MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Neue positive Signale in Zollfragen
08.05.2025 / 09:46 Uhr
DOW JONES--Die Hoffnung auf Lösungen im Zollstreit sorgt am Donnerstag für einen freundlichen Start in den Börsentag. Der DAX steigt im Frühhandel um 0,8 Prozent auf 23.290 Punkte. Damit bleibt das Allzeithoch von 23.476 Punkten in Sichtweite. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,8 Prozent auf 5.273 Punkte. Das Umfeld ist ruhig: Der Euro gibt etwas nach, die Anleihen tendieren seitwärts Die Ölpreise steigen leicht, liegen aber weiterhin in der Nähe der jüngsten Tiefs.
Für keinen stärkeren Impuls sorgt der Ausgang der US-Notenbanksitzung vom Vorabend. Wie erwartet wurden die Leitzinsen bestätigt. Notenbankchef Jerome Powell sagte, die Risiken kämen derzeit sowohl von der Inflation als auch vom Arbeitsmarkt, und man habe es mit einer Veränderung der Leitzinsen nicht eilig. An der Markterwartung von drei Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf hat sich somit nichts geändert.
"Powell hat sich bei den Risiken auf die Zölle bezogen" kommentiert ein Marktteilnehmer. Sollte sich das Zollthema beruhigen, bekomme auch die Fed Spielraum. Damit setze der Markt weiterhin auf die Anbahnungsgespräche zwischen US-Finanzminister Scott Bessent und dem chinesischen Vizepremier He Lifeng am Wochenende in der Schweiz. Zur Zollthematik heißt es außerdem aus Kreisen, US-Präsident Donald Trump wolle am Donnerstag den Abschluss eines Handelsabkommens mit Großbritannien bekanntgeben. Es wäre das erste in einer Reihe von Handelsabkommen, die das Weiße Haus anstrebt.
Im Blick haben die Marktakteure die Notenbanken: Am Vormittag tagen die schwedische Reichsbank und die norwegische Zentralbank, und am Mittag dürfte die Bank of England den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt herunternehmen.
Infineon trotz Ausblicksenkung im Plus
Positive Fantasie gibt es für den Chipsektor, der Stoxx-Subindex Technologie liegt mit einem Plus von 1,7 Prozent an der Spitze bei den Branchen. Die Trump-Administration will offenbar die Vorschriften zu den maximalen Liefermengen von Chips für künstliche Intelligenz lockern. Das Handelsministerium wolle eine Vorschrift ersetzen, die bisher Obergrenzen für die Lieferung von Chips in manche Länder festlege, sagte eine Sprecherin.
Bei den Einzelwerten ziehen Infineon entgegen den vorbörslichen Erwartungen um 1 Prozent an. Das Segmentergebnis hat im vergangenen Geschäftsquartal zwar die Erwartungen deutlich geschlagen. Im gesamten Geschäftsjahr rechnet der Konzern nun aber nur noch mit einer Marge im mittleren einstelligen Bereich, bisher war er von einer Marge im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. "Die Prognosesenkung liegt an den Zöllen, deshalb will der Markt das nicht überbwerten", sagt ein Marktteilnehmer.
Tagesgewinner im DAX sind bislang Siemens Energy mit einem Plus von 3,7 Prozent. "Die Zahlen bestätigen die starken vorläufigen Daten", stellt ein Marktteilnehmer fest. Positiv sei auch, dass die Belastung durch die Zölle unter 100 Millionen Euro liegen soll.
Aus dem gleichen Grund kommen in Kopenhagen Moeller Maersk mit einem Minus von lediglich 2 Prozent davon. Die Volumen des Container-Reeders sinken wegen des Handelsstreits deutlich, das Unternehmen hat vor einer nachlassenden Nachfrage gewarnt, den Ausblick aber bestätigt.
