systems um 5,4 Prozent an. Der Netzwerkausrüster hat die Prognose für das Geschäftsjahr angehoben, nachdem Gewinn und Umsatz im ersten Geschäftsquartal stärker als gedacht gestiegen sind. Der Unterhaltungskonzern Disney hat in seinem vierten Geschäftsquartal insbesondere mit seinem Fernseh- und Filmgeschäft nicht überzeugt, der Konzernumsatz lag unter den Markterwartungen. Der Kurs fällt um 7,5 Prozent.

Pfizer (-0,1%) versucht einem Medienbericht zufolge, ihre Beteiligung an der deutschen Biontech (-6,7%) zu verkaufen. Nach schwachen Geschäftszahlen des japanischen Speicherchipanbieters Kioxia geben die Sektorwerte Micron Technology (-0,4%), Sandisk (-7,8%) und Western Digital (-2,9%) nach. New Fortress Energy verbilligen sich um 5,2 Prozent, der Flüssiggashersteller hat eine Verschiebung seines Quartalsberichts beantragt. Die Gesellschaft plant eine Umschuldung. Sealed Air haussieren um 21,3 Prozent, der Verpackungsspezialist verhandelt laut einem Bericht mit der Beteiligungsgesellschaft Clayton Dubilier & Rice über eine Übernahme.

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INDEX                      zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                     48.177,68        -0,2%      -77,14      +13,4% 
S&P-500                   6.812,51        -0,6%      -38,41      +16,5% 
NASDAQ Comp              23.179,02        -1,0%     -227,43      +21,2% 
NASDAQ 100               25.290,01        -0,9%     -227,32      +21,4% 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 17:09   % YTD 
EUR/USD                     1,1628        +0,3%      1,1590      1,1598  +11,9% 
EUR/JPY                     179,66        +0,2%      179,32      179,44  +10,1% 
EUR/CHF                     0,9241        -0,0%      0,9245      0,9242   -1,5% 
EUR/GBP                     0,8825        -0,0%      0,8827      0,8829   +6,7% 
USD/JPY                     154,50        -0,1%      154,72      154,72   -1,6% 
GBP/USD                     1,3176        +0,3%      1,3131      1,3135   +4,9% 
USD/CNY                     7,0713        -0,1%      7,0780      7,0811   -1,8% 
USD/CNH                     7,0959        -0,2%      7,1119      7,1126   -3,0% 
AUS/USD                     0,6555        +0,3%      0,6538      0,6543   +5,7% 
Bitcoin/USD             102.015,80        +0,1%  101.951,10  101.890,80   +7,6% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    59,09        58,49       +1,0%        0,60  -18,9% 
Brent/ICE                    63,35        62,71       +1,0%        0,64  -16,3% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      4.216,20     4.197,48       +0,4%       18,73  +59,9% 
Silber                       53,34        53,28       +0,1%        0,06  +84,5% 
Platin                    1.377,63     1.397,28       -1,4%      -19,65  +59,5% 
Kupfer                        5,15         5,11       +0,8%        0,04  +25,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 13, 2025 09:45 ET (14:45 GMT)

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