MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - Quartalsberichte geben Ton an
14.05.2025 / 09:56 Uhr
DOW JONES--Wenig verändert zeigen sich die europäischen Börsen am Mittwoch. Der Ausbruch auf neue Rekorde mit dem schnellen Rücksetzer am Montag habe erst einmal kein neues übergeordnetes Kaufsignal erzeugt. Der Rückfluss von Anlagekapital an die US-Börsen hält weiter und bremst europäische Aktien nun aus. Wegen des Zollchaos von US-Präsident Donald Trump waren Anleger seit April aus den USA geflüchtet. Der DAX notiert 0,1 Prozent unter Vortagsniveau bei 23.613 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert um 0,2 Prozent auf 5.406 Punkte.
Für institutionelle Anleger ist erst einmal vorrangig, dass die extreme Volatilität an den Märkten abklingt. Auch zieht die Erkenntnis ein, dass zwar der Worst Case im Zollstreit vermieden wurde, man jedoch bei den Gewinnschätzungen immer noch mit höheren Zöllen rechnen muss. "Die Märkte hatten erst mit exzessiver Angst reagiert, jetzt mit exzessivem Optimismus", sagt Paul Christopher, Leiter der Investment Strategie bei Wells Fargo Investment Institute: "Das sind noch immer hohe Zölle".
In Europa dürften sich Anleger nun auf das Stockpicking verlegen - also die Auswahl von Einzeltiteln. Dazu passt die Berichtssaison mit ihrer Zahlenflut quer durch alle Branchen. Bei Konjunkturdaten wird auf die endgültigen deutschen Verbraucherpreise geblickt. Erwartet wird, dass die vorläufigen April-Zahlen mit 2,1 Prozent Plus zum Vorjahr bestätigt werden.
Zahlenflut aus allen Branchen
Im DAX steht der Versorger Eon im Fokus. Die Quartalszahlen liegen zumeist über den Erwartungen und damit deutlich über Vorjahr. Zugleich hat der Konzern die Investitionen erhöht. "Die Chancen stehen gut, dass Eon erst einmal einer der DAX-Favoriten bleibt", so ein Marktteilnehmer. Die Aktien legen 1,5 Prozent zu. Bei Brenntag liegen die Geschäftszahlen indes unter den Erwartungen, hier geht es 2,9 Prozent tiefer. Die Prognose hat der Konzern in den unteren Bereich der bisherigen Spanne angepasst. Grund seien hier vor allem Währungseffekte. Daimler Truck verlieren 1,1 Prozent. Der Konzern hat wegen einer schwächeren Nachfrage nach schweren Nutzfahrzeugen in Nordamerika den Ausblick gesenkt.
Beim französischen Zughersteller Alstom belastet trotz guter Geschäftszahlen die Kritik am Ausblick. So habe der freie Cashflow im zweiten Halbjahr die Erwartungen übertroffen, liege aber beim Ausblick unter Konsens, heißt es von JP Morgan. Die Aktien brechen um 14 Prozent ein. Bei Burberry geht es umgekehrt 8,4 Prozent höher. Das Unternehmen hat weiter mit der Absatzkrise in der Luxusbranche zu kämpfen und befindet sich im Umbau. Auf Sicht des Gesamtjahres brach der Privatkundenumsatz auf vergleichbarer Basis um 12 Prozent ein. Rund 1.700 der über 9.000 Stellen sollen gestrichen werden. Die Analysten von RBC nennen die Neuaufstellung jedoch richtig.
Beim Getriebehersteller Renk (+0,4%) liegen die Geschäftszahlen im erwarteteten Rahmen. Gelobt wird vor allem der starke Ordereingang. Nachrichtlich im Fokus steht aber der Streit unter den Aktionären: Der deutsch-französische Panzerhersteller KNDS hat den Finanzinvestor Triton auf die Herausgabe eines Aktienpakets an Renk verklagt.
Rheinmetall ragen mit 1 Prozent Plus hervor. Denn die Aktie wird ihrem Dividendenabschlag von 8,10 Euro notiert. Auch SAP schüttet 2,35 Euro aus und notieren 0,5 Prozent leichter. Tui fallen um fast 10 Prozent. Der Touristikkonzern ist im zweiten Geschäftsquartal 2024/25 tiefer in die roten Zahlen gerutscht.
Beim Logistiker Hapag-Lloyd geht es 3,6 Prozent höher. Hier überwiegen zwar die Unsicherheiten um die Entwicklungen im US-China-Zollstreit und erschweren den Ausblick. Die erwartete Erholung auf der China-USA-Route treibt aber die Branche weiter. Auch Konkurrent Moeller-Maersk klettern um 3,8 Prozent.
Die niederländische ABN Amro wird mit plus 8 Prozent gehandelt. Von JP Morgan heißt es dazu, die Geschäftszahlen seien solide ausgefallen. Der Vorsteuergewinn habe 4 Prozent über Erwartung gelegen, die Kapitalstärke sei mit 14,7 Prozent besser als erwartet. Unter dem Strich dürften nun die Konsenserwartung an den Gewinn je Aktie im einstelligen Prozentbereich steigen.
Pfisterer feiert ein gelungenes Börsendebüt in Frankfurt. Der erste Kurs lag bei 30 Euro und damit 11,1 Prozent über dem Ausgabepreis von 27 Euro. Aktuell steigt der Kurs um 11,2.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.405,52 -0,2% -10,69 +10,6% Stoxx-50 4.507,36 -0,1% -2,78 +4,7% DAX 23.613,37 -0,1% -25,19 +18,7% MDAX 29.657,40 -0,3% -98,54 +16,3% TecDAX 3.812,83 -0,2% -6,64 +11,8% SDAX 16.685,41 -0,0% -2,11 +21,7% CAC 7.846,03 -0,4% -27,80 +6,7% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 08:14 % YTD EUR/USD 1,1207 +0,2% 1,1188 1,1187 +8,1% EUR/JPY 164,75 -0,1% 165,00 164,54 +1,3% EUR/CHF 0,9395 +0,0% 0,9391 0,9391 +0,4% EUR/GBP 0,8414 +0,1% 0,8407 0,8412 +1,7% USD/JPY 147,01 -0,3% 147,49 147,09 -6,3% GBP/USD 1,3319 +0,1% 1,3308 1,3299 +6,3% USD/CNY 7,1984 +0,1% 7,1928 7,2012 -0,2% USD/CNH 7,2076 +0,1% 7,1971 7,2118 -1,9% AUS/USD 0,6484 +0,2% 0,6469 0,6471 +4,5% Bitcoin/USD 103.705,90 -0,6% 104.367,70 103.850,25 +11,8% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 63,58 63,62 -0,1% -0,04 -11,5% Brent/ICE 66,52 66,6 -0,1% -0,08 -11,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3234,62 3250,55 -0,5% -15,93 +23,8% Silber 29,31 29,43 -0,4% -0,12 +5,4% Platin 892,05 887,58 +0,5% 4,47 +1,4% Kupfer 4,65 4,68 -0,6% -0,03 +14,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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