Henkel hat ein schwaches Quartal hinter sich, wie ein Händler sagt. Auf organischer Basis sei der Umsatz um 1 Prozent und damit noch etwas schneller als erwartet gesunken. Den Ausblick hat Henkel aber bekräftigt. Die Aktie verliert 1,3 Prozent.
Von guten Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Heidelberg Materials. Umsatz und Marge lägen leicht über den Erwartungen, der operative Gewinn sei entgegen den Erwartungen nicht leicht zurückgegangen, sondern um 2,6 Prozent gestiegen. "Die Frage ist, ob die Zahlen gut genug sind für neue Rekordkurse", sagt er. Zunächst sieht es danach aus, die Aktie steigt um 2,6 Prozent und hat mit dem Tageshoch von 182,60 Euro das bisherige Allzeithoch marginal übertroffen.
Auch Rheinmetall liegen mit einem Plus von 1,7 Prozent auf Rekordkurs. Der Gewinn des Rüstungsunternehmens hat die Erwartungen deutlich geschlagen, ein weiteres Anheben des Ausblicks gilt als möglich.
Qiagen legen um 2 Prozent zu. Der Kurs hat in diesem Jahr bisher knapp 14 Prozent verloren und gehört damit zu den schwächsten DAX-Titeln. Qiagen plant nun die Einführung einer jährlichen Bardividende und eine Verlängerung der Aktienrückkäufe.
Nach Vorlage von Quartalsberichten werden im weiteren Puma und Suss Microtec je 1,2 Prozent und Gea 2,2, Prozent fester gehandelt. Ströer verlieren dagegen 3,7, Aurubis 0,6 und Lanxess 3,8 Prozent. dagegen ein halbes Prozent leichter.
Das starke Minus von über 7 Prozent bei Mercedes-Benz ist dem Dividendenabschlag geschuldet.
Der Kurs von AB Inbev zieht in Brüssel um 3,0 Prozent an. Der Bierbrauer hat in den ersten drei Monaten einen geringer als erwartetet Absatzrückgang verzeichnet und das Nettoergebnis gesteigert. Mit 2,15 Milliarden Dollar übertrifft es die Konsensprognose von 1,66 Milliarden deutlich.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.272,86 +0,8% 42,67 +6,8% Stoxx-50 4.445,13 +0,2% 9,26 +3,0% DAX 23.290,13 +0,8% 174,17 +16,1% MDAX 29.349,10 +0,6% 177,53 +14,0% TecDAX 3.709,55 +0,8% 29,54 +8,2% SDAX 16.143,62 +0,1% 9,93 +17,7% FTSE 8.559,33 0% 0,00 #NV CAC 7.660,53 +0,4% 33,69 +3,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 08:27 % YTD EUR/USD 1,1290 -0,2% 1,1314 1,1283 +9,3% EUR/JPY 163,12 +0,3% 162,68 162,72 -0,2% EUR/CHF 0,9343 +0,3% 0,9315 0,9328 -0,3% EUR/GBP 0,8503 -0,1% 0,8510 0,8491 +2,9% USD/JPY 144,48 +0,5% 143,78 144,21 -8,6% GBP/USD 1,3279 -0,1% 1,3294 1,3288 +6,2% USD/CNY 7,2130 +0,0% 7,2115 7,2147 -0,2% USD/CNH 7,2363 +0,1% 7,2279 7,2359 -1,7% AUS/USD 0,6417 -0,2% 0,6427 0,6426 +3,9% Bitcoin/USD 99.294,55 +2,2% 97.142,00 98.865,30 +1,5% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,31 58,00 +0,5% 0,31 -18,0% Brent/ICE 61,31 60,95 +0,6% 0,36 -18,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3345,80 3362,05 -0,5% -16,25 +28,2% Silber 28,74 28,70 +0,1% 0,04 +2,8% Platin 865,75 865,21 +0,1% 0,54 -1,2% Kupfer 4,56 4,62 -1,2% -0,06 +12,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr)
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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